Home Aktuelles, Nachrichten Wallis Kurtaxenerhöhung von rund 64%: Offener Brief an die Verantwortlichen der Tourismusbetriebe der Regionen Arbaz, Ayent und Anzère
Kurtaxenerhöhung von rund 64%: Offener Brief an die Verantwortlichen der Tourismusbetriebe der Regionen Arbaz, Ayent und Anzère

Kurtaxenerhöhung von rund 64%: Offener Brief an die Verantwortlichen der Tourismusbetriebe der Regionen Arbaz, Ayent und Anzère

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Von Albert Ulrich

Ayent-Arbaz-Anzère bereitet sich darauf vor, die Kurtaxen für Zweitwohnungen klammheimlich von CHF 3.50 auf CHF 5.50 pro Übernachtung zu erhöhen.

Unsere Gemeinderäte kalkulieren eine feste Anzahl an Übernachtungen, die zu den höchsten im Wallis zählen um das Maximum an UPM’s herauszuholen. Gemäss den kantonalen Verordnungen SGS 850.400 _Art. 66/7 wird empfohlen, dass die Räume, die zur Erholung dienen, der Mindestnorm von 10 m³ pro Kind entsprechen, Gänge und sanitäre Anlagen nicht inbegriffen.

Kleinere Räume dürften daher nicht als taxpflichtiges Zimmer in die Berechnung einbezogen werden. Kein Feriengast würde sich mit einem kleineren Zimmer begnügen und dafür bezahlen.

Grossmundig erklären uns die Gemeinderäte, dass die Kurtaxe nicht genug einbringt. Die Wahrheit kommt ans Licht. Die im 2017 eingeführte systematische Erpressung der R2 ist ein Mittel zur Finanzierung einer Tourismuspolitik, die in erster Linie privaten Interessen dient, in dem sie eine Resource missbraucht und nach Belieben verwendet, ohne jegliche Gegenleistung. Es ist traurig, dass für Retortenstadt Anzère durch die Behörden alle Möglichkeiten gegen den Sinn und Geist des Tourismusgesetzes genutzt und angewendet werden.

Begründung der Gemeinden Ayent/Arbaz: „Infolge einer Beschwerde bezüglich der Berechnungsmethode der pauschalen Kurtaxe muss diese angepasst werden“. Das Wort „angepasst“, ist eine Beleidigung des Wortes, es geht darum, die Steuern zu erhöhen und die Pseudovorteile zu reduzieren, die gewährt werden, um die R2, stimmrechtslose Steuerzahler, abzuzocken.

Vertreter der ASPA-Anzère, Anzère Tourisme SA sollen sich einstimmig geeinigt haben. Das Ziel der Anpassung solle angeblich darin bestehen, das Niveau der Dienstleistungen, welche die Gäste gewöhnlich erhalten, so aufrechterhalten zu können. Der Pass Anzère Liberté bleibt offensichtlich ein nicht eingehaltenes Versprechen der Tourismus-Funktionäre.

Anzère-R2, die einzige echte Interessenvertretung der R2 wurde bei den Verhandlungen für das neue Kurtaxenreglement ausgeschlossen, obwohl ihr Vorstand im Frühjahr 2023 einen ausgewogenen Vorschlag für ein neues Kurtaxenreglement an Anzère Tourisme und an die Gemeinden unterbreitete. Herr Sébastien Travelletti und Frau Dijkmann sicherten dem Vorstand zu, dass mit Anzère-R2 offen kommuniziert und sowohl Geschäftszahlen, als auch neue Projekte auf den Tisch gelegt werden. Offensichtlich verbietet die Gemeindepolitik einen Dialog mit den R2 und bevorzugt den gewohnten gerichtlichen Entscheidungsprozess.

Diese massive Erhöhung wird gut verschleiert auf den Homepages von Ayent, Arbaz und ATSA „publiziert“. Im Dezember 2023 wird den Bürger und Einwohner das neue Reglement zur genehmigung vorgelegt. In einer echten Demokratie, könnte man meinen, müssten die am meissten Betroffenen zu Recht an einer öffentlichen Konsultation teilnehmen können.
In Ayent werden politische Entscheidungen aber im stillen Kämmerlein getroffen, möglichst versteckt auf der Gemeindehomepage platziert und dann kurz vor den Feiertagen zur Abstimmung vorgelegt. Auswärtige Zweitwohnungsbesitzer haben kein Mitspracherecht, auch wenn über 50% aller Haushalte so genannte Zweitwohnungen sind.

Der schweizerische Durchschnitt der Kurtaxen für Erwachsene pro Übernachtung liegt bei CHF 3,75 gemäss Comparis.
CHF 5.50 wäre für eine beschauliche Station wie Anzère gegenüber Verbier, Crans, Nendaz oder Chur masslos übertrieben.

Sie können die öffentlichen Konsultationen über die folgenden Links einsehen:

https://www.ayent.ch/commune/taxe-sejour-forfaitaire.html
https://www.arbaz.ch/data/documents/Taxesdesjour_rglementavecmodifs.pdf

Bei der neuen Kurtaxenregelung handelt sich nicht um eine öffentliche Anhörung, sondern um eine Mauschelei unter den üblichen Akteuren wie ASPA, Investoren, Sponsoren, Detaillisten, Gastgewerbe, Gemeindeverwaltungen und ATSA. Der Vorstand von ATSA hat entschieden, nichts zu ändern, nur die Taxen extrem zu erhöhen.

Die Konsultation in den Gemeinden Ayent und Arbaz enthalten keinerlei Informationen über die Leistungen, welche den R2 angeboten werden. Die treuesten und besten Botschafter von Anzère, aber auch Investoren mit durchschnittlichen Ausgaben von CHF 30’000 pro Jahr bleiben unbeachtet.

Das Ganze ist eine echte Farce und Kosmetik für den neuen Vorschlag der Pauschalsteuer, um die Wählerschaft in den Gemeinden zu beruhigen!

Die Station Anzère braucht dringend ein professionelles Management, wie es die Vails Resorts in Andermatt, bald auch in Crans praktizieren.

Es ist höchste Zeit für ein Kurtaxenreglement, welches differenziert zwischen der Hotellerie, Parahotellerie, Mobilhomes, aber auch bei Ferienwohnungen in der Zone 1 (Anzère Station) und Zone 2 (Gemeinden wie Arbaz, Blignou, Botyre, Saxonne etc.)

In der Tourismusregion Anzère will man nur die Zweitwohnungsbesitzer und Hotelgäste zur Kasse beten. Der gesamte Massentourismus hingegen ist, ohne einen Obolus zu bezahlen, sehr willkommen. Billige Magic Pass Angebote und vergünstigte Tageskarten dienen zwar der Télé Anzère AG, nicht aber dem Ferienort.

Die von der Gemeinde Ayent verwendeten Steuergelder von CHF 4,5 Mio für ein Projekt des Privatunternehmens Swisspeak Resorts SA hätten für die unrentablen Betriebe wie zum Bsp. Anzère Spa & Wellness SA eingesetzt werden können.

Es ist leider noch immer viel einfacher, auswärtige Gäste abzuzocken, als die wirtschaftlichen und politischen Probleme vor Ort zu lösen.

Liebe Zweitwohnungsbesitzer, nehmt die Zeit und reagiert auf das Konsultationsverfahren wie von den Gemeinden empfohlen:

„Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie uns innerhalb der gesetzten Frist bis am
25.12.2023, Ihre Stellungnahme ausschließlich in elektronischer Form an die folgende Adresse zu senden: info@anzere.ch
Bitte senden Sie unbedingt eine Kopie des Mails an: anzere.r2@gmail.com

Bitte bleiben Sie nicht sprachlos!
Teilt Euren Unmut, Erwartungen und Bedenken über das Vorgehen der Gemeinden mit.

Die erneute Diskriminierung der Zweitwohnungsbesitzer in der Region Anzère ist nicht tolerierbar und die neue pauschale Kurtaxenregelung wird nicht akzeptiert.

Gemeinsam sind wir stark

Anzère-R2
Die einzige echte Interessengemeinschaft der Zweitwohnungsbesitzer

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