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Anzère: Top oder Flop !?

Anzère: Top oder Flop !?

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Albert Ulrich, Präsident des Vereins für die Interessen der Zweitwohnungs-Besitzer in Anzère hat sich aktuell mit der Attraktivität des Tourismusgebietes befaßt und Immobilienpreise als auch laufende Kosten angeschaut.

Und er hat einen Brief an die Gemeinderäte von Ayent und Arbaz sowie die Touristiker gesandt, welcher der Redaktion von Walliser Zeitung vorliegt und welchen sie hier wiedergibt (kursiv):

Sehr geehrte Gemeinderäte von Ayent und Arbaz,

Sehr geehrte Tourismusverantwortliche,

In letzter Zeit sind diverse Zeitungsberichte und Auswertungen über Tourismusdestinationen publiziert worden. Um es sportlich auszudrücken, steht Anzère bei den Kosten auf den ersten Rängen, in Sachen Immobilienpreise pro m2 auf den hinteren. Die Links zu dieser These finden Sie am Ende dieses Schreibens.

Für Touristen und Zweitwohnungsbesitzer sind Kosten pro Pisten km in Anzère von Fr. 2.30 um ein x-faches höher als in Crans, Davos, Zermatt, 4-Vallées mit Fr. 0.34 bis 0.89.

Bei der Erhebung von Kurtaxen liegt Anzère in etwa gleich auf, wie die grossen Destinationen Crans-Montana, Zermatt, Aletsch Arena, Verbier etc., obwohl die Gegenleistung für die Gäste nicht im geringsten vergleichbar sind. Profiteure vom System sind die Tagestouristen. Diese nutzen die von Zweitwohnungsbesitzern mitfinanzierte Infrastruktur ohne dafür ihren Beitrag leisten zu müssen.

Bei den Imobilienpreisen für Ferienwohnungen pro m2 liegt Anzère auf den hinteren Positionen der Walliser Ferienorte. Liegt das am Überangebot von Zweitwohnungen, welche in Ayent/Anzère/Arbaz über 50% aller Haushalte ausmachen? Da ist ein weiteres Projekt wie das Swisspeak Ressort für die Gemeinde kein lukratives und für die Station kein nachhaltiges Investment.

Die treuesten Botschafter in Anzère, die Zweitwohnungsbesitzer, werden wie Schafe behandelt. Sie haben kein Mitspracherecht für das „gemeinsame „Menu, das ihnen von den einheimischen Wölfen serviert wird.

Wann ist die Zeit reif, dass die Behörden und die Tourismusorganisationen in der Region Anzère den Dialog mit den Zweitwohnungsbesitzern aufnehmen? Eine Möglichkeit dazu ist die Befragung aller Zweitwohnungsbesitzer über deren Kundenzufriedenheit als Investor, Steuerzahler und als Gast, über das Angebot an Aktivitäten, zu den laufend reduzierten „Vorteilen“, z. Bsp. der Karte Anzère libertée zu urteilen. Interessant ist auch zu erfahren, weshalb Tagestouristen mit Magic Pass ganzjährig viel mehr Vorteile geniessen, als die besten Botschafter von Anzère.

Viele Walliser Gemeinden haben die Grundgebühren für Wasser/Abwasser und Abfälle für die Zweitwohnungsbesitzer um 40 – 50% reduziert. Das ist insofern korrekt, da in Zweitwohnungen lediglich rund 40 Übernachtungen pro Jahr getätigt werden. Es kann also nicht sein, dass Zweitwohnungsbesitzer (R2) die gleichen Grundgebühren bezahlen, wie die Einheimischen. Es wäre effizient, wenn die kantonale Empfehlung auch in Ayent und Arbaz mit der Rechnung für das 2023 umgesetzt würde.

Der aktive Verein AnzèreR2 vertritt die berechtigten Interessen und Bedürfnisse der Zweitwohnungsbesitzer. Wenn AnzèreR2, und die ASPA-Anzère als Aktionär von Anzère Tourisme SA und Télé Anzère SA sich neben den Weisungen der Gemeindeverwaltungen, auch für die Zweitwohnungsbesitzer einsetzen, kann ein konstruktiver Dialog für eine erfolgreiche Destination Anzère in Gang gesetzt werden. Das Ziel ist, dass alle Stakeholders in der Region gleich und fair behandelt werden:

  • Im Sinne der Gerechtigkeit eine ausgewogenere Verteilung der Lasten unter allen Steuerzahlern zur Unterstützung der touristischen Entwicklung der Gemeinden Ayent und Arbaz fördern;

  • Schaffung von Transparenz und Offenlegung der Konten, die mit der pauschalen Kurtaxe alimentiert werden, sowie die Rechtfertigung der Ausgaben, die damit finanziert werden, zu erreichen;

  • Sich dafür einsetzen, dass Zweitwohnungsbesitzer als angemessene Gegenleistung für ihre Bemühungen bevorzugten Zugang zu qualitativ hochwertigen und diversifizierten Dienst- und Serviceleistungen erhalten;

  • Darauf achten, dass die durch die Kurtaxe finanzierten Ausgaben auf einen nachhaltigen Qualitätstourismus ausgerichtet sind, der die familiäre Dimension bevorzugt, und nicht auf einen episodischen oder gelegentlichen Tagestourismus.

Ihre treuen und gewinnbringenden R2-Botschafter in der Region Anzère freuen sich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Ihnen allen.

Mit respektvollen Grüßen

Albert Ulrich

https://www.e-domizil.ch/besondere-angebote/244/skiferien/#ski-index-2023

https://www.comparis.ch/immobilien/verkaufen/immobilienpreise/kanton-wallis/anzere-1972

https://www.blick.ch/wirtschaft/graubuenden-und-wallis-raeumen-ab-die-guenstigsten-schweizer-skigebiete-pro-pistenkilometer-id18247615.html

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