Energiestadt-Etikett nicht unumstrittenTeuer und bürokratisch aufwändig
Stolz teilt die Stadtgemeinde Brig-Glis mit, sie habe eine Re-Zertifizierung erhalten. Dies sei „ein starkes Zeichen für nachhaltige Entwicklung„, denn seit 25 Jahren trageBrig-Glis das Etikett Energiestadt.
Dabei ist dieses keineswegs unumstritten. Dies wegen hohen Kosten und hohem bürokratischem Aufwand und zweifelhaften Zertifizierungspraxis des Herausgebers der Bezeichnung.
Gründe, warum schon viele Gemeinden ausgetreten sind bzw. lieber auf das Etikett verzichten.
Viele Gemeinden treten aus
So etwa – um ein Beispiel zu nennen – die Stadt Thusis, die die Bezeichnung behalten durfte, obwohl sie auf Gas umgestellt hatte, was die Herausgeber der Bezeichnung als nicht ideal bezeichneten. Es macht den Eindruck, als spiele mehr eine Rolle, daß die hohen Gebühren für das Etikett bezahlt werden als daß tatsächlich energiebewußt / umweltbewußt gehandelt wird.
Schließlich trat die Stadt Thusis aus wegen der hohen Gebühren die mit dem Etikett Energiestadt verbunden sind.
Fälschlicherweise wird Thusis weiterhin auf der offiziellen Webseite Energiestadt als Energiestadt-Gemeinde geführt. Nur wer spitzfindig genug ist, die Bemerkung „letztes Audit“ zu lesen und auch richtig dahingehend zu interpretieren, daß das bedeutet, daß Thusis gar nicht mehr Energiestadt ist, erkennt die Wahrheit. Nicht gerade eine schöne Art, sich zu verkaufen:
Auch St. Moritz nach 19 Jahren weg
Auch andere Gemeinden wie etwa St. Moritz kritisierten die hohen Kosten und Aufwände an Bürokratie, die damit verbunden sind, sich mit der Bezeichnung schmücken zu dürfen und traten aus, wen das staatliche Fernsehen SRF berichtete.
Auch St. Moritz wird auf Energiestadt weiter als zahlende Partnergemeinde geführt, die es gar nicht mehr ist.
Remo Maßat



