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Gefahrguttransporte am Simplon nach Einschreiten des Bundesrats:
Jahresbericht zieht Bilanz aus dem ersten Umsetzungsjahr der Strategie 2025Gefahrguttransporte am Simplon nach Einschreiten des Bundesrats:

Jahresbericht zieht Bilanz aus dem ersten Umsetzungsjahr der Strategie 2025

Gefahrguttransporte am Simplon nach Einschreiten des Bundesrats:
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Der Steuerungsausschuss «Gefahrguttransporte am Simplon» zieht in seinem Jahresbericht eine erste Bilanz aus der Umsetzung der Strategie 2025, welche am 1. Januar 2023 begonnen hat.

Gemäß den ersten von der Walliser Industrie vorgelegten Selbstdeklarationen verursachte diese im Jahr 2023, bis auf eine einzige Ausnahme, keine Transporte von mit Epichlorhydrin gleichgesetzten Gütern am Simplon.

Die Messungen 2023 zeigen einen insgesamt rückläufigen Trend bei den Gefahrguttransporten über den Simplonpass.

In Beantwortung eines im Nationalrat eingereichten Postulats, welches die Verlagerung von Gefahrguttransporten (GGT) über den Simplonpaß auf die Schiene verlangte, forderte der Bundesrat den Kanton Wallis auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die durch diese Art von Transporten verursachten Risiken zu verringern.

Ende 2022 reichte der Kanton Wallis eine Strategie (neudeutsch eine „roadmap“) mit insgesamt sieben Maßnahmen ein, um die Risiken des Gefahrguttransports über den Simplon zu reduzieren.

Diese betreffen beispielsweise die Reduzierung der Transporte der gefährlichsten Güter, die Einführung verstärkter Sicherheitskontrollen auf der A9 Simplon oder auch die Einführung eines Monitorings der Gefahrguttransporte, um bessere Kenntnisse über diese Transporte zu erhalten und die Wirksamkeit der eingeführten Lösungen zu überprüfen.

Die Umsetzung dieser Massnahmen hat am 1. Januar 2023 begonnen. Sie wird im Rahmen des Steuerungsausschusses «Gefahrguttransporte am Simplon» koordiniert.

Dieser setzt sich aus Vertretern des Kantons Wallis, des Bundesamtes für Straßen, des Bundesamtes für Verkehr, der ASTAG, von scienceindustries, Economiesuisse und der Walliser Industrie- und Handelskammer zusammen.

Aus dem Tätigkeitsbericht 2023 des Lenkungsausschusses geht hervor, dass die notwendigen Maßnahmen aufgegleist sind und die beteiligten Akteure sie im Einklang mit den angestrebten Zielen umsetzen.

Zwischen 1. August 2015 und 31. Juli 2016 wurden seitens ASTRA bereits automatische Zählungen auf der Simplon-Route durchgeführt. Ein Vergleich der Zahlen von August 2015
– Dezember 2015 mit den Erhebungen im gleichen Zeitraum 2023 weist zwar eine Zunahme des Verkehrs von Lastwagen über den Simplonpaß von 9% aus, die Anzahl der Gefahrguttransporte hat in diesem Zeitraum aber um 13 % abgenommen. Eine entsprechende Hochrechnung auf das gesamte Umsetzungsjahr 2023 scheint diesen Trend zu bestätigen.

Die Strategie legt den Schwerpunkt auf die Verringerung des Transports der gefährlichsten Güter. Insbesondere sollen die Transporte von Stoffen, die laut Störfallverordnung mit Epichlorhydrin gleichzusetzen sind, reduziert werden. Im Jahr 2023 wurde nur ein Transport von 800 kg solcher Stoffe registriert. Diese Zahl liegt deutlich unter den bislang angenommenen Transporten dieser gefährlichen Stoffe.

Aktuell ist die Schaffung von Transparenz über den genauen Bestimmungsort der Gefahrgüter eine Herausforderung. In welchem Ausmass die Walliser Wirtschaft Gefahrguttransporte über den Simplonpass generiert, kann erst nach der Einführung einer zweiten automatischen Zählanlage in St-Maurice mit größerer Sicherheit bestimmt werden.

Sowohl das Monitoring der Gefahrguttransporte über den Simplon als auch die individuelle Prüfung von Lösungen für die Verlagerung auf die Schiene durch die direkt betroffenen Unternehmen müssen dennoch fortgesetzt und verfeinert werden.

Für die Sicherheitskontrollen des Schwerverkehrs auf der A9 Simplon wurden durch das Schwerverkehrskompetenzzentrum A9 mehr als 8000 Arbeitsstunden aufgewendet. Die Gesamtzahl der kontrollierten Transporteinheiten ist in den letzten Jahren stabil geblieben. Die Qualität der Kontrollen blieb auf einem hohen Niveau.

Die meisten bei den Kontrollen festgestellten Verstöße bei Gefahrenguttransporten betrafen vor allem die Beförderungsdokumente und die Ausrüstung der Lastwagen.

Der Steuerungssauschuss «Gefahrguttransporte am Simplon» wird seine Bemühungen bei der Umsetzung der Roadmap 2025 fortsetzen und dabei die aus diesen ersten Ergebnissen gewonnenen Erkenntnisse berücksichtigen.


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