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EU-Schweiz-Sanktionen gegen Rußland beflügeln Kernkraft

EU-Schweiz-Sanktionen gegen Rußland beflügeln Kernkraft

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Greta Thunberg setzte sich öffentlich für die Kernkraft ein und bezeichnete diese als saubere Energie, was damals für große Schlagzeilen unter anderem auf Blick.ch sorgte. Aber sie wurde getadelt und nahm die Aussage nach negativen Reaktionen ihrer jungen Fäns und anderen zurück.

Nun jedoch wandelt die öffentliche Meinung infolge der Sanktionen der EU ggen Rußland, welche die einst neutrale Schweiz umstrittenerweise mitmacht und dies sogar schärfer als USA oder EU.

Die Angst vor Energiemangel und steigenden Strompreisen steigt. DieWalliser Energieversorger haben steigende Strompreise von 40 bis sogar 70% angekündigt, Walliser Zeitung berichtete darüber.

Die öffentliche Zustimmung für die Kernenergie hat in der Schweiz deutlich zugelegt. Gemäß einer aktuellen repräsentativen Umfrage befürworten 52% der Schweizerinnen und Schweizer die weitere Nutzung der Kernenergie und lehnen das gesetzliches Neubauverbot für Kernkraftwerke ab.

Wie die Umfrage des Marktforschungsinstituts Demoscope in der Deutsch- und Westschweiz im Auftrag des Nuklearforums Schweiz ergab, sind 52% der Befragten der Ansicht, dass die Schweiz neben erneuerbaren Energien weiterhin auch Kernenergie zur Stromerzeugung einsetzen solle. 37% sind gegenteiliger Meinung, während 11% keine Angaben machten Gegenüber der letzten gleichlautenden Umfrage im Februar 2022 hat sich die Zahl der Befürworter deutlich um acht Prozentpunkte erhöht.

Die Begründung der Befürworter der Kernenergie ist eindeutig: 90% nennen eine ausreichende Stromproduktion als Argument für den Einsatz von Kernenergie (Februar-Umfrage: 87%). 46% geben als Grund das Erreichen der Klimaziele der Schweiz an (Februar-Umfrage: 42%).

Keine Mehrheit für gesetzliches Neubauverbot

Das bestehende Neubauverbot für Kernkraftwerke hat gemäß Umfrage keine Mehrheit in der Schweizer Bevölkerung: Nur 43% sind der Meinung, daß der Bau neuer Kernkraftwerke in der Schweiz per Gesetz verboten werden sollte (Februar-Umfrage: 45%).

Dagegen sagen 52%, daß die Bevölkerung die Möglichkeit haben solle, im Einzelfall zu entscheiden, ob ein neues Kernkraftwerk gebaut werden soll oder nicht (Februar-Umfrage 49%).

Dazu der Präsident des Nuklearforums Schweiz, Hans-Ulrich Bigler: «Die Ergebnisse verdeutlichen eine enorme Skepsis der Bevölkerung hinsichtlich der künftigen Stromversorgung und den ambitionierten Klimazielen der Schweiz. Der mehrheitliche Wunsch nach der weiteren Nutzung der Kernenergie ist daher vollkommen nachvollziehbar und richtig. Technologieoffenheit, einschliesslich der Kernenergie, muß daher jetzt Richtschnur der Energiepolitik sein.»  

Hintergrund

Das Meinungsforschungsinstitut Demoscope hat im Auftrag des Nuklearforums Schweiz insgesamt 1185 Personen in der Deutsch- und Westschweiz im Rahmen eines Online Quick Survey zum Thema mittels CAWI (Computer Assisted Web Interviewing) befragt. Die Grundgesamtheit ist die sprachassimilierte, webaktive Wohnbevölkerung in der Deutsch- und Westschweiz im Alter von 15 bis 74 Jahren. Befragungszeitraum war vom 20. Juli bis 3. August 2022. Die statistische Fehlerquote der Umfrageergebnisse liegt bei +/- 2,9 Prozentpunkten.

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