
Unglaubliche Szenen an Schweizer BLS-GrenzbahnhofErschreckende Szenen auf Strecke Brig - Domodossola
Das gab es in der Schweiz wohl noch nie. Aus Protest gegen prekäre und menschenunwürdige Zugbeförderung blockieren über 1.000 bis 1.100 Personen einen Bahnhof. Es geht um die Zugverbindung Domodossola-Brig, zuwenig Platz und einen Fahrplan, der nicht eingehalten wird.
Zugfahrer wissen es: Es gibt nichts Unangenehmeres als überfüllte Züge oder sogar völlig überfüllte Züge. Noch toppen kann man völlig überfüllte Züge nur noch durch völlig verspätete Züge, die nichtmal bei völliger Überfüllung Platz hätten für alle Passagiere.
Dies jedoch wurde in sich zuspitzender Art und Weise als Dauerzustand „dank“ den BLS-Verkehrsbetrieben etabliert. Auf der Strecke Domodossola nach Brig.
Die Grenzzüge mit wenig Sitzplätzen sorgen in Norditalien seit Jahren für Negativschlagzeilen und vermehrt in den letzten Wochen als die Verhältnisse nicht bloß menschenunwürdig wurden.
Sondern auch hinsichtlich der Sicherheit der Beförderung von Passagieren, namentlich Pendlern, sogenannten „Domodossola Frontalieri“ auch hinsichtlich der Sicherheit von Touristen, Fragen aufwarfen.
Welche sich einmal der Verwaltungsrat der BLS stellen sollte, welcher dafür verantwortlich ist.
Der Senator von Ossola, Enrico Borghi, hatte aufgrund der zweifellos unhaltbaren Zustände sogar an die Schweizer Botschafterin in Italien geschrieben.
Unglaubliche Szenen gab es am letzten Freitagmorgen am BLS-Bahnhof in Domodossola von Italien ins Wallis. Als ein Zug ausfällt warten inzwischen gemäß Leserberichten über rund 1.000 Personen, die in der Schweiz zur Arbeit müssen. Viele davon Bauarbeiter.
Als nun ein verkürzter Zug der BLS eintrifft, in den höchstens 300 Passagiere gepaßt hätten blockieren die, die nicht mehr in den Zug passen die Geleise.
Menschenwürdiges Zugfahren zur Arbeit gefordert
Sie fordern menschenwürdige Beförderung: Die BLS und die Behörden müßten endlich aufhören, sie in völlig überfüllten (und oft verspäteten) Zügen zur Arbeit fahren zu lassen.
Auch fallen diese oft aus nebst dem daß sie überfüllt sind.
Erst als die Grenzwacht die Polizei anfordert können die Arbeiter schließlich gegen 9 Uhr dazu bewegt werden, die Geleise freizugeben.
Was war genau passiert?
Bei der erneuten Eskalation am Freitag fuhr der Zug um 5.58 Uhr erst gar nicht, er fiel aus.
Etwa tausend Grenzgänger warteten am Freitagmorgen nun bereits. Es war 7 Uhr.
Als jedoch nun nach langem langem Warten und großer Verspätung Zug mit bloß 4 Waggons eintraf, begann der Protest der Grenzgänger.
Sie besetzten die Geleise für mehrere Stunden, der gesamte Bahnhof und Bahnverkehr war nun blockiert. Diesmal nicht dank den BLS, sondern aus Empörung durch die Pendler von Italien in die Schweiz.
Schade auch für den Walliser Tourismus: „Schlimmer als in einer Schweinemästerei“
Daß das Problem seit Jahren bekannt ist, bezeugen auch Reklamationen von Schweizer Touristen in sozialen Medien. Hier ein Eintrag, der über 3 Jahre alt ist:
Wann sich etwas bessert, kann nicht gesagt werden.
Gemäß BLS kann gegenwärtig nicht gesagt werden, wann es zu einer Besserung der prekären Verhältnisse kommt.
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Remo Maßat
Ausriß aus Video: www.youtube.com/watch?v=NpvvmKLQlF4