
SP-Frauen-Spitze: Mathilde Mottet tritt zurückBei "radikaler Transformation der Gesellschaft auf Schwierigkeiten gestoßen"
Sie erregte mit dem Zeigen des Stinkefingers zum 1. August schweizweit Aufsehen. Nun verläßt sie ihr Amt, weil sie mehr aktivistisch aktiv sein wolle, so ihre Partei.
Bei der Umsetzung einer „radikalen Transformation der Gesellschaft“ sei sie auf „auf Schwierigkeiten gestoßen“ beklagt sie:
Mathilde Mottet hat bekannt-gegeben, daß sie bereits per April als Co-Präsidentin der SP Frauen Schweiz zurücktritt.
Die Walliserin möchte sich in Zukunft vermehrt aktivistisch engagieren, so die SP Schweiz.
Die Nachfolge soll an der Mitgliederversammlung im September gewählt werden.
Die bisherige Co-Präsidentin Tamara Funiciello stellt sich weiterhin zur Verfügung.
Die Co-Präsidentin der SP Frauen Mathilde Mottet hat sich entschieden, an der Mitgliederversammlung vom 5. April zurückzutreten. „Vor einem Jahr kandidierte ich für das Co-Präsidium der SP Frauen mit einer klaren Vision für die SP als die Partei, die sich für eine radikale Transformation der Gesellschaft einsetzt. Bei der Umsetzung dieser Vision bin ich jedoch auf Schwierigkeiten gestoßen. Deshalb habe ich mich entschieden, das Co-Präsidium abzugeben. Die SP Frauen tun in ihrer Macht viel, um das Leben der Frauen in diesem Land zu verbessern, und dafür danke ich ihnen. Ich möchte mich jetzt auf Aktivismus und die Stärkung der ausserparlamentarischen Linken in der Schweiz fokussieren, die für den Aufbau eines Gesellschaftsprojekts notwendig ist, das eine starke Alternative zu der extremen Rechten darstellt“, sagt Mathilde Mottet.
Mathilde Mottet wurde im Oktober 2022 in die Geschäftsleitung und im Februar 2024 ins Co-Präsidium der SP Frauen Schweiz gewählt. Im vergangenen Jahr haben die SP Frauen erfolgreich für eine 13. AHV-Rente gekämpft, die BVG-Reform gebodigt und waren Teil der grossen Allianz, die im November die Demonstration gegen patriarchale Gewalt organisiert hat.
„Ich danke Mathilde für die enorme Arbeit und die gute Zusammenarbeit. Die SP Frauen verlieren auf nationaler Ebene eine begnadete Rhetorikerin und Aktivistin“, so Tamara Funiciello, Co-Präsidentin der SP Frauen und Nationalrätin. „Wir freuen uns, daß sie unserer Bewegung mit ihrem Know-How und Engagement in einer anderen Rolle erhalten bleibt.“
Die Geschäftsleitung der SP Frauen beantragt an der Mitgliederversammlung vom 5. April die Einsetzung einer Findungskommission. Die Nachfolge soll dann an der Mitgliederversammlung im September gewählt werden.
Tamara Funiciello stellt sich weiterhin für das Präsidium zur Verfügung. „In Zeiten, in denen der Rechtsextremismus immer stärker wird, ist feministischer Widerstand auf der Strasse, am Arbeitsplatz und im Parlament notwendiger denn je. Die SP Frauen ist die Organisation, die dies konsequent seit über 100 Jahren tut. Co-Präsidentin der SP Frauen sein zu dürfen, ist eine Ehre“, so Funiciello.
Die Kita-Initiative, die bald zur Abstimmung kommt, die Reduktion der Erwerbsarbeitszeit sowie der Kampf gegen geschlechtsspezifische, sexualisierte und häusliche Gewalt wird auch im kommenden Jahr den Schwerpunkt der Arbeit der SP Frauen bilden.
SP-Nationalratskandidatin zeigte am 1. August den Mittelfinger
(pd, rm)
(Foto Mathilde Mottet: offizielle Webseite der SP Schweiz)