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Aaron Heinzmann, Grüne Wallis:

Aaron Heinzmann, Grüne Wallis:

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Es geht um die Massentierhaltungsinitiative, über die wir am 25. September abstimmen.

Anläßlich einer Medienkonferenz wurden letzte Woche die Positionen des Ja-Komitees im Wallis vorgestellt, darunter von Celine Locher und dem SP-Vorstand (erscheint morgen):

Aaron Heinzmann, Präsident Grüne Oberwallis

Versorgungssicherheit

Der Krieg in der Ukraine zeigt, wie wichtig die Ernährung für die Versorgungssicherheit ist. Unser Konsum von Fleisch und anderen tierischen Produkten ist zu gross und nur möglich, weil wir 1,4 Millionen Tonnen Futtermittel pro Jahr aus dem Ausland importieren und auf den relativ raren Ackerflächen in der Schweiz Futter anbauen. Die Futtermittelimporte und der Futtermittelanbau auf Ackerflächen erlauben es, viel mehr Tiere zu halten, als in der Schweiz standortangepasst wären.

Die Fläche für den Anbau des Tierfutters fehlt für die Produktion eigener Lebensmittel. Wollen wir die Selbstversorgung der Schweiz steigern, müssen wir die Flächen sinnvoll nutzen. Das erreichen wir durch die Produktion von pflanzlicher Nahrung für Menschen auf unseren Ackerflächen statt Futteranbau für Tiere, ergänzt durch Tierhaltung auf Weideflächen, wie wir sie aus dem Berggebiet kennen, wo Ackerbau nicht möglich ist. Die Initiative gegen Massentierhaltung ist ein wichtiger Schritt zu einer solchen standortgerechten Landwirtschaft und hilft die Versorgungssicherheit tatsächlich zu verbessern und in der Schweiz mehr Lebensmittel zu produzieren.

Ressourcenschonende und umweltfreundliche Landwirtschaft

Ein Drittel der konsumbedingten Umweltbelastungen geht auf das Konto unserer Ernährung. Ein Grossteil davon fällt in der Produktion an. Besonders umweltbelastend ist dabei die Tierhaltung: Sie ist sehr ressourcenintensiv und verursacht deutlich mehr Treibhausgasemissionen als der Anbau von pflanzlichen Nahrungsmitteln. Die Tierhaltung in der Landwirtschaft ist weltweit für über die Hälfte der gesamten Treibhausgasemissionen im Nahrungsmittelsektor verantwortlich – und das, obwohl die Viehwirtschaft weniger als ein Fünftel der Kalorienversorgung der Weltbevölkerung bereitstellt. Orientieren wir die Landwirtschaft nicht nach einer standortgerechten Produktion aus, können wir langfristig nicht genügend Lebensmittel für die Weltbevölkerung produzieren.

Die in der Initiative gegen Massentierhaltung vorgesehenen Begrenzungen der Tierbestände in der Landwirtschaft und die Importregelungen helfen die Umweltbelastungen zu reduzieren und Ressourcen zu sparen. Die Produktion ist eine Seite der Medaille, die andere ist die Nachfrage. Wir wollen nicht, dass tierische Produkte verschwinden, sondern seltener und bewusst konsumiert werden. Zurück zum Sonntagsbraten!

Die Reduktion von Tierprodukten hat zur Folge, dass Tierprodukte teurer werden. Allerdings nicht so viel teurer, wie die Gegner*innen behaupten. Wir halten das letztlich für angemessen, denn Tierprodukte sind Luxusprodukte. Und solange wir wie aktuell in der Schweiz ein Drittel der eingekauften Lebensmittel wegwerfen, ist es schwierig zu verstehen, wie diese zu teuer sein sollen.

(Bild: PK Ja-Komitee)

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