
Delegiertenversammlung von „Die Mitte“ in VispEntscheidung zwischen Pfister und Ritter ist auch eine von Pro und Kontra Neutralität
Es war der Anlaß für alle, die hoch hinaus wollten. Ob Gerhard Pfister als Präsident der Partei oder Markus Ritter oder auch Franziska Biner, alle hatten hier ihren großen Auftritt. Die beiden erstgenannten wollen gerne Bundesräte werden, die letztgenannte gerne Regierungsrätin.
An der Delegiertenversammlung der Mitte Schweiz in Visp (VS) stand die Nachfolge von Mitte-Bundesrätin Viola Amherd im Zentrum.
In seiner Rede hat Gerhard Pfister die Arbeit, die Viola Amherd als Bundesrätin leistet, gewürdigt und ihr seinen großen Respekt ausgesprochen.
Die beiden offiziellen Kandidaten der Mitte, Martin Pfister und Markus Ritter, haben an einem Podiumsgespräch teilgenommen und sich den unterschiedlichen Fragen gestellt.
Zudem haben Philipp Matthias Bregy und Marie-France Roth Pasquier die Wichtigkeit der Fairneß-Initiativen der Mitte hervorgehoben.
Gerhard Pfister für Annäherung an EU: Auch Schweiz müsse ihren Beitrag für Europa leisten
«Die Mitte steht vor wichtigen Entscheidungen», äußerte Gerhard Pfister in seiner Rede mit Blick auf die bevorstehende Bundesratswahl und die Stabsübergabe im Parteipräsidium. «Gehen wir es gemeinsam an, gehen wir miteinander in die Zukunft: mit Zusammenhalt und mit Verantwortung.» Weiter betonte Gerhard Pfister, daß die Schweiz in einem angespannten und von Instabilität geprägten geopolitischen Kontext ihre eigene Verteidigungsfähigkeit sicherstellen und stärken muß.
Auch die Schweiz müsse ihren Beitrag zur Sicherheit und Solidarität in Europa leisten, so Pfister.
«Wir stehen vor großen Herausforderungen – als Land, als Gesellschaft, als Partei. Doch wir haben gezeigt, daß wir bereit sind, Verantwortung zu übernehmen», so Gerhard Pfister der jüngst dadurch auffiel, wenig aktiv zu sein. Der letzte Medienbeitrag auf seiner offiziellen Webseite datiert von 2023.
Podium mit Martin Pfister und Markus Ritter
Die Ersatzwahl für die Nachfolge von Bundesrätin Viola Amherd findet am 12. März 2025 statt. Gestern hat die Mitte-Bundeshausfraktion über das offizielle Ticket der Mitte entschieden.
Mit Regierungsrat Martin Pfister (ZG) der sich in der Vergangenheit für Waffenlieferungen stark-gemacht hatte und die Neutralität infrage stellte und Nationalrat Markus Ritter (SG), der die bewaffnete Neutralität der Schweiz betont stellt Die Mitte zwei Personen für das Amt als Bundesrat zur Wahl.
Somit ist die Wahl zwischen Ritter und Pfister auch eine von Pro und Kontra Neutralität.
An der Delegiertenversammlung nahmen die beiden Bundesratskandidaten an einem Podiumsgespräch teil und beantworteten die unterschiedlichsten Fragen, die vorgängig von den Delegierten eingereicht werden konnten.
Fairness-Initiativen für mehr Gerechtigkeit für alle Paare
Die Delegiertenversammlung bot zudem die Gelegenheit, die Wichtigkeit der beiden Fairness-Initiativen der Mitte hervorzuheben. Philipp Matthias Bregy, Nationalrat (VS) und Präsident der Mitte Bundeshausfraktion, legte in seiner Präsentation der Initiative für faire Steuern dar, dass nur die alternative Steuerberechnung, wie sie Die Mitte vorschlägt, zu mehr Gerechtigkeit für alle Paare – unabhängig vom Lebensmodell – führt.
Die Individualbesteuerung dagegen sei der falsche Weg, da sie zu neuen Benachteiligungen führt und zudem ein Bürokratiemonster ist.
Marie-France Roth Pasquier, Nationalrätin (FR) und Mitglied des Parteipräsidiums, präsentierte die Initiative für faire Renten. Mit dieser Initiative will Die Mitte faire Renten auch für Ehepaare. Denn heute werden Ehepaare und Paare in eingetragener Partnerschaft gegenüber unverheirateten Paaren diskriminiert, da ihre Renten auf 150% des Höchstbetrags plafoniert sind, während sie bei unverheirateten Paaren 200% betragen. Diese Ungleichheit müsse korrigiert werden. Es ist nur fair, daß der Plafonds gerade für diejenigen, die ein Leben lang voll einbezahlt haben, aufgehoben wird.
Teilrevision der Statuten angenommen
Die Delegierten stimmten der zweiten Teilrevision der Statuten einstimmig zu. Mit dieser Teilrevision wird die Grundlage geschaffen, damit in einem Reglement die Grundzüge der Zusammenarbeit zwischen der Bundespartei und den national anerkannten Vereinigungen geregelt werden kann.
(pd, rm)