
Air Zermatt mit 26 Rettungseinsätzen am WochenendeWochenende hat Air Zermatt "alles abverlangt"
Das vergangene Wochenende hat den Rettungscrews der Air Zermatt alles abverlangt, so die Helikoptergesellschaft.
Während im Oberwallis Hochsaison ist und zahlreiche Touristen die Berge besuchen, war die Air Zermatt rund um die Uhr gefordert.
Insgesamt wurde Air Zermatt am Samstag und Sonntag durch die Kantonale Walliser Rettungsorganisation (KWRO, Notrufnummer 144) zu 26 Einsätzen aufgeboten. Selbst während der Nacht waren teilweise zwei Helikopter gleichzeitig im Einsatz.
Kaum waren die Crews der Air Zermatt von einem Einsatz zurück auf der Basis, wurde getankt, medizinisches Material aufgefüllt und schon ging es wieder los zum nächsten Einsatz.
Das Spektrum der Einsätze war breit und reichte von Bergunfällen über medizinische Notfälle bis hin zu Verlegungsflügen und Evakuierungen erschöpfter Personen.
Drei Rettungen am Matterhorn alleine am Samstag
Besonders gefordert war die Air Zermatt rund um das Matterhorn.
Allein am Samstag mußten die Rettungsmannschaften dort gleich dreimal ausrücken.
Bei einem der Einsätze geriet ein Alpinist bereits kurz nach dem Einstieg in Schwierigkeiten. Zusammen mit einem Rettungsspezialisten der KWRO wurde der Mann mit der Winde gerettet und zur Behandlung ins Spital nach Visp geflogen. Sein Begleiter machte sich allein auf den Rückweg ins Tal.
Bei Abstieg von Matterhorn verunfallt, erschöpfte Personen an der Hörnlihütte
Kurz vor Mittag verunfallte ein weiterer Bergsteiger beim Abstieg vom Matterhorn. Er stürzte auf den Rücken und musste mit dem Helikopter ins Spital nach Sion geflogen werden.
Am Nachmittag wurden schließlich zwei erschöpfte Personen, die zur Hörnlihütte aufgestiegen waren, aus dem Gelände evakuiert.
Einsatz am Obergabelhorn
Auch außerhalb des Matterhorn-Gebiets blieb es für die Crews intensiv. Am Obergabelhorn wurde beispielsweise eine Person am frühen Sonntagmorgen von einem Steinschlag getroffen und mußte mittels Winde gerettet werden.
Die verletzte Person wurde ebenfalls ins Spital nach Sitten geflogen.
Windenrettung als Schlüsseltechnik im Gebirge
Ein Großteil der Einsätze am Wochenende musste mit der Rettungswinde durchgeführt werden. Das ist ein Verfahren, das im alpinen Gelände oft alternativlos ist.
Wo es für den Helikopter keine geeignete Landemöglichkeit gibt, setzt die Air Zermatt auf die präzise Koordination zwischen Piloten, Flughelfer und Rettungsspezialisten.
Die Retter hängen dabei bis zu 90 Meter an einem Stahlseil unter dem schwebenden Helikopter; ein Verfahren, das höchste Konzentration, Routine und Teamarbeit verlangt.
(pd, rm)
(Archivbild Matterhorn)