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Gute Arbeitsbedingungen kommen nicht vom Weihnachtsmann
Aktionstag der Gewerkschaften am Industrieplatz VispGute Arbeitsbedingungen kommen nicht vom Weihnachtsmann

Aktionstag der Gewerkschaften am Industrieplatz Visp

Gute Arbeitsbedingungen kommen nicht vom Weihnachtsmann
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Freiheiten und Rechte müssen ständig neu erkämpft werden. Das gilt nicht nur für die Länder selbst oder etwa auch das Recht der Meinungsäußerungsfreiheit, sondern auch für die Rechte und Freiheiten am Arbeitsplatz.

Unter dem Motto und mit bedruckten Lebkuchen „Gute Arbeitsbedingungen kommen nicht vom Weihnachtsmann – deine Gewerkschaft“ fand in den letzten 24 Stunden ein Aktionstag am Industriestandort Visp statt.

Die beiden Gewerkschaften Unia und Syna haben mit der Aktion sämtliche Schichtwechsel abdeckt und die Mitarbeitern über die Wichtigkeit von gewerkschaftlichen Lohnverhandlungen und fairen Arbeitsbedingungen informiert.

Die beiden Gewerkschaften schreiben zum Anlaß:

Während die Weihnachtszeit vielen ein Gefühl der Besinnlichkeit vermittelt, erinnerten die Gewerkschaften mit der Aktion daran: Faire Löhne, Inflationsausgleich und gute Arbeitsbedingungen sind kein Geschenk, sondern das Ergebnis harter Verhandlungen – und des solidarischen Engagements der Arbeitnehmer.

Die Gewerkschaft nutzte die Aktion, um zentrale Argumente für die Bedeutung von Lohnverhandlungen hervorzuheben, denn gute Löhne fallen nicht vom Himmel. Nur durch starke gewerkschaftliche Verhandlungsarbeit wird sichergestellt, dass die Beschäftigten für ihre Arbeit angemessen entlohnt werden und von ihrem Einkommen leben können.

Stabilität und Gerechtigkeit dank Kollektivarbeitsverträgen

Auch wurde die Haltung, daß kein Arbeitnehmer allein so stark ist wie alle zusammen unterstrichen. Die Gewerkschaft bündelt die Kräfte vieler und verschafft den Beschäftigten so eine klare Stimme gegenüber den Arbeitgebern. Fakt ist:

Die aktuellen Teuerungen belasten die Haushalte vieler Familien schwer. Dank der Gewerkschaften wird sichergestellt, daß Löhne an die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angepaßt werden und die Kaufkraft der Beschäftigten erhalten bleibt.

Grundlage dafür bieten Kollektivarbeitsverträge. Ein Garant für gute Löhne und sozialen Frieden, sowie eine stabile Wirtschaft. Wo ein Kollektivarbeitsvertrag besteht, finden gute Gespräche zwischen den Sozialpartnern statt und es gibt regelmäßig Lohnerhöhungen.

Diese Verträge sichern nicht nur faire Arbeitsbedingungen, sondern auch eine kontinuierliche Verbesserung der Entlohnung, die an die wirtschaftliche Entwicklung und die Bedürfnisse der Beschäftigten angepaßt wird.

Problemkind Arxada

Doch nicht überall sind die Arbeitsbedingungen so gesichert und Lohnverhandlungen garantiert. Ein Beispiel dafür ist Arxada.

Nach Streichung des Budgets für das Weihnachtsessens müssen die Beschäftigten erkennen, daß sie nicht auf den Weihnachtsmann warten dürfen. Stattdessen ist es an der Zeit, sich für ihre Rechte einzusetzen – durch Solidarität, Engagement und den Druck, gewerkschaftliche Verhandlungen zu erzwingen.

„Die Absage des Weihnachtsessens ist ein deutliches Signal. Es zeigt, dass die Arbeitgeber keine Geschenke machen. Im Gegenteil, auch die neuen Reglemente, die ohne Gewerkschaft ausgehandelt wurden, gehen in dieselbe Richtung, einseitig auf Kosten der Mitarbeitenden“ sagt Martin Dremelj, leitender Gewerkschaftssekretär der Unia Oberwallis.

Auch von Seiten der Syna stellt man unmißverständlich fest: „Geschenke dürfen keine erwartet werden – wir müssen uns unsere Rechte stets hart erkämpfen und Gegendruck erzeugen. Und das gelingt nur durch die Gewerkschaft“, sagt Alain Corminboeuf der Gewerkschaft Syna.

Botschaft an das Beschäftigen und Appell an die Arbeitgeber

Die Gewerkschaften richten dabei die Botschaft nicht nur an die Beschäftigten, sondern auch einen klaren Appell an die Arbeitgeber: „Es ist Zeit, Verantwortung zu zeigen und die Arbeit der Beschäftigten angemessen zu würdigen. Inflation, steigende Lebenshaltungskosten und der zunehmende Arbeitsdruck erfordern faire Löhne und Bedingungen, die Menschen Perspektiven bieten“ sagt Martin Dremelj weiter.

Mit der Aktion in Visp setzt die Gewerkschaft ein starkes Zeichen mit einer klaren Botschaft: Arbeitnehmerrechte sind keine Selbstverständlichkeit. Es braucht Engagement, Solidarität und Verhandlungen, um eine gerechte Arbeitswelt zu schaffen. Gute Arbeitsbedingungen kommen nicht von allein – und schon gar nicht vom Weihnachtsmann.

(pd, rm)

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