
Kantonswebseite VS.ch gehäckt?
Aktuell ist die offizielle Webseite des Kantons Wallis, VS.ch, nicht erreichbar.
Es erscheint ein leere Bildschirm mit einer Fehlermeldung auf Englisch.
Später nun erscheint abermals eine weiße Seite, diesmal mit dem Hinweis auf Wartungsarbeiten. Es ist äußerst ungewöhnlich, tagsüber Wartungsarbeiten durchzuführen. Es fragt sich daher: Ist der wahre Grund für die Nicht-Erreichbarkeit der offiziellen Kantonswebseite eine Häckerattacke?
Nachdem zahlreiche Webseiten von Gemeinden aber auch Kantonsbehörden
Bundesamt für Polizei (Fedpol) sowie beim Bundesamt für Zoll- und Grenzsicherheit (BAZG) werden nach einem Häcker-Angriff auf „potentiell schwere Verstösse“ gegen den Datenschutz untersucht.
Grund ist der Häcker-Angriff auf die Firma Xplain, bei welchem Daten von diversen Bundesämtern gestohlen wurden.
Anfang Juni 2023 setzten die beiden Bundesämter den EDÖB zunächst mündlich und hernach über das DataBreach-Meldeportal des EDÖB auch schriftlich darüber in Kenntnis, dass es durch die Zusammenarbeit mit der Softwareanbieterin Xplain AG zu Verletzungen der Datensicherheit mit potentiell hohen Risiken für die Betroffenen gekommen sei.
Nach Auswertung der eingegangenen Stellungnahmen der beiden Bundesämter zu den fraglichen Zugriffen auf das RIPOL und Rückfragen zu den gemeldeten Verletzungen der Datensicherheit im Zusammenhang mit der Firma Xplain AG hat der EDÖB seine Vorabklärungen abgeschlossen und am 20. Juni 2023 gegen beide Ämter eine formelle Untersuchung wegen Anzeichen auf potenziell schwere Verstösse gegen die Datenschutzvorschriften eröffnet.
Weitergehende Auskünfte zum hängigen Verfahren können zurzeit nicht erteilt werden, so die Behörde.
Verstöße waren den Behörden bereits im April bekannt
Bereits m 13. April 2023 eröffnete der EDÖB ein Vorabklärungsverfahren betreffend von der Aargauer Zeitung am 11. April 2023 aufgeworfener Fragen zur Rechtmässigkeit von Zugriffen von Mitarbeitern des Bundesamtes für Zoll- und Grenzsicherheit (BAZG) auf das vom Bundesamt für Polizei (fedpol) betriebene nationale Fahndungsregister RIPOL.
Im Verlauf des Vorabklärungsverfahrens haben die beiden Bundesämter schriftliche Stellungnahmen zum Sachverhalt eingereicht.