
Autogewerbe-Verband bedauert Abstimmung"Auch Elektrofahrzeuge brauchen Straßen"
Der AGVS hat zusammen mit dem breit abgestützten Komitee «Ja zur Sicherung der Nationalstraßen» für eine gezielte Engpaßbeseitigung auf den Nationalstraßen gekämpft und bedauert es daher sehr, daß die STEP-Vorlage an der Urne von einer Mehrheit des Volkes abgelehnt wurde.
Denn mit dem heutigen Nein an der Urne sei nichts gewonnen, so der Autogewerbe-Verband Schweiz, der sich zur Abstimmung wiefolgt äußert:
In diesen Tagen haben die Staus auf unseren Nationalstraßen den Spitzenwert vom letzten Jahr bereits übertroffen.
Die hohen Kosten, welche damit verbunden sind, belasten weiterhin unsere KMU und die Bevölkerung.
Dabei hatten es die Gegnerinnen und Gegner der Vorlage versäumt aufzuzeigen, wie sich die stark wachsende Zahl an Staustunden senken läßt. Sie verschließen die Augen vor der Tatsache, daß wir mit einer Straßeninfrastruktur leben müssen, welche vor 60 Jahren geplant wurde.
Unser Wohlstand hängt von einer funktionierenden Verkehrsinfrastruktur ab, sei es auf der Schiene, auf der Straße oder im Langsamverkehr. «Nun geht es darum, die Gegnerinnen und Gegner des Ausbaus in die Pflicht zu nehmen», so AGVS-Zentralpräsident Thomas Hurter. «Sie müssen nun garantierten, daß die Schweiz doch vorwärts kommt! Schließlich ist es viel ökologischer und auch ökonomischer, wenn der Verkehr rollt – und zwar unabhängig vom Antrieb der Fahrzeuge», so Hurter weiter. Denn auch Elektro-Fahrzeuge bräuchten Straßen.
Der Verkehr ist ein Gesamtsystem, und die Bedürfnisse an die Mobilität steigen stetig. Wer dies nicht wahrhaben will, verkennt die Realität. Solange die Engpässe nicht behoben werden, stehen Personen und Güter weiterhin im Stau.
Das kostet den Wirtschaftsstandort Schweiz jedes Jahr Milliarden an verlorener Produktivität. Damit besteht weiterhin dringender Handlungsbedarf.
Zudem war der nun abgelehnte Ausbauschritt 2023 Teil einer rollenden Planung des Bundes für die Nationalstraßen.
Diese Planung wird parallel zum strategischen Entwicklungsprogramm für die Bahninfrastruktur vorangetrieben und stellt als Gesamtkonzept Verkehr auf Bundesebene eine effiziente Verkehrsinfrastruktur für unser Land sicher, wo sich Straße und Schiene gegenseitig ergänzen. «Wichtig ist: Dieses Nein bezieht sich auf die sechs Ausbauschritte der STEP-Vorlage. Es stellt die grundsätzliche Verkehrsplanung und den vom Volk ebenfalls an der Urne beschlossenen Weg zur Finanzierung von Straße und Schiene durch den Nationalstraßen- und Agglomerationsverkehrsfonds (NAF) und Bahninfrastrukturfonds (BIF) nicht in Frage», legt Thomas Hurter dar.
Der AGVS wird sich zusammen mit seinen Partnerorganisationen aus dem Ja-Komitee nun dafür einsetzen, daß das Autogewerbe und der motorisierte Individualverkehr durch den jetzigen Volksentscheid nicht unnötig zu leiden haben und daß der Verkehr auf Schweizer Straßen unabhängig von Technologien, Energien und Mobilitätsformen weiterhin sicher rollen kann.
«Das heutige Nein ist zwar ein Dämpfer auf dem Weg zu einer modernen Straßeninfrastruktur. Dennoch müssen wir sicherstellen, daß wir einen verläßlichen Personen- und Gütertransport gewährleisten und vor allem auch die Sicherheit auf unseren Straßen weiter verbessern können», so Thomas Hurter abschließend.
(pd, rm)