
Bevorstehende touristische Saison
In den vergangenen Monaten ist die Auslastung am Spitalzentrum Oberwallis enorm gestiegen.
Trotz der touristischen Nebensaison waren am Spitalzentrum Oberwallis an beiden Standorten Visp und Brig alle Betten stets komplett besetzt, so das Spital in einer aktuellen Mitteilung.
Dies sei gemäß Darstellung des Spitalzentrums auf mehrere Faktoren zurückzuführen.
Angeführt werden:
· veränderte Demographie: immer mehr ältere Menschen benötigen vermehrt Spitalpflege, was sich auf eine höhere Bettenbelegung am SZO auswirkt
· hohe Auslastung in den Alters- und Pflegeheimen
· hohe Belastung in der SPITEX
· noch immer unberechenbare Anzahl Covid-19 Patientinnen und Patienten
· unberechenbare Anzahl Grippe-Patienten
· schweizweit ein bedeutender Personalmangel, was es enorm erschwert, um alle Betten und Operations-Säle überhaupt betreiben zu können.
Dementsprechend stelle die bevorstehende touristische Wintersaison eine weitere große Herausforderung für alle Mitarbeiter am Spitalzentrum Oberwallis dar.
Neben der einheimischen Bevölkerung werden viele in- und ausländische Gäste die Notfallstation und die Bettenstationen in Anspruch nehmen.
Aus diesem Grund haben die Spitalverantwortlichen SZO zusätzliche Massnahmen getroffen, um den Bedürfnissen der Bevölkerung sowie der Touristen unter Einhaltung der Sicherheits- und Qualitätskriterien bestmöglich und in Anbetracht der gegenwärtig angespannten Situation entsprechen zu können.
Damit soll der Zugang zu den medizinischen und pflegerischen Leistungen optimal gewährleistet werden.
Zusätzliche Personal-Stellen
Auf der Notfallstation sind zusätzliche Medizinische Praxisassistentinnen (MPA) angestellt worden, um den Notfallablauf sowie die Betreuung der Patienten in der Nacht sicherzustellen.
Neue administrative Unterstützung
Das pflegerische und ärztliche Notfallpersonal wird während der Wintersaison abends durch zusätzliches administratives Personal bei der Aufnahme unterstützt, damit sich die Fachspezialisten in ihren Kernaufgaben besser auf die Patientinnen und Patienten konzentrieren können.
Pikett-Dienste
Bei den Bereichsleitungen Pflege wurde ein erweiterter Pikettdienst eingerichtet, damit diese Pflegefachkräfte unter Berücksichtigung der Qualitäts- und Sicherheitskriterien die Transporte in andere kantonale oder nationale Spitäler organisieren können sowie die Bettendisposition unterstützen können.
Gangkojen auf dem Notfall
Auf der Notfallstation sind 6 Gangkojen eingerichtet und mit moderner Technik (mobiler Patientenruf) ausgerüstet worden. Das ermöglicht eine Wartezone für die saisonal verlängerte Wartezeit der hospitalisierten Patienten zu schaffen, welche auf interne Stationen verlegt werden sollen.
Kaderarztorganisation auf Notfall ab 22.00 Uhr
Während der Wintersaison wird aufgrund des verstärkten Patientenanfalls abends ab 22.00 Uhr die Kaderarztbetreuung ausgebaut. Damit sollen die Assistenzärzte unterstützt und die Behandlung beschleunigt werden.
Gips-Sprechstunde
Für die touristische Wintersaison wird durch den Pflegedienst eine Gips-Sprechstunde eingeführt, damit die Notfallabteilung rascher entlastet werden kann.
Anzahl Operations-Säle
Aufgrund des schweizweiten Personalmangels mussten während den letzten Monaten zwei Operations-Säle geschlossen werden.
Für die kommende Wintersaison wird nun ein Saal wieder geöffnet, um die ansteigende Anzahl Operationen bewältigen zu können. Je nach Auslastung der beiden Spitalzentren wird eine enge Zusammenarbeit zwischen dem französisch sprechenden Spitalzentrum und dem SZO angestrebt.
Erweiterte Öffnung des Aufwachraumes im Spital Visp
Während der Wintersaison wird der Aufwachraum 24h betrieben, um in der Nacht mit Überwachungsplätzen die Notfallstation und die Pflegeabteilungen zu unterstützen.
Fazit aus Sicht des Spitalzentrums
Die bevorstehende Wintersaison stellt eine bedeutende Herausforderung dar.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Spitalzentrums Oberwallis engagieren sich nach besten Kräften, um das Oberwallis mit seinen Einwohnern und touristischen Gästen zu unterstützen und damit die Aufrechterhaltung einer sicheren und qualitativ hochwertigen Versorgung für alle Patienten zu gewähren.
Jeden Tag treffen sich die Mitglieder des Führungsstabes am SZO, um die Situation neu zu beurteilen und entsprechende Anpassungen zu beschliessen.
Anhand eines 5-stufigen Planes können sehr rasch Korrekturen vorgenommen werden (z.B. Aufschieben von geplanten nicht dringenden Eingriffen). Zudem besteht ein enger Austausch mit dem Führungsstab vom Spital Wallis, um alle Kräfte innerhalb des Spital Wallis gezielt nutzen zu können.
Damit soll garantiert werden, dass die generellen Spitalleistungen soweit möglich sowie alle medizinischen und pflegerischen Notfälle während des gesamten Winters professionell behandelt werden können.
Für weitere, tagesaktuelle Informationen kann die Internet-Seite «Aktuelle Situation des Spital Wallis» ab 20. Dezember eingesehen werden.
(pd, rm)
(Symbolbild Red.)