Home Aktuelles, Nachrichten Wallis Hohe Mieten in Zermatt / Täsch
Wohnraum-Genossenschaft Inneres Mattertal gegründet
Hohe Mieten in Zermatt / TäschWohnraum-Genossenschaft Inneres Mattertal gegründet

Hohe Mieten in Zermatt / Täsch

Wohnraum-Genossenschaft Inneres Mattertal gegründet
0

Eingriff in den Wohnungsmarkt von Zermatt und Täsch: Im inneren Mattertal greifen die Gemeinden zusammen mit Institutionen in den Mietmarkt ein. Grund sind die hohen Mieten.

Auf Anregung der Einwohnergemeinden Zermatt und Täsch haben 9 öffentliche und private Institutionen eine «Genossenschaft zur Förderung von bezahlbarem Wohnraum im inneren Mattertal» gegründet.

Mit der Anmietung und Bewirtschaftung von Wohnungen und deren Weitervermietung soll das Angebot an preislich tragbaren Mietwohnungen in der gesamten Tourismusdestination Zermatt verbessert werden.

Auslöser für die Genossenschaftsgründung sind die hohen Mietpreise. Im inneren Mattertal sind schätzungsweise mehr als 400 Haushalte, insbesondere solche mit Kindern und entsprechendem Flächenbedarf, mit allzu hohen Wohnkosten konfrontiert. Zudem stellen für viele Unternehmen die hohen Mietpreise eine grosse Hürde dar, neues Personal zu rekrutieren oder gute Mitarbeitende etwa nach der Familiengründung zu halten.

An der Gründungsversammlung wurden die Statuten und ein Vermietungsreglement genehmigt sowie der Genossenschaftsvorstand gewählt. Die Statuten halten das wichtige Prinzip der Gemeinnützigkeit fest und erlauben es, die Genossenschaft schrittweise breiter abzustützen und weiterzuentwickeln.

Nur wer wenig Einkommen hat, profitiert – „Vermietungsausschuß“ entscheidet, wer Wohnungen erhält

Gemäß Vermietungsreglement werden Genossenschaftswohnungen nur an einkommensschwächere Haushalte abgegeben. Zudem müssen die Mieter im inneren Mattertal wohnen und arbeiten.

Über die Vergabe entscheidet jeweils ein Vermietungsausschuß. Im Interesse einer ausgewogenen Bevölkerungsstruktur sollen zwei Drittel der zu bewirtschaftenden Wohnungen im Gemeindegebiet von Zermatt angeboten werden.

Wohnungsbesitzer sollen Wohnungen anbieten

Die Gründungsmitglieder zeigen sich nach entsprechenden Vorsondierungen zuversichtlich, daß Land- und Wohnungsbesitzer bald auf die Genossenschaft zukommen und ihre Wohnungen der Genossenschaft längerfristig zum Weitervermieten zur Verfügung stellen. Offenbar sollen diese Wohnungen dann von der Genossenschaft billiger weitervermietet werden an Einzelpersonen, Paare und Familien mit geringem Einkommen.

Ersten Berechnungen zufolge müssen der Genossenschaft innerhalb der ersten anderthalb Jahre mindestens zwölf Wohnungen zur Bewirtschaftung anvertraut sein, damit sich das Modell zum Start als finanziell tragbar erweist. «Es braucht nun den Willen und die Initiative Vieler, damit wir unsere Ziele erreichen können», mahnte die frisch gewählte Genossenschaftspräsidentin Bianca Ballmann aus Zermatt.

Der Genossenschaftsgründung gingen intensive Abklärungen und Gespräche voraus. Neben der Weiterverfolgung der Genossenschaftsidee wurde auch eine gemeinsame Standortentwicklung für Täsch und Zermatt erarbeitet. Ein entsprechendes Konzept und die finanziellen Mittel zu dessen Umsetzung haben die Gemeinderäte im Mai dieses Jahres genehmigt.

Ohne Randa

Die Gemeinde Randa zog sich im Herbst 2018 aus dem interkommunalen Projekt zurück.

Dieses hatte das Bundesamt für Wohnungswesen BWO finanziell und fachlich lange unterstützt, ebenso die Dienststelle für Raumentwicklung DRE des Kantons Wallis.

Breite Trägerschaft

Die Mitglieder der neuen Wohngenossenschaft zeigen: Das Projekt hat eine breite Trägerschaft.

Einwohnergemeinde Täsch
Einwohnergemeinde Zermatt
BVG Sammelstiftung Matterhorn
BVZ Asset Management AG / MGBahn
Gewerbeverein Zermatt
Hotelierverein Zermatt
Kultur- und Sozialstiftung der Burgergemeinde Zermatt
Zermatt Bergbahnen AG
Zermatt Tourismus

Fehler gefunden? Jetzt melden.