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Kann ein ausländischer Raclette-Käse überhaupt gewinnen?

Kann ein ausländischer Raclette-Käse überhaupt gewinnen?

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Nicht bloß das Gordon bleu stammt aus dem Wallis. Aktuell läuft die erste Raclette-Weltmeisterschaft der Welt bis zum 29. Oktober in Morgins.

Beim Wettbewerb machen lokale, nationale und internationale Produzenten mit.

Das internationale Preisgericht, welches die Käse bewertet, besteht aus Fachleuten, der Käse- und der Gastronomiebranche. Aus gut 90 Käsesorten werden die besten Raclette-Produkte prämiert.

Die Juroren treffen sich am heutigen Samstag im Dorfzentrum von Morgins, um die Käselaibe zu degustieren, welche in 3 Kategorien eingeteilt sind: Raclettekäse aus Rohmilch, Raclettekäse aus Rohmilch von der Alp und Raclette aus pasteurisierter Milch.

Kann ein ausländischer Raclette-Käse überhaupt gewinnen?

87 Produzenten, die meisten aus dem Wallis, treten mit einer oder zwei Käsesorten an. Zur Auswahl stehen aber auch Raclette-Käse aus Freiburg, Waadt, Neuenburg und auch der Deutschschweiz. Und weitere auch aus Frankreich, Italien, Belgien, Rumänien, Kanada und England.

Doch kann ein ausländischer Raclette-Käse überhaupt gewinnen? Sagen wir mal so: Es ist nicht ganz ausgeschlossen, zumindest wenn man den „Schweizer“ Tilsiter betrachtet. Wobei Schweizer Raclette wirklich um Universen besser schmeckt, aber dies nur zur Ehrenrettung des Raclette aus dem Wallis vorausgeschickt.

Doch wer einmal als Nicht-Schweizer das aß, was hier in der Schweiz als Tilsiter verkauft wird und das davor das kannte, was „echter“ schmackhafter Tilsiter ist, der weiß, daß durchaus die Möglichkeit besteht, daß auch ausländisches Raclette gewinnt, sofern die Juroren neutral sind und auch beim Raclette derartig extreme Mißstände herrschen wie beim Tilsiter.

Denn das, was Schweiz nicht unter diesem Namen erhältlich ist aber im Rest Europas, namentlich in Norddeutschland in etlichen leckeren Sorten anstatt im faden Tilsiter-Einheitsbrei des „Schweizer Originals“ daherkommt, ist tausendemal mehr Gaumenschmaus als der angeblich sogenannt „echte Tilsiter“ der Schweiz.

Die Käser, die aus der Schweiz nach Tilsit auswanderten und dort diesen leckeren Käse erfanden, würden sich im Grabe umdrehen und schämen für das, was in der Schweiz als Tilsiter verkauft wird.  Und noch mehr schämen dafür, daß ihr toller geschmacklich überragender Tilsiter und seine vielfältigen Sorten in der Schweiz nicht verkauft werden dürfen unter dem richtigen Namen.

Viel wird geboten für die Gäste

Parallel zum Wettbewerb, können die Gäste an diversen Vorführungen teilnehmen und Arbeitskreise besuchen, in denen die Geschmacksinne der Region und der lokalen Traditionen im Mittelpunkt stehen.

87 Produzenten, mehrheitlich aus dem Wallis, treten mit einer oder zwei Käsesorten an. Zur Auswahl stehen auch Käselaibe aus Freiburg, Waadt, Neuenburg und der Deutschschweiz. Andere kommen aus Frankreich, Italien, Belgien, Rumänien, Kanada und Grossbritannien.

Hätten Sie´s gewußt?

Der Name «Raclette» stammt vom französischen Walliserdialektwort (Patois) racler, das schaben heißt, weil die an der Feuerglut grillierte und geräucherte obere Schicht des halben Käselaibs mit einem Messer auf einen Teller oder ein Stück Brot abgeschabt wurde.

Mit ihm wurde ab 1874 im Wallis offiziell der entsprechende Käse benannt.

Im Jahr 1909 wurde Raclette anläßlich der kantonalen industriellen Ausstellung (Exposition cantonale industrielle) in Sitten als «nationales Walliser Gericht» einer größeren Öffentlichkeit bekannt.

Sie finden alle Informationen auf www.Raclette-Weltmeisterschaften.ch

Die Resultate (Nachtrag):

Raclette-Weltmeisterschaft zog 10.000 Besucher an: Das sind die Gewinner

Zum Gordon bleu:

Fleisch mit Käse gestreckt: So entstand das Gordon bleu

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