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Großer Rat beschließt: Hilfe bei Zahnarztkosten

Großer Rat beschließt: Hilfe bei Zahnarztkosten

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Wer kein Geld für den Zahnarzt aufbringen kann, sollte sich überlegen, ins Wallis zu zügeln. Das Wallis ist der bisher einzige Kanton, in welchem es zukünftig vom Staat etwas für Zahnbehandlungen dazugibt. Dies hat der Große Rat beschlossen.

Die Schweiz ist wohl das einzige Land in der westlichen Welt, wo Zahnbehandlungen nicht von der Krankenkasse abgedeckt werden. Hierbei gibt es gleich mehrere Paradoxe. Denn trotzdem haben die Schweizer im internationalen Vergleich paradoxerweise vergleichsweise sehr gute Zähne. Möglicherweise wird mehr auf Zahnpflege wertgelegt weil man weiß, daß im Falle von einem Zahnarztbesuch man es selber zahlen muß. Das zweite Paradox ist wohl ohne Zweifel, daß in einem der reichsten Länder der Erde Leute, die die teuren Zahnarztkosten nicht bezahlen können nichts anderes übrigbleibt als auf einen Zahnarztbesuch zu verzichten.

Sie sind bisher auf sich selbst gestellt und verzichten auf einen Zahnarztbesuch. Dies soll sich im Wallis ändern.

Studie: Fast ein Drittel aller Walliser können aus finanziellen Gründen nicht zum Zahnarzt

So ergab eine im Sommer 2022 veröffentlichte Untersuchung des Walliser Gesundheitsobservatoriums, daß Leute, die die Zahnarztkosten nicht bezahlen können, notgedrungen auf eine Zahnarztbehandlung verzichten.

In der Veröffentlichung des Gesundheitsobservatoriums hieß es, fast ein Drittel aller im Wallis wohnhaften Personen verzichten auf eine Zahnbehandlung, weil sie die Kosten nicht stemmen können. Wörtlich: „Im Wallis haben 27 % der Befragten aus Kostengründen auf eine Behandlung bei der Zahnärztin bzw. beim Zahnarzt verzichtet (Schweiz: 30 %). Diese Werte befinden sich im oberen Mittelfeld im internationalen Vergleich. Junge Personen und Personen mit relativ tiefem Einkommen verzichten häufiger auf eine Behandlung als ältere Personen oder Personen mit höherem Einkommen.“

Das soll sich ändern

Nun hat der Große Rat wurde am vergangenen Donnerstag fast einstimmig beschlossen, finanziell schlechtgestellten Personen bzw. Familien zu helfen.

Diese sollen in Zukunft bis 500 Franken pro Jahr und Haushalt erhalten, um Zahnarztkosten bezahlen zu können. Geschätzt wird, daß 2.500 Haushalte die neue Leistung in Anspruch nehmen können.

Erster Anlauf vor 7 Jahren.

Bereits vor 7 Jahren streben verschiedene Parteien und die Gewerkschaften via Initiative eine Zahnpflegeversicherung an.

Jede Person im Wallis sollte in dieser obligatorisch versichert sein.

Das, was nun im Großen Rat beschlossen wurde entspricht dem Gegenvorschlag zur Initiative.


Mehr aus der März-Session 2024 des Großen Rats:

Bericht von “neo – Die sozialliberale Mitte” zur März-Session

SVP Oberwallis zur Märzsession: “Verläßlich im Dienst der Oberwalliser Bevölkerung”

(rm)

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