
Grüne Wallis: „Ein größeres Übel als die Klimaerwärmung die Desinformation“
Die öffentliche Debatte wird heute durch die Veröffentlichung eines Bildes der FDP kontrovers geführt. Die Grünen Wallis empören sich über eine Fotomontage der FDP welche mithilfe künstlicher Intelligenz erstellt wurde.
Sie distanzieren sich teilweise von Aktivisten wie „Renovate Switzerland“, betonen, sie setzen auf demonkratischen Diskurs und nicht illegale Aktionen.
Unter dem Motto „Rénover, innover, décoller!“ werden angebliche Klimaaktivisten in orangefarbenen Warnwesten gezeigt, welche den Stadtverkehr und insbesondere einen Krankenwagen zum Stillstand bringen.
Dieses Bild sei jedoch das Ergebnis einer künstlichen Intelligenz und entspreche nicht der tatsächlichen Realität, so die Partei.
Die Entscheidung der FDP Unterwallis, die sich selbst als Partei der Unternehmer bezeichnet, den Einsatz von KI zu bevorzugen, anstatt professionelle Bildbearbeiter zu beauftragen, unterstreiche eine bewußte Absicht, die Öffentlichkeit zu täuschen, kritisieren die Grünen Wallis.
Erstens sei es in der Realität noch nie vorgekommen, daß Klimaaktivisten Notfallfahrzeuge blockiert haben. Die Montage sei daher eine Verzerrung der Realität.
Genau wie die SVP, die in ihrem Versuch, das Klimagesetz zu Fall zu bringen, weitgehend auf Lügen und Desinformation setzte, bediene sich auch die FDP desselben Mechanismus, so die Grünen Wallis.
Mit diesem Bild unterstelle die FDP, daß die Klimaschützer, insbesondere der Verein „Renovate Switzerland„, die Notdienste gefährden würden.
Die Partei hat zu dem Vorgang eine eigene Graphik erstellt, in welcher sie die aus ihrer Sicht bestehend Desinformation scharf krisiert:
Zu „Renovate Switzerland“ schreibt die Partei:
Diese Vereinigung, die keine politische Partei, sondern eine Gruppe von Aktivisten ist, war jedoch nie in solche Aktionen verwickelt.
Tatsächlich sei es in der Praxis noch nie vorgekommen, daß Klimaaktivisten einen Krankenwagen blockiert haben.
Die Grünen Wallis weiter: „Wir stellen zudem fest, daß solche bewußt irreführenden Kommunikationsformen Verwirrung zwischen den aktivistischen Gruppen und unserer Partei stiften, was wir bedauern. Wir, die Grünen Wallis, möchten mit dieser Mitteilung jede Form von politischer Desinformation, eine wahre Geißel für unsere Demokratie, entschieden verurteilen.“
Und weiter: „Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um die Öffentlichkeit daran zu erinnern, daß sich unsere Partei im Gegensatz zu diesen Aktivistengruppen für einen politischen Ansatz entschieden hat, um die globale Erwärmung zu bekämpfen, die Biodiversität und die Umwelt zu schützen und unsere Stimmen auf demokratischer Ebene einzubringen.
Da wir vom Volk gewählt wurden, respektieren wir das demokratische Recht, indem wir Vorschläge formulieren, die auf pragmatischen und wissenschaftlichen Argumenten beruhen.“
Christophe Clivaz als „Brückenbauer“
„Während seiner ersten Legislaturperiode wurde Christophe Clivaz, unser erster grüner Nationalrat, von den Medien aufgrund seiner Fähigkeit, Menschen zu vereinen, als „Brückenbauer“ bezeichnet.
So reichte er nicht weniger als 114 Vorstöße ein, von denen die meisten parteiübergreifend waren und aus einer gemeinsamen Vision mit Parlamentariern anderer Parteien entstanden.“
Grüne Wallis als „politische Langstreckenläufer“
Grüne Politikerinnen und Politiker seien „im Plenum und in den Ausschüssen im Allgemeinen sehr erfolgreich.“
Wenn ein Vorschlag nicht durchkomme, „verdoppeln sie ihre Anstrengungen, um einen besseren Vorschlag zu finden, der mehr Stimmen auf sich vereint.“
Auch wenn wir die Sorgen der Aktivisten über die Untätigkeit im Klimabereich teilen, distanzieren wir uns von allen illegalen Aktionen wie Straßenblockaden oder der Beschädigung von privatem oder öffentlichem Eigentum, unabhängig von den Motiven.
Der FDP scheint es Spaß zu machen, diese Verwirrung zwischen Aktivisten und unserer Partei aufrechtzuerhalten, wie ihr umstrittenes Plakat beweist. Seit 30 Jahren fördern die Grünen und die Linke erneuerbare Energien und bekämpfen die Klimaerwärmung, indem sie sich beispielsweise für eine beschleunigte Gebäudesanierung einsetzen. In dieser Zeit haben die FDP und die SVP unsere Vorschläge und die Mittel für diesen Kampf nur behindert. Heute wollen diese Parteien die Produktion von erneuerbaren Energien beschleunigen, selbst wenn sie dafür Naturräume zerstören oder die Kernenergie wiederbeleben, obwohl das Volk beschlossen hat, 2018 aus der Kernenergie auszusteigen. Diese beiden Parteien wollen auch im Hinblick auf die Bundestagswahlen im Oktober Stimmen gewinnen und schrecken zu diesem Zweck nicht davor zurück, falsche Propaganda zu verbreiten.
Wir möchten daher unsere Wähler auffordern, sich über unsere tatsächlichen Aktionen und Vorschläge zu informieren, unsere Identität zu kennen und sich nicht von diesen Versuchen, die öffentliche Meinung zu beinflussen, manipulieren zu lassen. Diese Manöver dienen einzig und allein dem Zweck, Zweifel zu säen und Desinformationen zu verbreiten.
Unser Engagement beruht auf der Aufrichtigkeit eines demokratischen Kampfes, auf Transparenz und der Bekämpfung von Desinformation. Wir sind entschlossen, diese Werte zu verteidigen und uns für die Wahrheit in der öffentlichen Arena einzusetzen, da die Glaubwürdigkeit der demokratischen Debatte davon abhängt. Wir ermutigen die Wähler, dasselbe zu tun und ihr demokratisches Recht auszuüben, indem sie sich über die tatsächlichen Fakten und nicht über manipulierte Bilder informieren.“
(rm, pd)