
Digitalisierung bietet großes Potential für BerglandwirtschaftDrohnen und Roboter erleichtern Bauern das Leben
Die Digitalisierung biete auch für die Berglandwirtschaft ein großes Potential, so die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete, SAB.
Anläßlich einer Fachexkursion auf dem Sonnhaldenhof in St. Urban LU konnte die SAB konkrete Anwendungsmöglichkeiten aufzeigen.
Dank Drohnen und Robotern können beispielsweise viele Arbeiten präziser und effizienter sowie schonender für Mensch, Tier und Umwelt durchgeführt werden. Und digitale Hilfsmittel erleichtern auch die Betriebsabläufe und die Zusammenarbeit unter den Betrieben.
Im Rahmen der Dialogplattform Forschung – Praxis in der Berglandwirtschaft wurde im Februar 2024 grundsätzlich über die Digitalisierung informiert.
Am 11. September ging es von der Theorie in die Praxis. Beim Treffen auf dem Sonnhaldenhof in St. Urban wurde den Interessierten die Möglichkeit geboten, digitale Anwendungen in der Praxis zu sehen, hören, fühlen und erleben. Roboter setzen sich in der Innenwirtschaft insbesondere bei der Milchviehhaltung mehr und mehr durch.
Gewinnbringende Informationen
Die erfaßten Daten bieten großes Potential bei der Früherkennung von gesundheitlichen Problemen. Es gilt die erlangten Informationen gewinnbringend einzusetzen.
Die Arbeitsgemeinschaft favorisiert hier offenbar einen bestimmten Hersteller: Mit Ecorobotix könnten Problempflanzen hochpräzise und selektiv auf Basis künstlicher Intelligenz bekämpft werden, so die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB).
Dadurch ist es möglich die eingesetzten Mittel stark reduzieren zu können. Die aktuell verfügbaren Geräte müssen allerdings noch auf die Berglandwirtschaft adaptiert werden. Auch mit Drohnen lassen sich viele Arbeiten präziser und sparsamer durchführen.
So können zum Beispiel Schlupfwespen zur Bekämpfung des Maiszünslers gestreut oder Rehkitze mit einer Wärmebildkamera viel einfacher aufgefunden werden.
Nachverfolgungs- und Ortungssysteme haben zudem das Potential, die Behirtung auf den Alpen zu revolutionieren. Mit einem virtuellen Zaun kann bespielweise auf das Erstellen von physischen Zäunen verzichtet werden und mit Sendern versehene Tiere sind jederzeit gut auffindbar.
Digitalisierung „zwingend“
Die mit diversen digitalen Hilfsmitteln produzierten Produkte in der Bergland- und Alpwirtschaft müssen auch speditiv vermarktet werden können. Dazu sei die Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette zwingend. Ein gutes Beispiel hierzu sei die bedarfsgerechte Lösung von Raclette du Valais AOP.
Raclette du Valais AOP hatte die Käsetaxation vollständig digitalisiert. Die frühere handschriftliche Erfassung der Taxatationsergebnisse mit anschließendem Umschreiben in eine Exceltabelle usw. entfällt seitdem, erläutert die SAB auf Anfrage von Walliser Zeitung.
Die Teilnehmer konnten sich an den interessanten Posten digital inspirieren und zugleich den Nutzen der Digitalisierung aufzeigen lassen.
Es wurde aber auch ersichtlich, daß die Zurückhaltung bei den Landwirten bezüglich Einsatzes von digitalen Lösungen sehr groß ist und noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden müsse, so die Arbeitsgemeinschaft weiter. Ziel der Berglandwirtschaft müsse es sein, das große Potential an digitalen Möglichkeiten in Zukunft zu nutzen.
(pd, rm)
(Foto: Melkroboter im Einsatz, zVg)