Grengiols Solar könnte erst 2028 ans Netz gehen
Anstatt zuerst bestehende Immobilien mit Solar auszustatten soll in Grengiols ein gigantisches Solarprojekt im Wallis entstehen.
Wie eine Studie der Universitäten Genf und Arizona (USA) zum Projekt Grengiols Solar aufzeigt, könnte das gigantische Solarprojekt in den Alpen nicht vor 2028 an das Netz angeschlossen werden.
Es fehle an Netzkapazitäten, um den produzierten Strom abzuführen, so die IG Saflischtal, und weiter:
Die dafür notwendige Hochspannungsleitung von Chippis nach Mörel wird voraussichtlich – frühestens – 2028 fertig.
Nicht nur das: Aktuell beträgt der maximal mögliche Abfluß aus dem Wallis 7’250 MW, und im ganzen Wallis ist ein zusätzlicher Kraftwerkszubau von maximal 300 MW überhaupt noch möglich.
Grengiols Solar hätte laut Angaben des Projektanten bei vollem Sonnenschein am Mittag rund 1’000 MW und kann somit nicht vor 2028 realisiert werden. Das gleiche gilt für sämtliche weiteren geplanten Grosskraftwerke im Wallis.
Die IG Saflischtal ist daher gespannt auf die Machbarkeitsstudie. Darin sollte auch ersichtlich sein, wie eine zusätzliche 110kV-Leitung vom Saflischtal nach Mörel gebaut werden könnte, wie das die Studie verlangt.
Die Befürchtungen, daß das dringliche Bundesgesetz des Parlaments auf Luftschlösser baut, scheinen sich zu bestätigen. Ein einseitiger Abbau von Umweltschutz-Vorschriften und ein Zubau von Freiflächen-Solaranlagen führen zu einer Verschärfung der energiepolitischen Probleme. Der Bau von riesigen Solarparks stellt die Stromnetz- und auch die anderen Kraftwerksbetreiber in der aktuellen Situation vor grosse Herausforderungen.
Die IG Saflischtal fordert daher eine Solaroffensive auf bestehenden Dächern, in Kombination mit lokalen Speichermöglichkeiten in den Haushalten. Damit kann wirklich ein Beitrag zur Versorgungssicherheit und zum Klimaschutz erzielt werden, ohne das beschränkte Hochspannungsnetz an seine Grenzen zu bringen. Denn ein Einfamilienhaus mit einer Solaranlage kann unter normalen Umständen rund die Hälfte des selber produzierten Stroms direkt selber verbrauchen und damit das Netz entlasten.
Weiterführendes
Sie finden die besagte Studie hier.
(rm, pd)
(Illustration: IG Saflischtal)

