
Bericht zum alpenquerenden GüterverkehrLötschberg-Simplon-Achse mit 23% Plus beim Güterverkehr auf der Schiene, schweizweit sonst Rückläufigkeit
Es ist erklärtes Ziel, mehr Güterverkehr auf die Schiene zu bringen, was Ressourcen einspart und die Umwelt schont. Und überdies auch die Autobahnen entlastet, die weniger Lastkraftwagen-Verkehr haben mit jedem Transportgut, das auf die Schiene kommt.
Die Folgen des Unfalls im Gotthard-Basistunnel sowie Baustellen auf wichtigen NEAT-Zulaufstrecken prägten das erste Semester 2024 im alpenquerenden Güterverkehr.
Auch die schwierige Wirtschaftslage in Europa trug dazu bei, dass der Bahnanteil mit 72,3 Prozent leicht rückläufig war. Im Vergleich zur Vorjahresperiode nahm er um 0,5 Prozent ab.
Auf der Straße durchquerten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 480’000 Lastwagen die Alpen; das sind 3,5 Prozent mehr als in der gleichen Periode 2023.
Im ersten Halbjahr 2024 sind insgesamt 19,6 Millionen Tonnen Güter auf Straße und Schiene durch die Schweizer Alpen befördert worden. Das sind 360’000 Tonnen oder 1,9 Prozent mehr als im ersten Semester 2023.
Der Bahnanteil betrug im ersten Halbjahr 2024 72,3 Prozent und lag damit um 0,5 Prozentpunkte tiefer als in der gleichen Periode des Vorjahrs.
Dies geht aus dem ersten Semesterbericht 2024 zum alpenquerenden Güterverkehr hervor, den das Bundesamt für Verkehr (BAV) am 12. September 2024 veröffentlicht hat.
Gotthard-Achse
Bei der Bahn waren die Spätfolgen des Unfalls im Gotthard-Basistunnel vom August 2023 deutlich spürbar.
Die Gütermenge auf der Gotthard-Achse ging im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem gleichen Zeitraum 2023 um 7,2 Prozent zurück.
Lötschberg-Simplon-Achse
Besser sieht es an anderer Stelle aus:
Die Lötschberg-Simplon-Achse verzeichnete hingegen ein Wachstum um 23 Prozent.
Schweizer Güterverkehr Schiene gesamthaft
Insgesamt war die Gütermenge auf der Schiene durch die Alpen im ersten Semester 2024 leicht höher als in der gleichen Periode des Vorjahrs (+1,3 Prozent).
Der Mehrverkehr auf der Straße floß in erster Linie via Gotthard (+5,2 Prozent) und den Großen Sankt Bernhard (+18,7 Prozent). Am San Bernardino und am Simplon nahm der Verkehr ab.
Alpenquerender Güterverkehr durch die Schweiz
Der alpenquerende Güterverkehr durch die Schweiz wird stark durch die wirtschaftliche Entwicklung im europäischen Umfeld, insbesondere in Italien und Deutschland, beeinflußt.
Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 hat sich das Wirtschaftswachstum deutlich abgeschwächt, so das Bundesamt für Verkehr.
Zusätzlich litte der alpenquerende Schienengüterverkehr unter den betrieblichen Einschränkungen, welche wegen verschiedenen Bauarbeiten im Ausland notwendig wurden, so das Amt weiter:
So waren die Zufahrtsstrecken zu beiden Schienenachsen durch die Schweiz im ersten Halbjahr 2024 jeweils für mehrere Wochen baustellenbedingt unterbrochen.
Das BAV erwartet, daß die großen Bauarbeiten auf den Zufahrtsstrecken in Italien und Deutschland ab Sommer 2024 zu einem deutlichen Rückgang der Schienentransporte führen werden.
Weiterführendes
(pd, rm)
(Archivfoto)