
Velo-Initiative Wallis eingereicht
Die im November 2021 lancierte kantonale Velo-Initiative hat offiziell die Zahl von 4000 gültigen Unterschriften überschritten.
Diese wurden am 24. November nach einem CO2-freien Umzug aus allen Ecken des Kantons bei der Kantonskanzlei in Sitten eingereicht. Die Volksabstimmung könnte noch vor dem Sommer 2023 erfolgen, so die Initianten:
Im Kreis der Initianten kam zuvor die Nachricht, dass die Gemeinden, aus denen die rund 5’000 seit November 2021 gesammelten Unterschriften stammten, ihre Überprüfungsarbeit abgeschlossen haben: Die Zahl der gültigen Paraphen hat die von der Walliser Verfassung verlangte Marke von 4’000 weit überschritten.
So viele Walliserinnen und Walliser haben «JA» zur kantonalen Velo-Initiative gesagt, für eine alltägliche Velomobilität, die es allen ermöglicht, sich mit dem Fahrrad sicher fortzubewegen, so die Initianten, und weiter:
Eine mühevolle Arbeit, um die falschen Vorstellungen aufzuspüren
Auf Seiten des Komitees herrscht Zufriedenheit. «Die Aufgabe war nicht einfach», erklärt Lucien Barras, der Koordinator der Initiative.
«Es wurde eine wahre Ameisenarbeit auf dem Terrain geleistet, um bestimmte Aspekte der Initiative im Detail zu erklären und um vorgefasste Meinungen aufzuspüren: Nein, die Velofahrer wollen nicht, dass die Autos verschwinden, sondern lediglich ein faireres Miteinander; zwar ist der Velotourismus eine der Königssportarten im Wallis, aber wir sprechen hier von Radwegen, auf denen man zur Arbeit oder zur Schule fahren kann, jeden Tag und möglichst das ganze Jahr hindurch».
Die Initiative wird von den vier Walliser Veloverbänden – PRO VELO Wallis, VCS Wallis, Walliser Radfahrerverband und Pro VTT – und rund 15 bekannten Persönlichkeiten getragen, darunter Marianne Maret, Ständerätin und Präsidentin der Cycla-Allianz fürs Velo, Christophe Clivaz, Emmanuel Amoos und Philippe Nantermod, Nationalräte, Brigitte Wolf, Grossrätin, oder Stéphane Ganzer, Grossrat und Gemeindepräsident von Noble-Contrée.
Künftiges kantonales Gesetz als minimal bewertet
Es gilt anzumerken, dass das Komitee trotz der Annahme des künftigen Gesetzes über den öffentlichen Verkehr und den Alltagslangsamverkehr in zweiter Lesung durch den Grossrat in diesem Herbst seine Initiative beibehalten möchte.
Denn, wie Philippe Jansen, Sekretär von PRO VELO Wallis, erklärt: «Der angenommene Gesetzestext ist ein erster Schritt für den Alltagslangsamverkehr, aber es fehlt an präzisen Zielen und er bleibt für die Behörden, sowohl auf kantonaler als auch auf kommunaler Ebene, wenig verbindlich. Wir werden die Debatten über das nächste Budget abwarten, um zu sehen, ob die Absichten der GrossrätInnen durch zusätzliche finanzielle Mittel konkretisiert werden, um ein echtes Netz von Velowegen in unserem Kanton zu planen und zu realisieren.»
Nach der Überprüfung durch die Staatskanzlei wird die Initiative ihren Weg durch den Grossrat fortsetzen, bevor der Kanton voraussichtlich schon im nächsten Jahr eine Volksabstimmung durchführen wird.
(rm, pd)
(Foto: Wallisrollt)