Home Aktuelles, Nachrichten Wallis Chef-Betrug: Walliser Firma wird Opfer +++ 300.000 Franken weg!
Chef-Betrug: Walliser Firma wird Opfer +++ 300.000 Franken weg!

Chef-Betrug: Walliser Firma wird Opfer +++ 300.000 Franken weg!

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Der Kantonspolizei wurde ein erneuter Fall von Geschäftsführer-Betrug (Englisch: CEO-Betrug im Wallis gemeldet. Einem Unternehmen im Mittelwallis wurden rund 300’000 Schweizer Franken entwendet. Eine Untersuchung wurde eingeleitet.

Erinnerung an das Phänomen und die Vorgehensweise der Betrüger:

Von Chef-Betrug spricht man, wenn sich Betrüger als Geschäftsführer eines Unternehmens ausgeben und per Mails oder Telefonanrufe bei der Buchhaltung oder einem Mitarbeiter die Auszahlung einer großen Geldsumme verlangen.

Die auf diese Weise erschwindelten Beträge sind beträchtlich.

Letzte Woche wurden einem Walliser Unternehmen durch diese Form des Betruges mehrere hunderttausend Franken gestohlen.

Die Schweizerische Kriminalprävention (SKP) erklärt das Phänomen in vier Schritten:

Informationsbeschaffung

Kriminelle sammeln die meisten nützlichen Informationen über Unternehmen aus dem Handelsregister, die Unternehmenswebsite oder aus den sozialen Netzwerken.

Auf der Plattform LinkedIn ist es beispielsweise ganz einfach, Angaben zur Identität und Funktion der einzelnen Mitarbeiters eines Unternehmens sowie deren geschäftlichen Beziehungen zu erhalten.

Vor allem Informationen über die Mitarbeiter aus der Finanzabteilung eines Unternehmens sind für Betrüger interessant, da sie aufgrund ihrer Funktion Geld überweisen können.

Kontaktaufnahme

Nach der Recherche erfolgt die Kontaktaufnahme per Mail. Dies, indem sie beispielsweise die Absender-Mail-Adressen fälschen.

Es kann aber auch sein, daß das Mail eines Mitarbeiters gehäckt wurde und die Kriminellen die echte Mailadresse für die Durchführung des Betrugs nutzen.

Aufbau von Druck

Der angestrebte Mitarbeiter wird nun aufgefordert, eine große Geldsumme auf ein bestimmtes Konto zu überweisen.

Die Gründe dafür reichen von einer vertraulichen Firmenübernahme bis hin zum Aufbau einer neuen Geschäftsbeziehung oder neuen Bankverbindung.

Auf jeden Fall sollte die Zahlung geheim bleiben und so schnell wie möglich erfolgen.

Es wird gezielt Druck auf die Person ausgeübt, sodaß sie mögliche Prozeßvorgaben umgeht und keine anderen Mitarbeiter einweiht oder rückfragt.

Zusätzliche angebliche Berater oder falsche Anwaltskanzleien sind oft Teil der Drohkulisse.

Zahlung

Sobald eine Zahlung geleistet wurde (im obigen Fall mehrere hunderttausend Franken), ist es in der Regel unmöglich, das Geld zurückzubekommen.

Das Empfängerkonto befindet sich zwar bei einer namhaften Bank im Ausland, doch sobald das Geld auf dem Konto eingetroffen ist, wird es auf neue Konten weiterverteilt und die Spur verliert sich.

Die präventiven Ratschläge der Kapo Wallis

  • Geben Sie bei ungewöhnlichen Kontaktaufnahmen keine Informationen heraus.
  • Fragen Sie im Zweifel bei Ihren Vorgesetzten nach, ob die Zahlung ausgeführt werden soll.
  • Überprüfen Sie, welche Informationen über das eigene Unternehmen öffentlich digital verfügbar sind.
  • Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter über diese Form des Betrugs.
  • Wenden Sie bei Überweisungen das Vier-Augen-Prinzip und die Kollektivunterschrift an.
  • Führen Sie ein internes Kontrollverfahren ein (Überprüfung der Mail-Adresse, ob der Zahlungsauftrag tatsächlich von dem genannten Auftraggeber stammt).

(kapo, rm)

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