
Tages – und Nachtambulanz Goms
NACHTRAG zum Bericht: Bitte beachten Sie auch die neue Meldung.
Die Ambulanz im Goms gibt weiterhin zu reden.
Hinsichtlich der Tages – und Nachtambulanz Goms wandte sich die Interessen-Gemeinschaft Ambulanz Goms (IGAG) an den zuständigen Staatsrat Mathias Reynard. Dieser zeigte sich offenbar arrogant.
Gemäß Darstellung der IGAG hielt Reynard es nicht einmal für nötig, auf das Schreiben zu antworten.
Ist es ein guter Stil, wenn von Steuergeldern lebende und teuer bezahlte Staatsräte auf Schreiben ihrer Bürger oder gar ganzer Interessengemeinschaften nicht antworten? Dies, obwohl sie sogar – ebenfalls von Steuergeldern bezahltes – Personal haben, das sie bitten könnten, wenigstens eine Schein-Antwort abzusenden. Aber gemäß Darstellung der IGAG gab es nicht einmal dies.
Die Interessengemeinschäft für die Ambulanz im Goms macht das Schreiben an Reynard nun öffentlich. Walliser Zeitung gibt es hier im Wortlaut wieder:
Sehr geehrter Herr Staatsrat Mathias Reynard
Die Interessen-Gemeinschaft Ambulanz Goms (IGAG) hat folgendes Ziel, welches die beiden Gemeinde-präsidien, Obergoms und Goms, vollumfänglich unterstützen:
Die IGAG hat das fixe Ziel, die Tages- und Nachtambulanz nach Münster zurückzuholen, als Nachtambulanz und nicht als Pikettambulanz und die IGAG wird dieses Ziel hartnäckig, stetig und wenn nötig auch mit rechtlichen Mitteln weiterverfolgen.
Wahrscheinlich können Sie`s nicht mehr hören/lesen, aber das Thema, der Fehlentscheid der Verlegung der Ambulanz nach Fiesch, wird Sie noch lange – sollte es dabei bleiben – beschäftigen. Sie könnten den Fehlentscheid zum Wohl der Patienten natürlich so schnell wie möglich rückgängig machen und somit wäre die Sache erledigt. Fehler einsehen gehört zur Führungsgrösse – also geben Sie sich einen Ruck und machen Sie diesen Entscheid rückgängig.
Wir sehen uns als Vertreter der Einwohnerschaft der beiden Gemeinden und das Wohl aller Bewohner hat für uns absoluten Vorrang. Rund 4000 Einwohner und bereits gut 800 davon in unserer IGAG haben das Recht gehört zu werden.
Sie sagen:“Fiesch sei zwar die teurere, aber bessere und nachhaltigere Lösung.“ Darüber würden wir gern persönlich mit Ihnen sprechen, machen Sie uns doch bitte Terminvorschläge, wir sind jederzeit gesprächsbereit. Am besten kommen Sie zu uns ins Goms und könnten sich somit vom Sachverhalt gleich ein eigenes Bild machen. Wenn es sein muss, kommen wir aber auch zu Ihnen.
Sie spielen mit Ihrer teureren Variante mit Menschenleben, die Rendite steht im Rettungswesen nicht an erster Stelle. Die Wege verdoppeln, verdreifachen, vervierfachen sich (Pässe). Stellen Sie sich selber mal vor, Sie wären ein Unfallopfer bei diesen Wartezeiten, recht unangenehm, oder nicht?
Gerade bei den Pässen sind bei Unfällen die ersten 20 Minuten lebensentscheidend, da die Opfer vielfach innere Verletzungen haben und möglichst schnell eine Trainage gelegt werden muss. Das Goms wird vermutlich zu der am schlechtesten abgedeckten Region im Rettungswesen in der Schweiz!
Über die Finanzierung, bei der sich die Gemeinden ja beteiligen (aber undemokratisch nichts zu sagen haben), würden wir auch gerne mit Ihnen reden und darüber wie in Münster 11 Jahre lang eine Nachtambulanz subventioniert wurde, diese aber immer nur als eine Pikettambulanz betrieben wurde und wird. Was ist in den 11 Jahren mit den Geldern denn geschehen? Sie wissen ja auch, dass unsachgemässe Handlungen mit Staatsgeldern ein Offizialdelikt darstellt.
Warum wurde dieser Entscheid, der für die Gemeinden Goms und Obergoms absolut untragbar ist, überhaupt so gefällt, gibt es irgendwelche „geheimen“ Absprachen zwischen Entscheidungsträgern? Das ist doch auch eine Überlegung wert, oder nicht ?
Also, Herr Staatsrat Mathias Reynard, geben Sie sich einen Ruck, kommen Sie als Volksvertreter auf das Volk im Goms zu, in dem Sie uns anhören und dann Ihre Entscheidung überdenken.
Wir lassen nicht locker!
Mit freundlichen Grüssen
Was ist Ihre Meinung?
Was ist ihre Meinung? Müssen Staatsräte nicht antworten wenn sie keine Lust dazu haben? Sollte sich das Goms mit der zweitbesten Lösung zufriedengeben und einfach akzeptieren, daß die Ambulanz in Zukunft länger braucht?
Schreiben Sie uns an Leserbrief (ätt) Walliser-Zeitung.ch
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(rm)
(Foto: Staatsrat Reynard)