Home Aktuelles, Nachrichten Wallis Christian Constantin verliert vor Bundesgericht
Firma des FC Sion-Präsidenten muß 3,7 Mio nachversteuern
Christian Constantin verliert vor BundesgerichtFirma des FC Sion-Präsidenten muß 3,7 Mio nachversteuern

Christian Constantin verliert vor Bundesgericht

Firma des FC Sion-Präsidenten muß 3,7 Mio nachversteuern
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Ein Unternehmer nimmt Millionen aus einer Firma, die in zwei Kantonen steuerpflichtig ist, nebst dem Wallis auch noch im Kanton Freiburg.
Und gibt diese Millionen unter anderem dem Fußballklub FC Sion und andere Millionen sich selbst.

Es habe sich hierbei um Sponsoring-Gelder gehandelt und diese seien vom Gewinn der Firma abzuziehen, so der Unternehmer.

Die Steuerbehörden des Kantons Wallis nickten ab und erließen die Steuern zuungunsten der Steuerkassen des Kantons. Pikant: Anders sahen es die Steuerbehörden des Kantons Freiburg. Sie wollten, daß die Gelder versteuert werden.

Eine weitere Walliserei?

Das alles wirft Fragen auf.

Was bedeutet dies für das Wallis bzw. warum mußten die Gelder welche der Walliser Steuerbehörde zustünden – offenbar in Übereinkunft mit dieser – nicht versteuert werden?

Natürlich ist nachzuvollziehen, daß sich ein Kanton freut, wenn Millionen in einen Fußballklub des Kantons fließen. Aber auch weitere – im Wallis offenbar nicht versteuerte – Millionen flossen gemäß Bundesgerichtsurteil offenbar steuerfrei in die Taschen des Unternehmers.

Es fragt sich: Ist dies rechtens?
So könnte ja im Wallis jeder Unternehmer der irgendwelche Kultur- oder Sport-Klubs sponsort, sich auch nocht unversteuert Gelder aus seinen Firmen nehmen.

Was spielte sich genau ab?

Eine Firma des Immobilienunternehmers und Präsidenten des FC Sion, Christian Constantin, hat einen Prozeß vor dem Bundesgericht verloren.

Zahlungen seiner Firma an eine andere Firma von ihm wären keine Sponsoring-Beiträge, sondern verdeckt Gewinnausschüttung, befand das Bundesgericht

Hierbei geht es um eine Firma Constantins mit Sitz im Kanton Wallis mit Aktivitäten und damit auch teilweiser Steuerpflicht im Kanton Freiburg.

Diese Firma überwies 2018 rund 3.7 Millionen Franken jene Constantin-Firma welche den FC Sion kontrolliert. Dieses gehört auch der Fußballklub Constantin.

Diese 3.7 Millionen Franken wurden von der Firma vom zu versteuernden Gewinn abgezogen, was die Steuerbehörden im Kanton Freiburg wiederrum nicht akzeptierten, die Waliser Steuerbehörden pikanterweise schon.

Das Bundesgericht stützte hingegen im aktuell veröffentlichten Urteil den Entscheid des Freiburger Kantonsgerichts, wonach für die angeblichen Sponsoren-Gelder offenbar überhaupt keine erkennbare Gegenleistung erbracht worden sei.

Zudem sei der Kanton Freiburg nicht an eine Vereinbarung gebunden, die zwischen der Firma und den Steuerbehörden des Kantons Wallis abgeschlossen worden sei.

Im Urteil kann man lesen, daß die Gelder für das Mieten von Räumlichkeiten für den FC Sion sowie für die Mahlzeiten und die Unterkunft von Spielern verwendet wurde.

Auch wurde das Geld für Anwaltskosten und für die Nutzung des Flugzeugs des Präsidenten gebraucht.

Und über 2 Millionen Franken gingen an Constantin persönlich. Dies in der Form von Vorschüssen.

(rm)
(Foto: Christian-Constantin.ch)

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