
Hohe Mieten in Brig-Glis, Naters und Visp
Hochpreis-Mieten und Billig-Mieten kontrastrieren im Wallis:
In einigen Touristengebieten wie Leukerbad oder Anzère, in denen sehr viel gebaut wurde, sind die Liegenschaftenpreise und Mieten günstig. Man baute und verkaufte gezielt an Zweitwohnungsbesitzer. Die im Anschluß mit Gebühren, Abgaben und Steuern zur Ader gelassen werden.
Doch nicht überall im Wallis sieht es so aus: Im weltbekannten Zermatt etwa soll die Wohnungsnot durch eine neue Wohngenossenschaft gelindert werden.
Auch in Brig-Glis, Naters und Visp sowie in den umliegenden Dörfern herrscht seit geraumer Zeit Not an bezahlbarem Wohnraum.
Angeblich habe es sogar die tiefsten Leerwohnungsziffern in der Schweiz, so die Grünen Oberwallis („Wir haben die tiefsten Leerwohnungsziffern in der Schweiz .“)
Wobei die Statistiken des BfS das nicht hergeben, daß hier die „tiefsten Leerwohnungsziffern der Schweiz“ liegen. Was freilich nicht heißen muß, daß die Mieten nicht hoch sind.
Die Petitenten schreiben dazu in einer Mitteilung:
„Es ist keine neue Geschichte: In Brig-Glis, Naters und Visp sowie auch in den umliegenden Dörfern herrscht seit geraumer Zeit Not an Wohnraum – und vor allem Not an bezahlbarem Wohnraum. Wir haben die tiefsten Leerwohnungsziffern in der Schweiz . Die Folgen dieses Wohnungsnotstands sind bekannt: Steigende Wohnpreise und sinkende Lebensqualität.
Das Thema ist auch für die Grünen Oberwallis, SP Oberwallis und Gewerkschaften nicht neu: Wir haben verschiedene Oberwalliser Gemeinden auf die schwierige Situation auf dem Wohnungsmarkt aufmerksam gemacht und Maßnahmen für mehr bezahlbaren Wohnraum gefordert.
Passiert ist seither nichts – und die Gemeinderät:innen sind auch nicht gewillt, etwas in diese Richtung zu tun. Viele – auch in den Rathäusern der Gemeinden Brig-Glis, Naters und Visp – meinen, dass es der Markt schon richten werde.
Aber: Wohnraum ist keine Ware, sondern ein Grundbedürfnis. Deshalb wird der Preis nicht von Angebot und Nachfrage bestimmt, sondern unterliegt einer Deckelung, welche im Mietrecht geregelt ist. Gemäss geltendem Recht ist ein Mietzins missbräuchlich, wenn damit ein übersetzter Ertrag erzielt wird. Nur ist es für die Mietenden schwierig, ihr Recht auf faire Mieten einzufordern. Dass in den letzten Jahren auch in der Politik zugunsten der Immobilienlobby und der Vermieter:innen Entscheide getroffen wurden, zeigt eine aktuelle Studie aus dem Jahre 2022 des BASS: Diese hat die Entwicklung und Renditen auf dem Mietwohnungsmarkt 2006 bis 2021 in der Schweiz untersucht. Die durchschnittlichen Mieten sind in diesem Zeitraum um 22 % gestiegen!
«Dass es der Markt schon richten werde» ist leider nicht der Fall, wie die Entwicklung der letzten Jahre in den grossen Talgemeinden aufzeigt. Dabei hätten die Gemeinden viele Instrumente in der Hand, um die Wohnungsnot zu bekämpfen.
Deshalb haben die SP Oberwallis, die Grünen Oberwallis sowie die Gewerkschaften beschlossen, gemeinsam in allen drei Gemeinden eine Petition für bezahlbaren und attraktiven Wohnraum
in Brig-Glis, Naters und Visp zu lancieren.“
Infos, Weiterführendes
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(rm, pd)
(Foto: Grüne Oberwallis)