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Hydrologisches Jahrbuch der Schweiz veröffentlicht
Hochwasser und Gletscherschmelze: Kanton Wallis stark betroffenHydrologisches Jahrbuch der Schweiz veröffentlicht

Hochwasser und Gletscherschmelze: Kanton Wallis stark betroffen

Hydrologisches Jahrbuch der Schweiz veröffentlicht
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Das neu veröffentlichte „Hydrologisches Jahrbuch der Schweiz 1994“ des Bundesamts für Umwelt (BafU) zeigt, daß der Kanton Wallis im vergangenen Jahr von extremen hydrologischen Ereignissen geprägt war.

Starke Niederschläge, kombiniert mit Schneeschmelze, führten zu verheerenden Hochwassern, die sowohl die Infrastruktur als auch das Leben der Menschen in Mitleidenschaft zogen.

Höchste Hochwasserstände seit JahrzehntenIm Juni 1994, insbesondere am 21. und 29./30. Juni, erreichten Flüsse wie die Rhone und die Vispa rekordverdächtige Abflußmengen.

An der Rhone wurden an mehreren Meßstationen (z. B. Reckingen, Sitten, Branson) Gefahrenstufe 5 verzeichnet, mit neuen Höchstwerten und Wiederkehrperioden von über 100 Jahren.

Die Vispa in Visp erreichte am 30. Juni einen Abfluß von 522 m³/s, ein Wert, der statistisch alle 50 bis 100 Jahre auftritt.

Diese Extremereignisse wurden durch feuchtwarme Luftmassen aus dem Süden und eine starke Schneeschmelze in höheren Lagen verstärkt, insbesondere im Einzugsgebiet der Rhone.

Hochwasser-Folgen im Goms, im Binntal und Matter- und Saastal

Die Folgen : Überschwemmungen und Murgänge verursachten erhebliche Schäden in Regionen wie Goms, Binntal, Mattertal und Saastal.   Die hohe Schwebstoffbelastung, wie im Bericht dokumentiert, zeigt den massiven Transport von Geröll und Gesteinsmaterial, der die Gewässer zusätzlich belastete.

Gletscherschmelze durch warme Sommer und Saharastaub

Der Klimawandel hinterließ ebenfalls Spuren: Der Gletscherverlust im Wallis betrug 2,5 %, angetrieben durch warme Sommer-Temperaturen im Juli und August sowie Saharastaub.

Eine neue Meßstelle am Massa-Bach unterhalb des Aletschgletschers registrierte im Sommer monatliche Schwebstoffrachten von über 150.000 Tonnen, ein Hinweis auf die zunehmende Sedimentdynamik durch schwindende Gletscher.

Überdurchschnittliche Abflüsse

Das Wallis machte auch als Wasserkraft-Kanton seinem Namen einmal mehr eine Ehre: Die Rhone wies mit 140 % der langjährigen Norm überdurchschnittliche Jahresabflüsse auf, was auf die Kombination aus Hochwasserereignissen und anhaltender Schneeschmelze zurückzuführen ist.

(pd, rm)
(Bild oben: Räumliche Verteilung der Niederschlagssummen in der Schweiz vom 29. Juni 7:00 Uhr bis 1. Juli 7:00 Uhr 2024.)

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