
Fäns des FC Basel dürfen bei nächstem Spiel nicht ins Wallis"Verhärtete Fronten": Sektorsperre für FC Basel verhängt
Aufgrund der Tätlichkeiten zwischen zwei Gruppen in Sitten (Sion) soll gemäß einem Entscheid der «Arbeitsgruppe Bewilligungsbehörden» der Gästesektor im Tourbillon-Stadion beim nächsten FCB-Spiel in Sion geschlossen bleiben und die Basler Fäns stehen «unter verschärfter Beobachtung».
Der FC Basel 1893 nimmt den Entscheid zur Kenntnis, erachtet das behördliche Vorgehen aber als fragwürdig, wie der Fußballklub schreibt. Er argumentiert:
Der Vorfall hatte weit vor Eintreffen des Extrazuges mit den FCB-Fäns stattgefunden, zudem wurde der Klub in der Folge über keinerlei Grundlagen und Begründungen für den Entscheid informiert.
Weiter führt der Klub aus:
Wie schon mehrfach betont hat der FC Basel 1893 in seiner Klubcharta seine grundlegenden Werte formuliert. Unter anderem halte er darin explizit fest, daß er Gewalt in jeder Form konsequent ablehnt und aufs Schärfste verurteilt.
Der FCB unternimmt im Rahmen seiner Möglichkeiten alles, um insbesondere Gewalt im Zusammenhang mit Fußballspielen präventiv zu begegnen und für eine friedvolle Stimmung zu sorgen. Dabei setzt der Klub auf den ständigen Austausch mit der eigenen Fänszene, der Fänarbeit Basel und auf den konstruktiven Dialog mit den Behörden – aus Sicht des FCB ist allein dieser Weg zielführend und erfolgversprechend.
Vor diesem Hintergrund verurteilt der FC Basel selbstredend auch den Vorfall vom vorletzten Samstag in Sion – unabhängig davon, wer daran beteiligt war.
Es ist jedoch nicht nachvollziehbar, daß gemäß dem aktuellen Entscheid nun unschuldige FCB-Fäns für einen Vorfall bestraft werden sollen, der sich weit über eine Stunde vor Eintreffen des Extrazuges und somit nachweislich ohne Beteiligung der gemeinsam anreisenden FCB-Supporter zugetragen hat.
Darüber hinaus wird der FCB in der Mitteilung dazu aufgefordert, «seiner Anhängerschaft die Konsequenzen von weiterem Fehlverhalten für den eigenen Klub klarzumachen». Dazu moniert der FC Basel, dies sei geschehen ohne jeglichen Hinweis darauf, welcher Teil seiner Anhängerschaft am Vorfall beteiligt gewesen sein soll und somit der korrekte Adressat eines solchen Aufforderung wäre.
FC Basel „irritiert“ über Vorgehen der Behörden
Entsprechend irritiert sei der FC Basel 1893 über das Vorgehen der Behörden in diesem Fall. Es sei, wie erwähnt, dem Klub nicht bekannt, aufgrund welcher Tatsachen die Beteiligten der zu verurteilenden physischen Auseinandersetzungen in Sion dem Anhang des FCB zugeordnet wurden.
Konkrete Informationen zum Sachverhalt wurden nicht mit dem FCB geteilt, regt sich der Klub über die Behörden weiter auf, an denen er kein gutes Haar läßt. Der Klub moniert:
Dadurch bekomme der Entscheid unweigerlich den Anschein von behördlicher Willkür und von Aktionismus, was es für den FC Basel unmöglich macht, eine derart kontraproduktive Maßnahme zu unterstützen.
Der nun gefällte Entscheid der Gästesektor-Sperrung bestätige leider die Tendenz seitens der Behörden, die zuletzt öfters einseitig in Richtung pauschale Kriminalisierung von Fussballfans ging. Die nun verabschiedete Maßnahme lasse keine andere Empfindung als jene einer Kollektivstrafe zu, die keinerlei präventive Auswirkungen auf die weitere Entwicklung hat – im Gegenteil.
Angesichts der sich dadurch verhärtenden Fronten hofft der FC Basel 1893, daß der Dialog mit den Behörden schnellstmöglich wieder konstruktiver wird und diese zur Erkenntnis gelangen, daß Kollektivstrafen nicht zielführend seien.
Basler schlagen Walliser: Täter ermitteltGewalt im Umfeld Spiel des FC Sion – FC Basel
(pd, rm)