
Empfang der polnischen Botschafterin
Polen steht im Zentrum des Ukraine-Krieges und wollte bereits Truppen in die Ukraine entsenden. Nach dem überraschenden Besuch der Botschafterin Moldawiens kam es aktuell zu einem weiteren Besuch einer Botschafterin eines osteuropäischen Landes.
Der Kanton Wallis hat den offiziellen Besuch der Botschafterin der Republik Polen in der Schweiz, S.E. Iwona Kozlowska, empfangen. Sie wurde in Siders, im Schloß Mercier, von einer Walliser Delegation unter der Leitung des Staatsratspräsidenten Roberto Schmidt empfangen.
Regierungspräsident Roberto Schmidt empfing sie im Schloß Mercier in Siders in Begleitung von Staatskanzler Philipp Spörri, der Präsidentin des Großen Rates, Géraldine Arlettaz-Monnet, dem Präsidenten der Stadt Siders, Pierre Berthod, dem Präsidenten der Burgerschaft Siders, Cédric Pugin und dem Präfekten des Bezirks Siders, Jean-Marie Viaccoz.
Roberto Schmid lobt Solidarität mit Ukraine-Flüchtlingen
„In seiner Begrüßungsansprache sprach Staatsratspräsident Roberto Schmidt von den starken Bindungen zwischen den Wallisern und den im Wallis lebenden polnischen Staatsangehörigen“ so heißt es in einer Mitteilung zum Besuch.
Während die meisten Ostukrainer nach Rußland flüchten, flüchten viele Westukrainer in den Westen, auch in den Schweiz.
Roberto Schmid lobte „die Solidaritätsbewegung, die letztere schon früh zugunsten der ukrainischen Flüchtlinge ins Leben gerufen hatten und die viele Walliser dazu veranlaßt hatte, sich ihnen anzuschließen“ so die Medienstelle des Staatsrats, und weiter:
„Der Regierungspräsident erinnerte auch an die Anfänge dieser Solidarität, die bis zum Zweiten Weltkrieg zurückreichen, als zahlreiche Polen, die ins Exil gezwungen wurden, im Wallis Zuflucht fanden.“
Damals war Kost und Logis nicht gratis, sondern es mußte schwere Arbeit verrichtet werden oder wie es in der Mitteilung des Staatsrats heißt: „Später leisteten sie einen wesentlichen Beitrag beim Bau der Staudämme, die für die Energieversorgung der Schweiz so wichtig sind.“
Auch ließ man die polnischen Flüchtlinge Waldwege anlegen. Zahlreiche sogenannte Polenwege zeugen davon in der gesamten Schweiz.
Weiter heißt es in der Mitteilung des Staatsrats:
„Die polnische Botschafterin ging ihrerseits auch auf die Brücken ein, die während des Zweiten Weltkriegs von polnischen Flüchtlingen im Wallis gebaut worden waren, und rief dazu auf, diese heute durch neue Formen der Zusammenarbeit zu stärken, insbesondere in den Bereichen der Bildung, der Energie und der technologischen Entwicklung.“
(rm, pd)
(Fotos: Raphaël Fiorina)