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Neuer Bahnhof Brig kommt voran:

Neuer Bahnhof Brig kommt voran:

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Brig will mit einem neuen Bahnhof seine Attraktivität steigern.

Die Bauherrengemeinschaft Bahnhof Brig, bestehend aus Matterhorn-Gotthard-Bahn, SBB, BLS, dem Kanton Wallis, PostAuto, sowie den Gemeinden Naters und Brig-Glis, hatte Ende letztes Jahres mit der Eingabe des Plangenehmigungs-Verfahren-Dossiers zur vertieften materiellen Vollständigkeitsprüfung beim Bundesamt für Verkehr einen weiteren Meilenstein beim Generationenprojekt Bahnhof Brig erreicht.

Der ambitionierte Fahrplan in der Projektierung konnte dabei eingehalten werden.

Dank der guten Koordination der Bauherrschaft, sowie der soliden Leistung des Generalplaners Brig+ konnte die Bauherrengemeinschaft am 15. Dezember 2022 beim Bundesamt für Verkehr ein Dossier einreichen, das phasengerecht auf den Punkt gebracht wurde.

Die Verantwortlichen warten nun gespannt auf die Rückmeldungen des Bundesamts für Verkehr und haben bereits die nächsten Meilensteine in Griffweite.

Sobald das konsolidierte Feedback aus der Vorprüfung vorliegt, kann der weitere Fahrplan im Generationenprojekt konkretisiert werden. Die Vorzeichen sind positiv.

Der Präsident der Steuerungsgruppe, Stadtpräsident Mathias Bellwald freut sich über die Entwicklung im Projekt. «Nach der langjährigen, harten Arbeit liegt nun ein gutes und auch umsetzbares Dossier vor.
Als Bauunternehmer kann ich die Komplexität eines solch umfangreichen Vorhabens einschätzen», so Bellwald. «Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und nutzen das Momentum».

Die termingerechte Abwicklung eines solch umfangreichen Dossiers ist auch angesichts des Fachkräfte-
mangels und der bekannten MINT-Lücke keine Selbstverständlichkeit.

Unterschiedliche Anforderungen in den Bahnprojektteilen und im Straßenbau sauber aufeinander abzustimmen ist eine große Herausforderung. Es liegt auf der Hand, daß die Bauherrengemeinschaft Bahnhof Brig dabei an die umsichtige Planung der Vorgänger anknüpfen kann. «Wir freuen uns über das Erreichte und ich bin stolz, Teil dieses Generationenprojekts zu sein», läßt sich der Gesamtprojektleiter, Stefan Imboden, abschließend
zitieren.

Worum geht es?

Der Bahnhofsplatz Brig wird nach den Plänen des berühmten Tessiner Architekten Luigi Snozzi neugestaltet. Als attraktives Eingangstor lockt er Reisende ins historische Zentrum und ist Ausgangspunkt für die Besucherinnen und Besucher des neuen Spitals.

Neues Wahrzeichen wird der überdachte Bahn- und Busbahnhof von MGBahn, PostAuto und Ortsbus, der sogenannte öV-Hub. Umsteigen wird komfortabler und leichter, der Zugang wird behindertengerecht.

Durch die Verschiebung des MGBahn-Bahnhofs nach Westen, die Reduktion der Anzahl MGBahn-Gleise von 4 auf 3 und die neue Linienführung für den Busverkehr entsteht Raum für eine verkehrsfreie Begegnungszone, den neuen Bahnhofplatz.

Sichere und direkte Fußgänger- und Velowege verbinden den Bahnhofsplatz mit dem Stadtzentrum, dem Spital und Naters. Die Zahl der Velostellplätze wird auf 400 verdoppelt. Ausserdem ist in einem Nebengebäude östlich des Bahnhofs eine gedeckte Velostation vorgesehen.

Neue Kiss&Ride-Zonen an der Nord- und Viktoriastrasse in Brig-Glis und auf der Nordseite des Bahnhofs erleichtern das Bringen und Abholen und entlasten den Bahnhofsplatz vom Autoverkehr. Die Zufahrt zu den Kiss&Ride-Zonen auf der Nordseite erfolgt über den Kreisel eingangs Naters, die Wegfahrt über die Umfahrungsstrasse. Die Park&Rail-Parkplätze bleiben bestehen und sind aber neu von Osten her über einen gesicherten Bahnübergang erreichbar.

Das Quartier Bahnhof West: Urbanität entlang der Flaniermeile zwischen Bahnhof und Spital

Die Verlegung des MGBahn-Gleises nach Norden in Richtung SBB-Gleise und die Erschliessung über eine neue Straße entlang dem Bahndamm ist Voraussetzung für die Entwicklung des neuen Stadtquartiers Bahnhof West. Die Spitalstraße wird zur von Bäumen gesäumten Flaniermeile, welche das neue Spital an den Bahnhof Brig, das historische Stadtzentrum und die Rote Meile von Naters anbindet.

Das moderne Quartier Bahnhof West deckt das Bedürfnis nach modernen Wohn-, Gewerbe- und Dienstleistungsflächen und stärkt die Position von Brig-Glis als Dienstleistungs-, Bildungs- und Gesundheitszentrum.

Die Stadt steigert ihre Attraktivität als Oberwalliser Metropole, indem sie das historische Zentrum und mit urbanem Chic verbindet.

Lösung des Stauproblems beim Dennerkreisel  

Eine der Hauptursachen der heutigen Verkehrsprobleme ist der Dennerkreisel, wegen Rückstaus des Verkehrs von Brig-Glis nach Naters bei geschlossener Bahnschranke. Neu wird die Strasse nur noch einspurig von Naters in Richtung Brig-Glis befahrbar sein, wobei genügend Stauraum zur Verfügung steht. Der Verkehr von Brig-Glis nach Naters wird via Spitalkreisel und Umfahrungsstrasse nach Naters geführt. Dies stellt für über zwei Drittel der AutofahrerInnen keinen grossen Umweg und Zeitverlust dar, da sie von Glis herkommen, wie Verkehrsmessungen zeigen.

Im Notfall, bei einer Sperrung der Umfahrungstrasse, kann der Verkehr nach Naters wie bisher über den Dennerkreisel geführt werden. Zudem ist als langfristige Lösung eine Ostausfahrt Rhonesand – Umfahrungsstrasse H19 angedacht.

Geschätzte Kosten des Verkehrskonzepts

Gemäss der phasengerechten Kostenschätzung (BAV-Methode) belaufen sich die Kosten für die Umsetzung des Verkehrskonzepts «Bahnhof Brig – Quartier Bahnhof West – Spital» auf 98.95 Mio. Franken. Die Finanzierung wurde in langwierigen Verhandlungen zwischen den Projektpartnern ausgehandelt und festgelegt. Rund zwei Drittel der Gesamtprojektkosten (67 Mio. Franken) übernimmt der Bund via Bundesamt für Verkehr (BAV) und Bundesamt für Raumentwicklung (ARE). Der Kanton finanziert weitere 7 Mio. Franken. SBB/BLS, PostAuto, die Gemeinde Naters und Dritte steuern zusammen 5.9 Mio. Franken bei. Der Anteil der Stadtgemeinde Brig-Glis beträgt mit 19.1 Mio. Franken rund 19%. Dazu hat das Stimmvolk von Brig-Glis an der Abstimmung vom Juni 2021 grünes Licht gegeben.

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