
Drogenmißbrauch: Grünliberale Partei Wallis fordert Handeln der PolitikBesorgniserregende Entwicklungen: Drogenhandel im Wallis weit verbreitet
Anläßlich des „Internationalen Tages gegen Drogenmißbrauch und unerlaubten Suchtstoffverkehr“ äußert sich die Grünliberale Partei Wallis und erhebt Forderungen an die Politik. Die Partei schreibt aktuell dazu in einer Mitteilung:
Der Drogenhandel ist in unserem Kanton nach wie vor weit verbreitet. Die großangelegten Einsätze der Walliser Kantonspolizei – im November 2024 in Verbier und im Februar 2025 in Siders – haben das Ausmaß des Problems deutlich aufgezeigt.
Zum Internationalen Tag gegen Drogenmißbrauch und unerlaubten Suchtstoffverkehr richten die Grünliberalen einen offenen Brief an den Staatsrat. Darin fordern sie ein entschlosseneres und koordiniertes Vorgehen zur wirksamen Bekämpfung des Drogenhandels im Kanton Wallis.
Ein besorgniserregendes Phänomen
Als der Chef der Bundeskriminalpolizei, Yanis Callandret, im April in den Medien zur zunehmenden urbanen Gewalt in Ländern wie Belgien, den Niederlanden oder Schweden befragt wurde, sagte er: „Es gibt keinen Grund zu glauben, daß die Schweiz davon verschont bleibt. Es wird früher oder später auch hier geschehen.“
Als der Chef der Bundeskriminalpolizei, Yanis Callandret, im April in den Medien zur zunehmenden urbanen Gewalt in Ländern wie Belgien, den Niederlanden oder Schweden befragt wurde, sagte er: „Es gibt keinen Grund zu glauben, daß die Schweiz davon verschont bleibt. Es wird früher oder später auch hier geschehen.“
Das Wallis – insbesondere seine touristisch geprägten Regionen – dürfte eine erhöhte Nachfrage nach Kokainkonsum verzeichnen. Dies birgt die Gefahr, daß ähnliche Formen urbaner Gewalt auch bei uns auftreten, wie sie bereits in anderen Teilen Europas zu beobachten sind.
Eine naive Politwelt
Die Walliser Politik setzt sich bislang kaum mit der internationalen Entwicklung des Drogenhandels auseinander. Im Großrat wurde in den letzten Jahren kein einziger Vorstoß zu diesem Thema eingereicht.
Die Walliser Politik setzt sich bislang kaum mit der internationalen Entwicklung des Drogenhandels auseinander. Im Großrat wurde in den letzten Jahren kein einziger Vorstoß zu diesem Thema eingereicht.
Gemäß den Statistiken der Walliser Kantonspolizei wurden im Jahr 2023 insgesamt 3’070 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz verzeichnet. 87 % davon betrafen den Konsum, 13 % standen im Zusammenhang mit dem Handel.
Der Bericht zeigt zudem, daß der Zugang zu Kokain in den letzten Jahren deutlich einfacher geworden ist. Rund 42 % der erfaßten Täter sind Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren oder junge Erwachsene im Alter von 18 bis 24 Jahren.
Diese Entwicklung ist höchst besorgniserregend und erfordert eine rasche und entschlossene politische Reaktion.
Vorausschauen, bevor es zu spät ist
In Belgien hätte sich lange niemand eine derart dramatische Entwicklung vorstellen können. Auch näher bei uns, im Kanton Genf, hat die Verbreitung von Crack zu erheblichen Problemen geführt. Drogen kennen keine Grenzen – und auch das Wallis wird sich diesem Trend nicht dauerhaft entziehen können. Die jüngsten Polizeieinsätze bestätigen diese besorgniserregende Tendenz.
In Belgien hätte sich lange niemand eine derart dramatische Entwicklung vorstellen können. Auch näher bei uns, im Kanton Genf, hat die Verbreitung von Crack zu erheblichen Problemen geführt. Drogen kennen keine Grenzen – und auch das Wallis wird sich diesem Trend nicht dauerhaft entziehen können. Die jüngsten Polizeieinsätze bestätigen diese besorgniserregende Tendenz.
Nur wer jetzt handelt, kann einer unkontrollierten Ausbreitung entgegenwirken und verhindern, daß sich Drogenmärkte dauerhaft in unserem Kanton verankern.
Das Prinzip der analysebasierte Polizeiarbeit (Intelligence-led Policing) sollte gezielt genutzt werden, um Drogen-Hotspots frühzeitig zu erkennen.
Dabei ist es unerläßlich, auch die lokale und kommunale Polizei aktiv in die Identifikation und Analyse dieser Brennpunkte einzubeziehen.
Der Drogenhandel wird häufig von organisierten, strukturierten und arbeitsteilig operierenden kriminellen Netzwerken betrieben.
Es reicht daher nicht aus, lediglich Kleinhändler aufzudecken – vielmehr müssen die dahinterstehenden Strukturen und Netzwerke systematisch analysiert werden, da sie oft Teil größerer, professionell agierender Organisationen sind.
Die Zusammenarbeit mit Fedpol sollte gezielt intensiviert werden, um die Hintermänner der kriminellen Netzwerke zu identifizieren, die auf unserem Kantonsgebiet aktiv sind.
Die Zusammenarbeit mit Fedpol sollte gezielt intensiviert werden, um die Hintermänner der kriminellen Netzwerke zu identifizieren, die auf unserem Kantonsgebiet aktiv sind.
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Durchführung von gezielten Präventionskampagnen, insbesondere in Schulen, aber auch bei jungen Erwachsenen (18–30 Jahre).
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Mehr Personal für die Kriminalpolizei, insbesondere für die Drogenabteilung;
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Verstärkte interkantonale Zusammenarbeit, um Großhändler und Lieferanten zu identifizieren;
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Verstärkte gezielte Kontrollen in sensiblen Gebieten;
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Verstärkte Zusammenarbeit mit dem Zoll, um gegen französische Banden vorzugehen;
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Verstärkung der Cyber-Überwachung (Internet-Handel, Dark Web, soziale Netzwerke).
Seit dem Umbau der Villa Flora in Siders gibt es in unserem Kanton kein stationäres Kurzentrum mehr. Um eine wirksame Behandlung von Suchterkrankungen zu gewährleisten, müssen solche Einrichtungen wieder aufgebaut werden.
Das besorgniserregende Aufkommen des Handels mit synthetischen Drogen, insbesondere mit Crystal Meth – einer Substanz, die stark abhängig macht und zu gewalttätigem Verhalten führt – erfordert eine ernsthafte und koordinierte Antwort.
Verstärkte interkantonale Zusammenarbeit, insbesondere in bezug auf geschlossene Erziehungszentren wie Pramont, um Jugendliche in Schwierigkeiten besser begleiten zu können.
Das besorgniserregende Aufkommen des Handels mit synthetischen Drogen, insbesondere mit Crystal Meth – einer Substanz, die stark abhängig macht und zu gewalttätigem Verhalten führt – erfordert eine ernsthafte und koordinierte Antwort.
Verstärkte interkantonale Zusammenarbeit, insbesondere in bezug auf geschlossene Erziehungszentren wie Pramont, um Jugendliche in Schwierigkeiten besser begleiten zu können.
(pd, rm)
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