Konsumentenschutz begrüßt Werbeverbote für ungesunde LebensmittelHoher Anteil an Übergewichtigen wegen ungesunder Ernährung
Rund 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen und 43 Prozent der Erwachsenen in der Schweiz sind übergewichtig oder fettleibig, so der Schweizer Konsumentenschutz.
Das zeige den großen Handlungsbedarf und die Verantwortung, welche die Behörden, die Politik und die Lebensmittelindustrie in Bezug auf eine gesündere Ernährung haben.
Der Konsumentenschutz begrüßt die Stoßrichtung der neuen Ernährungsstrategie, welche auch die Nachhaltigkeit besser einbeziehe. Er verlangt aber im Aktionsplan, der die Strategie konkretisieren wird, eine verbindliche Umsetzung.
Sara Stalder, Geschäftsleiterin des Konsumentenschutzes, äußert sich folgendermassen dazu:
«Neben Information und Bildung ist es zentral, dass das Umfeld so gestaltet wird, daß den Konsumenten eine gesunde Ernährung leicht fällt. Hier hat sich die Wirtschaft in den letzten Jahren wenig kooperativ gezeigt. Wir erwarten, daß im Aktionsplan verbindliche Vorgaben eingeführt werden und nicht weiter auf Freiwilligkeit gesetzt wird.»
«Die Einschränkung der Kinderwerbung für ungesunde Produkte, eine informative Nährwertkennzeichnung wie der „Nutri-Score“ oder eine wirksame Zucker- und Salzreduktion – diese Forderungen stellt der Konsumentenschutz seit Jahren. Wir erwarten nun eine Umsetzung im Aktionsplan mit verbindlichen Massnahmen.»
«Die Lebensmittelindustrie und der Detailhandel haben eine große Verantwortung in bezug auf eine gesunde Ernährungsumgebung, insbesondere gegenüber Kindern. Unsere Erhebung von Kinderprodukten von 2022 hat gezeigt, daß 94 % der Produkte, die sich an Kinder richten, zu süß oder zu fettig sind. Dies ist nicht nur ärgerlich, sondern vor allem ein großes Gesundheitsrisiko. Hier müssen dringend Schranken gesetzt werden – im Interesse der Bevölkerung, welche unter den Folgen von Übergewicht leidet und die immer teurer werdenden Krankenkassenprämien bezahlen muß.»
(pd)


