Home Aktuelles, Nachrichten Wallis Air Zermatt mit aufwändiger Nachtrettung am Lagginhorn
Retter am Limit
Air Zermatt mit aufwändiger Nachtrettung am LagginhornRetter am Limit

Air Zermatt mit aufwändiger Nachtrettung am Lagginhorn

Retter am Limit
0

In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde die Air Zermatt zu einem herausfordernden Rettungseinsatz am Lagginhorn gerufen. Vier Alpinisten waren beim Aufstieg über den Südgrat in Richtung Gipfel blockiert.

Bei schwierigen Wetterverhältnissen und in völliger Dunkelheit führte die Air Zermatt gemeinsam mit acht Rettungsspezialisten der KWRO einen der anspruchsvollsten Einsätze der letzten Wochen durch.

Die erste Alarmmeldung der kantonalen Walliser Rettungsorganisation KWRO ging am Samstagabend kurz nach 18.00 Uhr ein.

Eine Viererseilschaft meldete sich bei der Notrufnummer 144 und setzte einen Hilferuf ab: In Anbetracht des stürmischen Wetters forderte der diensthabende Rettungsspezialist per Telefon die Bergsteiger auf, ihre Route in Richtung Gipfel fortzusetzen.

Ein Abstieg über den technisch schwierigeren Südgrat sei bei diesen schwierigen Verhältnissen deutlich anspruchsvoller als die Überschreitung des Gipfels mit Abstieg über die einfachere Normalroute.

Entscheidung über Leben und Tod

Dies sei möglicherweise eine Entscheidung über Leben und Tod, denn nur auf der anderen Seite des Gipfels bestand eine realistische Chance auf Rettung.

Trotz Sturm, Schneefall und dichtem Nebel gelang es dem Piloten der Air Zermatt, zwei Rettungsspezialisten auf rund 3’200 Metern Höhe am Lagginhorn abzusetzen.

Zu Fuß begaben sie sich nachts bei eisiger Kälte auf den Aufstieg in Richtung der vier Alpinisten.

In weiteren Helikopterflügen konnten vier weitere Retter mit zusätzlichem Material an derselben Stelle abgesetzt werden.

Auch diese stiegen zu Fuß in Richtung Gipfel hoch. Ein siebter Spezialist koordinierte den Einsatz von der Weißmieshütte aus. Ein achter Rettungsspezialist wurde beim Simplon aufgeboten.

Retter am Limit

Am Berg stießen auch die erfahrenen Rettungsspezialisten an ihre Grenzen. Kurz unterhalb des Gipfels wurde sogar ein Abbruch der Rettung in Erwägung gezogen.

Dann jedoch kam die Nachricht: Zwei der vier Alpinisten hätten den Gipfel erreicht, die anderen beiden befänden sich knapp darunter.

Die Retter entschieden, weiter aufzusteigen.

Auf über 4’000 Metern trafen die Spezialisten am Gipfel auf die Seilschaft.

Gemeinsam machten sie sich auf den Abstieg: zu Fuß, bei Nacht, durch Schnee und Wind, zurück in Richtung Weißmieshütte.

Vier Stunden lang kämpften sich die Retter und die Geretteten talwärts.

Dem Helikopter gelang es, zwei der Alpinisten auszufliegen und ins Spital nach Visp zu bringen. Doch das Wetter verschlechterte sich erneut.

Erst um 6 Uhr morgens, mit dem ersten Tageslicht und besserem Wetterfenster, konnte ein Helikopter der Air Zermatt alle sieben Rettungsspezialisten sicher ins Tal fliegen.

Der Einsatz zeigt eindrücklich, wie wichtig die enge Zusammenarbeit zwischen der Air Zermatt und den Rettungsspezialisten der KWRO ist, so die Helikoptergesellschaft.

Nur dank der perfekten Abstimmung zwischen Piloten, Einsatzleitung und den Rettern am Berg war diese komplexe und herausfordernde Rettung möglich.

Der Einsatz forderte alle Beteiligten bis an ihre Grenzen.

Das Leben aller vier Alpinisten konnte jedoch gerettet werden.

(pd, rm)

Fehler gefunden? Jetzt melden.

IHRE MEINUNGEN

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert