
Schwerpunkt Mai-Session im Grossen Rat
Ein Gastbeitrag von Daiana Squaratti
In unserem Postulat «Lehrermangel im Oberwallis! Wie weiter?» geht es um den Lehrermangel im Oberwallis. Für uns ist klar, dass seitens des Kantons etwas passieren muss und dass der Beruf attraktiver gestaltet werden muss. Eine Möglichkeit könnte dabei die Anpassung der Anzahl Stunden an das Schweizer Niveau sein.
Wir fordern einerseits eine Analyse der Zahl der Lehrpersonen, die in den Ruhestand gehen und wie man diesen Mangel auffangen kann. Andererseits verlangen wir, dass die Rahmenbedingungen auf Primarschulebene verbessert und die Ausbildung an der PH (HEP) attraktiver gestaltet werden soll.
Seitens des Departements heisst es immer wieder, dass gar kein Lehrermangel bestehe. Die vielen Vorstösse, vor allem aus dem Oberwallis, zeichnen da ein anderes Bild. Die Anpassung der Stunden an das Schweizer Niveau wird weder das erste noch das das letzte Mal gefordert. Gerade in der aktuellen Session liegt wieder ein Postulat mit dieser Forderung vor. Wie etliche Beispiele zeigen, wird an Schulen händeringend nach Lehrpersonen gesucht.
Berggemeinden werden im Stich gelassen
Es ist stossend, dass Berggemeinden, welche keine Lehrperson haben, selbst aktiv werden müssen. Dies, obwohl sie grossen Schulzentren angehören. Die Berggemeinden werden mit dem Vorwurf, man könne seinen Verpflichten nicht nachkommen, im Stich gelassen. Die Problematik des Lehrermangels in den Berggemeinden wird in der Antwort des Staatsrats komplett ignoriert.
Ein weiter Punkt ist, dass Lehrer in kleinen Gemeinden zusätzlich Gratisarbeit leisten. Gleichzeitig beklagen Lehrer, auch in grossen Schulzentren, einerseits gestresst zu sein und andererseits auch, dass die Kinder teils überfordert seien.
Die Einrichtung des 3. Studienjahres in Teilzeit, in welchen sich teilweise ausgebildete Lehrer auf offene Stellen bewerben können, wird seitens Kanton als eine Lösung angeboten. Diesen Lehrern in Ausbildung wird dabei versprochen, dies in der Ausbildung zu berücksichtigen. Dies ist aber leider nicht der Fall. Sie müssen die gleichen Fristen und Arbeit leisten, wie ihre Kollegen, die sich nur auf ihre Ausbildung konzentrieren.
Für Lehrpersonen, die eine befristete Stellvertretung annehmen, besetzt dies nicht selten ein ganzes Jahr.
Den bestehenden Lehrermangel zu ignorieren, führt sicher zu keiner Lösung.
Daiana Squaratti ist Grossrats-Suppleantin der SVPO. Zusammen mit Andrea Amherd-Burgener (CVPO), Alexander Allenbach (CSPO) und Stéphane Ganzer (FDP/PLR) reichte sie das Postulat 2021.06.224 ein, das im Grossen Rat am 12. Mai behandelt wird.
Das Postulat im Wortlaut finden Sie hier: https://parlement.vs.ch/app/de/search/document/168565
Die Antwort des Staatsrats finden Sie hier: https://parlement.vs.ch/app/de/search/document/177127