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Architekturbüro „cheseauxrey“ realisierte neue Gefängnisgebäude: Sind sie Bausünden? 

Architekturbüro „cheseauxrey“ realisierte neue Gefängnisgebäude: Sind sie Bausünden? 

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Die Haftbedingungen in Walliser Gefängnissen wurden wiederholt kritisiert. Die Nationale Kommission zur Verhütung von Folter hatte die Haftbedingungen im Ausschaffungsgefängnis von Granges als inakzeptabel bezeichnet.

Nach vier Jahren Bauzeit wurden die neuen Gefängnisgebäude der Strafanstalt Crêtelongue (SACL) in Granges in Betrieb genommen. Dort ist man nun um eine Bausünde „reicher“.

Es fragt sich, warum man für 40 Millionen Franken nicht auch minimalste Anforderungen an modernes Bauen in punkto Ästhetik und Nachhaltigkeit stellt. Realisiert hat den Bau das Architekturbüro „cheseauxrey“ aus Sitten.

Diese Infrastrukturen werden es ermöglichen, verschiedene Insaßen mit niedriger, normaler und erhöhter Sicherheit sowie Personen in Halbgefangenschaft, des Arbeitsexternats und der Kurzstrafen unterzubringen, so die Dienststelle für den Straf- und Maßnahmenvollzug.

Diese erste Etappe der Sanierung des SACL-Geländes wurde unter Aufrechterhaltung des Betriebs des alten Gefängnisgebäudes durchgeführt. Ab September wird die Verlegung der Insaßen in die neuen Einrichtungen erfolgen.

Die Vision 2030 für das Walliser Gefängnissystem sieht eine Zusammenlegung aller Strafvollzugsregimes an der Strafanstalt Crêtelongue (SACL) vor. Um diese Zusammenlegung zu ermöglichen, wurden zwei neue Gebäude errichtet.

Der Bau dieser neuen Gebäude begann im Herbst 2019 und wurde gemäß der ursprünglichen Aufgabenstellung durchgeführt.

Während dieser Bauzeit wurden die Inhaftierung von Personen und der Betrieb der verschiedenen Werkstätten aufrechterhalten. Zur Erinnerung: Die Einrichtung in Crêtelongue stammt aus dem Jahr 1931.

Mit der Inbetriebnahme der neuen Gebäude des SACL wird ein erster Schritt zur Umsetzung der Strafvollzugsstrategie „Vision 2030“ des Kantons Wallis gemacht.

Sie ermöglicht es, die gesetzlichen Anforderungen optimal zu erfüllen und gleichzeitig den Insaßen bessere Chancen auf eine soziale und berufliche Wiedereingliederung zu bieten.

Werkstätten, Bäckerei, Wäscherei

Das neue Hauptgebäude verfügt über insgesamt 80 Zellen, zu denen auch Werkstätten für Aufnahme, Küche, Bäckerei, Wäscherei und Beschäftigung hinzukommen.

Diese Werkstätten bieten den Insaßen Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten unter der Aufsicht von Fachleuten aus der Anstalt. In einer zweiten Phase sollen weitere Werkstätten gebaut werden.

Käsekeller und Verkaufsladen

Das Nebengebäude mit 24 Plätzen ermöglicht die Unterbringung von Personen in Halbgefangenschaft, des Arbeitsexternats und der Kurzstrafen.

Zusätzlich zu den üblichen Einrichtungen wird dieses Gebäude über einen Käsekeller und einen Verkaufsladen für von den Insaßen hergestellte Produkte verfügen, der ausserhalb des Sicherheitsdispositivs für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Die Einrichtung in Crêtelongue wird schrittweise belegt, um die Risiken zu minimieren und eine qualitativ hochwertige Integration sowohl für die Insaßen als auch für das Personal zu gewährleisten.

Die Belegung wird zudem von der künftigen Stellenzuweisung durch den Großen Rat abhängen.

40 Millionen Franken

Das auf über 40 Millionen Franken veranschlagte und vom Bundesamt für Justiz (BJ) mit 35% subventionierte Projekt wurde vom Architekturbüro „cheseauxrey“ in Sitten in enger Zusammenarbeit mit der Dienststelle für Immobilien und bauliches Erbe realisiert.

Es wurde aus dem Fonds zur Finanzierung der Investitionen und der Geschäftsführung von staatlichen Immobilien (Fonds FIGI) finanziert.

Sicherheitstests durchgeführt

Im Hinblick auf ihre Inbetriebnahme wurden am Samstag, 26. August 2023 verschiedene Sicherheitstests in Partnerschaft mit der Kantonspolizei (KP), dem Brandschutzzentrum Siders und der Kantonalen Walliser Rettungsorganisation (KWRO) durchgeführt.

(rm, pd)
(Fotos: 4 oben: Kanton, darunter: Fokale photo, Raphael Fleury)

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