
Brig-Glis: Unerwartete archäologische Entdeckung
Im Rahmen des Baus eines Mehrfamilienhauses mit unterirdischer Einstellhalle in Glis haben die Archäologen Gebäude aus der Römerzeit entdeckt, welche zwischen dem 3. und 5. Jahrhundert unserer Zeitrechnung datieren.
Das größte Gebäude weist eine Bauart und Dimensionen auf, wie sie im Oberwallis noch nie gefunden wurden.
Die archäologischen Ausgrabungen in Glis in Zusammenhang mit dem Bau eines Miethauses haben auf einer Fläche von 800 Qm die Entdeckung mehrerer Gebäude aus der Römerzeit ermöglicht.
Am bemerkenswertesten ist ein Gebäude mit 9 m Seitenlänge, welches gemörtelte Mauern aufweist.
Dieses für seine Zeit außergewöhnlich große Gebäude erstreckt sich über das Gebiet der Ausgrabungen hinaus.
Benachbarte Fundstelle in Gamsen
Außerdem handelt es sich – neben dem kleinen Sakralbau, der in der benachbarten Fundstelle von Gamsen während den Grabungen bei der heutigen Autobahn freigelegt worden ist – erst um das zweite römische Gebäude, welches im Oberwallis diese Mauertechnik aufweist.
Archäologen sind ebenso dabei, ein zweites Gebäude von mehr als 40 m2 freizulegen, das durch Trockenmauern gekennzeichnet ist, sowie ein Lehm- und Holzgebäude und einen Brennofen, der zur Kalkproduktion verwendet wurde.
Keramikgefäße erlauben Datierung
Aufgrund von Scherben von aus Nordgallien importierten Keramikgefäßen läßt sich diese Besiedlung zwischen dem 3. und 5. Jahrhundert datieren.
Zum mometanen Zeitpunkt der Untersuchungen vermuten die Archäologen, daß diese Bauten landwirtschaftliche und handwerkliche Gebäude einer kleinen Siedlung sind, welche in Zusammenhang mit der Simplonstraße stehen könnten.
Reichtum an Funden bezeugt bislang unbekannte Romanisierung im Wallis
Der Reichtum an Funden und der Umfang der in der Fundstelle von Glis entdeckten Überreste bezeugen eine für die Region bisher unbekannte Romanisierung.
Diese Fundstelle könnte das fehlende Glied zum Verständnis der Siedlungsgeschichte im Oberwallis sein.
Schließt Fund Lücke zum römischen Niedergang?
Tatsächlich liegt sie chronologisch zwischen dem Niedergang der Siedlung von Gamsen ab dem 3. Jahrhundert und dem Bau einer Kultstätte in Glis um 500 n. Chr. Diese Arbeitshypothese muß durch die bis Ende No-vember vorgesehenen archäologischen Untersuchungen bestätigt werden.
Sowohl diese neuen Entdeckungen, als auch jene, die in der neolithischen Fundstelle von Naters und auf dem zukünftigen Autobahnabschnitt durch den Pfynwald zu erwarten sind, sind Zeugen des reichen noch auszugrabenden Kulturerbe im Oberwallis.
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