Home Aktuelles, Nachrichten Wallis Das Walliser Ritterdorf im Rampenlicht
Das Walliser Ritterdorf im Rampenlicht

Das Walliser Ritterdorf im Rampenlicht

0

Niedergesteln ist das 7. Walliser Dorf, das die Bezeichnung „eines der schönsten Schweizer Dörfer“ trägt. Diese wird seit 2015 an besonders schöne Dörfer und Kleinstädte vergeben.

Bisher zählt das Netz 46 Ortschaften in 16 Kantonen plus 1 Dorf im Fürstentum Liechtenstein.

Niedergesteln wurde durch savoyische Handelsleute im 11. Jh. als befestigter Handelsplatz gegründet. 1000 Jahre später sind damalige Strukturen noch erkennbar. Die Freiherren von Turn prägten zwischen 1157 und 1357 das damalige Dorfleben.

Entlang dem Ritterweg zur Gestelnburg stehen die 9 Ritter in Lärchenholz geschnitzt und erzählen ihre Geschichte.

Durch eine Eiszeithöhle kann man den Burghügel queren.

Die schöne, kompakte und gepflegte Burgschaft, mit ihren engen Gassen und uralten Gebäuden, schmiegt sich eng um den Burgfelsen. Die historischen Gebäude, die Gassen und Plätze werden mit viel Liebe zum Detail und mit Geschick saniert und gepflegt.

Das Ritterdorf ist eines der ältesten und reizvollsten Dörfer in unserem Lande. Auf dem Kirchplatz «Chöif» zeigen die Bronzeskulpturen Frühling, Sommer, Herbst und Winter von Carl Constantin Weber die Vergänglichkeit des irdischen Lebens.

Im Erdgeschoß der Riedischier befindet sich der Inforaum zum UNESCO Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch, im Obergeschoß wird in einem Zeitstrahl die 1000-jährige Geschichte von Niedergesteln aufgezeigt. Die Gebäudezeile unterhalb der Kirche wurde im 2021/22 saniert, vier Wohnungen und Gemeinderäume wurden stilvoll eingerichtet.

Ein weiterer Höhepunkt ist die Hängebrücke über die Jolischlucht, welche zu einer schönen Suonenwanderung in der Südrampe einlädt. Reizvoll zeigt sich auch der kleine See «Baggilla» am Rhonedamm.

Richard Kalbermatter, Gemeindepräsident von Niedergesteln: «Wir freuen uns, Teil dieses internationalen Netzwerks zu werden, und hoffen, auf viele spannende Begegnungen in unserem Dorf».

Kevin Quattropani, Präsident von „Schweizer Dörfer“ bzw. Denglisch „Swiss Villages“: «Wir freuen uns sehr darauf, dieses schöne, wenig bekannte Dorf dem internationalen Tourismus vorzustellen. Nur wenige wissen, dass sich J. R. R. Tolkien, der Autor von „Der Herr der Ringe“, während seines Aufenthalts in der Schweiz im Jahr 1911 von Niedergesteln für Helm’s Deep in Mittelerde inspirieren liess. Ich finde diese Anekdoten sehr faszinierend und sie sind sehr hilfreich für das Storytelling, das für den Tourismus immer wichtiger wird».

Internationales Netzwerk

Der 2015 in Lugano gegründete Verein «Die schönsten Schweizer Dörfer» (Denglisch unschön und wenig kulturbewußt „swiss villages“) hat sich zum Ziel gesetzt, die kleinen Schätze der Schweiz und Liechtensteins zu präsentieren und national und international bekannt zu machen.

Im Jahr 2021 war der Verein einer der Finalisten für einen Schweizer Tourismuspreis mit dem Namen „Milestone Excellence in Tourism“.  (was wohl soviel heißt wie „Meilensteine in Exzellenz im Tourismus“).

Der Verein ist Mitglied der internationalen Föderation „Les plus beaux Villages de la Terre“ (Die schönsten Dörfer der Welt), die Frankreich, Italien, Belgien, Spanien, Deutschland, Libanon, Japan und die Schweiz zusammenführt und vertritt. Heute gehören dem schweizerischen Verein 48 Dörfer und Kleinstädte in 16 Kantonen plus 1 Dorf in Fürstentum Liechtenstein an, darunter berühmte Orte wie Ascona, Bergün, Gruyères und Saint-Ursanne.

Um Teil des „Klubs“ zu sein, müssen die Ortschaften (unter 10’000 Einwohner) besonders schön sein und in einer aßsergewöhnlichen Landschaft liegen. Authentizität und historischer Aspekt sind ebenfalls grundlegende Kriterien, wie der Wille der Gemeinde zur Vernetzung.

(rm, pd)
(Fotos: Schweizer Dörfer bzw. Swiss Villages)

Fehler gefunden? Jetzt melden.