Home Aktuelles, Nachrichten Wallis Experimentelle Formate im Goms: Uraufführung in Münster
Electropop und Elemente der klassischen experimentellen Musik
Experimentelle Formate im Goms: Uraufführung in MünsterElectropop und Elemente der klassischen experimentellen Musik

Experimentelle Formate im Goms: Uraufführung in Münster

Electropop und Elemente der klassischen experimentellen Musik
0

Viele verbinden das Goms eher mit Wandern oder Langlauf, doch daß es – auch – Zentrum für neue Musik der Gegenwart und Theater ist wissen viele nicht.

Am kommenden Donnerstag, dem 4. September feiert am MEbU (Münster Earport) im Goms das neueste Musiktheater von UMS’nJIP (Ulrike Mayer-Spohn und Javier Hagen) Premiere: Woyzeck nach Georg Büchner.

Woyzeck kann von seinem Lohn seine Geliebte Marie und das gemeinsame Kind nicht ernähren, also verdingt er sich zusätzlich als medizinisches Versuchsobjekt.

Die Folgen der Versuche schwächen den ohnehin vom Leben gezeichneten so sehr, dass er sich mehr und mehr in einer Welt von Wahnvorstellungen verliert.

Und so endet Woyzeck am Abgrund einer Gesellschaft, die ihm kein Halt im Leben gibt. Woyzeck wird zum Opfer toxischer patriarchaler Muster.

Das Walliser Neue Musik-Duo UMS’nJIP gehört mit über 300 Auftragswerken und 1500 Konzerten in 40 Ländern sowie mit 35 internationalen Auszeichnungen zu den renommiertesten und aktivsten Ensembles für Neue Musik der Gegenwart und hat seine mittlerweile über 10 Kammeropern rund um den Globus vorgestellt.

Die Aufführungen sind am 4., 5., 6. und 7. September jeweils um 19h30 in Münster, der Eintritt ist frei, um Reservation wird gebeten.

Übergänge, Grauzonen, Klangräume

Woyzeck nach dem gleichnamigen Dramenfragment von Georg Büchner ist ein Musiktheater von und mit UMS’nJIP (Ulrike Mayer-Spohn und Javier Hagen), inszeniert von Wolfgang Beuschel.

Büchners offenes und fragmentarisch überliefertes Theaterstück bietet mit seinen lose und in keiner verbindlichen Reihenfolge aneinander gereihten Szenen für UMS’nJIP ein dankbares Spielfeld für experimentelle Formate: Electropop und Elemente der klassischen experimentellen Musik bieten die Reibeflächen, an welchen sich die im Stück expressionistisch gezeichneten Standesunterschiede wetzen.

UMS’nJIP interessieren Übergänge, Grauzonen, Klangräume: die Ambivalenz eines Wortes zwischen Klang und Bedeutung, die Ambivalenz eines Bildes zwischen Erscheinung und Bedeutung, und schließlich die Mechanik, die Gleichzeitigkeit und das Verweben verschiedener Medien. So loten sie kompositorisch, szenisch und visuell die psychologischen Zwischenräume der im Woyzeck vorkommenden Figuren aus.

Mehr


Vom Schützengraben zum LiederbogenRobin Hood im Rugenwald

Von Blockbustern und BühnenzauberWarum das Theater mehr ist als Hollywood

(pd, rm)
(Bild: Veranstalterwebseite)

Fehler gefunden? Jetzt melden.

IHRE MEINUNGEN