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Gefährliche Nicht-Kommunikation der Kantonspolizei Wallis

Gefährliche Nicht-Kommunikation der Kantonspolizei Wallis

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Eine Kommunikationsstelle sollte kommunizieren. Denn dafür ist sie da. Zumal wenn es um das Wohl und die Gesundheit sowie die Sicherheit der Bevölkerung geht.

Die unprofessionelle bzw. Nicht-Kommunikation der von Steuergeldern teuer finanzierte Medienstelle der Kantonspolizei Wallis gibt – einmal mehr – Anlaß für Kritik.

Wo schaut man üblicherweise zuerst nach bei schwerwiegenden Ereignissen wie schweren Unwettern wenn man Informationen erhalten will? Auf der Gemeindeseite und – besonders bei größeren Ereignissen- selbstverständlich bei der Kantonspolizei.

Im Lötschental ist das Trinkwasser verunreinigt. Wer auf der Gemeindewebseite sucht, findet dazu nichts, offenbar ist man hier überfordert. Bei Lötschental Tourismus muß man lange suchen um Infos zu finden und diese sind dann auch noch widersprüchlich.

Aber auch eine vermeintlich gut-aufgestellte Kantonsbehörde von welcher man eine professionelle Kommunikation erwarten dürfte, liefert nicht.

Die Kapo Wallis kommunziert einfach nichts auf ihrer offiziellen Webpräsenz.

Informationen seitens der Kantonspolizei finden Touristen und Einheimische nur, wenn sie alle sozialen Medien von Facebook über Instagram, Telegram, Whatsapp, Tiktok usw. usf. durchklicken und dann auf Twitter tatsächlich etwas finden.

Doch wer kommt darauf und macht sowas?

Verantwortungslose „Kommunikation“ der Kapo Wallis

Oft erfolgt einfach gar keine Information bei Ereignissen. Oder sie erfolgt so, daß sie die Normalbevölkerung nicht erfährt.
So hatte die Kantonspolizei Wallis „am Donnerstagabend der Bevölkerung im Lötschental in einer Twitter-Nachricht geraten, wegen Überschwemmungsgefahr zu Hause zu bleiben“, wie dem Schweizer Staatsfernsehen zu entnehmen ist. Bloß: Ist denn die Bevölkerung auf Twitter?
Nein.
Twitter ist bei Journalisten, PR-Leuten und Politikern verbreitet. Der Durchschnittsbewohner der Schweiz nutzt Twitter hingegen nicht und kommt auch nicht auf die Idee, dort zu schauen nach Warnungen der Kapo.
Dies belegen Statistiken über die Nutzung sozialer Medien in der Schweiz. Hier belegt Twitter sogar den letzten Platz in der Schweiz:
Führende Social-Media-Kanäle in der Schweiz nach Anzahl der aktiven Nutzer im Jahr 2022(in Millionen)
Führende Social-Media-Kanäle in der Schweiz nach Anzahl der aktiven Nutzer im Jahr 2022(in Millionen)

Kommunikation der Kapo Wallis gefährdet Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung

Natürlich kann auch eine Polizeibehörde zusätzlich auf sozialen Medien kommunizieren.
Aaber ausschließlich auf einem sozialen Medium und nicht auf der offizielen Polizeiwebseite zu informieren ist nicht bloß unprofessionell sondern auch gefährlich. Denn man kann ja nicht den Leuten zumuten, erst alle sozialen Medienkanäle durchzuklicken von Tiktok über Facebook über Instagram, Telegram, Whatsapp, Twitter usw. usf., denn nicht jeder hat überall ein Konto und liest dort.
Die Medienstelle und die Verantwortlichen für die Kommunikation (jüngst wurde die Medienstelle unter neue Leitung gestellt), sind mitverantwortlich, wenn Touristen und Einwohner, welche verunreinigtes Trinkwasser konsumieren, Gesundheitsschäden erleiden. Das kann es nun wirklich nicht sein und darf es nicht sein.

Auch 24 Stunden später: Immer noch keine Infos auf der offiziellen Seite der Polizei Wallis

Auf der offiziellen Webseite der Kantonspolizei Wallis auch 24 Stunden nach dem Unwetter: Nix. Null. Niente. Kupferdiebstähle und das Lob eines Polizeihundes sowie die Info über einen Bergunfall in Zermatt sind offenbar wichtiger als die Menschenleben bzw. die Gesundheit der Menschen im Lötschental / Blatten.

Adrienne Bellwald in der Verantwortung

Walliser Zeitung hatte sich bisher mit Kritik zurückgehalten weil die Kommunikation gerade erst unter neue Leitung gekommen war.

Dies ist aber nun bereits einige Monate her. Und die Mißstände haben sich nicht gebessert, im Gegenteil.

Die neue Kommunikations-Chefin Adrienne Bellwald ist hier in der Verantwortung.

Und es muß sich einiges ändern.

Damit in Zukunft eine professionelle Kommunikation vorhanden ist, die der Sicherheit und der Gesundheit der Bevölkerung bei Ereignissen wie zum Beispiel Unwettern, gerecht wird.

Und eine Kommunikation stattfindet, wie man sie von einer kantonalen Polizeibehörde erwarten darf und muß.

(rm)
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