Lonza mit negativen Zahlen: Börse reagiert heftig +++ Was bedeutet das für Visp? +++ Sinken jetzt die Mieten? Entlassungen?
Wer Walliser Zeitung las, ahnte es schon früher. Und konnte noch Lonza-Aktien abstoßen. Walliser Zeitung hatte einen Bericht von Klaus Stöhlker auf dem Finanzmedium IP aufgegriffen. Stöhlker schrieb, die Lonza liege im Krankenbett.
Auf Nachfrage von Walliser Zeitung reagierte die Medienstelle pikiert und wich auf Fragen, ob Lonza negative Zahlen zu erwarten habe, aus.
Doch nun bestätigt sich: Der Pharmaauftragsfertiger erfüllt die Erwartungen zum Halbjahr nicht. Investoren seien auf dem falschen Fuß erwischt worden, so schreibt „Finanz & Wirtschaft“.
Lonza muß sogar die Prognosen über das Geschäftsjahr hinaus senken.
Das währungsbereinigte Umsatzwachstum wird neu im mittleren bis hohen einstelligen Bereich gesehen (alt: „im hohen“).
Die lukrativen Corona-Aufträge sind passe bzw. ein erhoffter Moderna kam nicht zustande, obwohl der Moderna-Chef Bähny sogar beim Bundesrat dafür erfolglos Druck machte.
Die Lonza-Aktie leidet aber nicht bloß durch dem fehlenden Moderna-Auftrag. Die Produktionskapazitäten wurden massiv von Albert Bähny (Eigenschreibweise Baehny) ausgebaut und können nun nicht ausgelastet werden. Dafür bräuche es eine neue Pandemie oder anderweitige Produktionsaufträge, aber woher?
Die „Anlagen stehen leer“ berichtet Finanzen.ch.
Der Europachef von Moderna, Dan Staner, widersprach Darstellungen von Bähny im Tagi.
Bähny hatte den Bunderat unter Druck gesetzt, Moderna wolle in der Schweiz Corona-Impfstoffe produzieren.
„Der Lonza-Chef wollte Zugriff auf 100 Millionen Impfdosen ermöglichen, aber das BAG ging nicht darauf ein“, so die NZZ. Somit war das BAG offenbar näher am Europa-Chef von Moderna als Bähny scheint es.
Auch steigende Zinsen haben nun negative Auswirkungen und kommen zum Malheur noch dazu. Und die Aussichten für die Zukunft sind nicht rosig.
Börse reagiert negativ
Die Bankanalysten lagen alle falsch, schätzen die Lonza-Aktie als tolles Papier ein.
An der Börse erfolgt nun die Quittung. Ein hefiger Einbruch. So brach die Aktie um über 11 % ein.
Was bedeutet all das für Visp?
Doch es fragt sich auch: Was bedeutet das für Visp? Visp machte Schlagzeilen wegen Mietwucher bzw. Mietexzessen, wie es hieß. Hier gehen die Meinungen stark auseinander.
Walliser Zeitung-Kolumnist Thomas Baumann schreibt von einem „Gespenst“, andere wie namentlich die Gewerkschaft Unia Wallis und auch die SP Wallis sehen dies völlig anders. Wohl auch viele Mieter?
Können diese Mieter nun auf Entspannung hoffen weil es Entlassungen gibt?
Schön wäre das für die Mieter aber nicht so schön freilich für die Lonza-Mitarbeiter. Wobei zum gegenwärtigen Zeitpunkt (noch) nicht von Entlassungen die Rede ist.
Die Frage ist, ob es so bleibt. Stöhler sieht Visp als Opfer von Lonza. Man kann nur hoffen, daß er sich diesmal – anders als bei der Prognose zur Entwicklung der Lonza-Aufträge – getäuscht hat.
(rm)
