
Menschenunwürdiges Zugfahren mit den BLS"Können wir heute leider noch nicht sagen"
Normalerweise sollten sich gut geführte Unternehmen über Nachfrage freuen und diese erfüllen. Dies ist auf der Strecke Domodossola nach Brig und Thun bei den BLS leider alles andere als der Fall. Dort kam es wohl zu schweizweit einzigartigen Szenen am Grenzbahnhof.
Auf Anfrage von Walliser Zeitung erklärt das Unternehmen BLS, daß die Probleme auf der Strecke von Domodossola nach Brig durchaus bekannt seien. Und man an einer Lösung arbeite. Aber wann diese komme könne man nicht sagen.
Im Wortlaut:
„Die Situation auf dieser Strecke ist tatsächlich für alle Beteiligten unbefriedigend. Wir wissen, dass die Pendlerzüge zwischen Domodossola und Brig extrem voll sind. Die Auslastung der Züge hat in der letzten Zeit noch weiter zugenommen. Wenn dann, wie am Freitag, kurzfristig Züge ausfallen, wird das Platzproblem zusätzlich verschärft. Wir verstehen den Frust und den Unmut der Reisenden und bedauern die Unannehmlichkeiten.
Zum Vorfall von letzter Woche: Am Freitag, 30 September, ist der Zug um 05:58 von Domodossola nach Brig ausgefallen. Grund war eine technische Störung am Zug, der unterwegs von Brig nach Domodossola umdrehen musste und deshalb in Domodossola fehlte. Der nächste Zug um 6.58 Uhr ab Domodossola wurde aufgrund der technischen Störung verkürzt geführt, da der defekte Zugteil in Brig abgehängt werden musste. Die BLS hat daraufhin einen Ersatzzug organisiert. Die Protestaktion am Bahnhof Domodossola führte schliesslich zu weiteren Verzögerungen. Erst um etwa 9 Uhr, nachdem die Gleise von den Protestierenden freigegeben wurden, konnten die Züge wieder fahren.
Um die Platzprobleme in den Zügen zwischen Domodossola und Brig zu entschärfen, planen wir auf der Strecke so bald wie möglich die neuen und längeren MIKA-Züge einzusetzen. Damit können wir die Kapazitäten erhöhen. Da das Platzproblem bis zur Umstellung auf MIKA weiter ungelöst ist und sich noch verschärfen dürfte, stehen wir mit dem Kanton Wallis und der Agenzia della Mobilità Piemontese (AMP) in Kontakt. Gemeinsam mit Partnern suchen wir nach weiteren Lösungen, um die Kapazitäten auf dieser Strecke zu erweitern. Wie kurzfristig dies möglich ist, können wir heute leider noch nicht sagen.“
(rm)