Mißstände in Eucharistein-Bruderschaft?
In der katholisch-charismatischen Eucharistein-Bruderschaft sind offenbar Mißstände ans Licht gekommen.
In der Gemeinschaft soll ein System der Bevormundung mit psychischen Druck geherrscht haben. Eigener Wille, eigene Gefühle sollen nicht zugelassen worden sein, es hätte Einflußnahme gegeben und häufige, manchmal „wilde“ Exorzismen vielfach im Ausland und außerdem Gesundheitsprobleme, so Zeugen. Über eine Anhörung und Äußerungen von diesen Zeugen berichtete die Westschweizer Zeitung „Le Matin Dimanche“ in einem längeren Bericht. In Schloß Rima in Südfrankreich, das zur Gemeinschaft gehört, sollen Mitglieder aus der Schweiz isoliert worden und von ihrer Familie entfremdet worden sein wird behauptet.
Gründer Nicolas Buttet, früherer Sekretär der westschweizer CVP, bestreitet die Vorwürfe. Er hat eine Nichtigkeitsklage gegen die Schlußfolgerungen des Audits eingereicht, denn er sei nicht einmal angehört worden.
Buttet gab sein Amt bereits 2020 ab. Angeblich nicht freiwillig, er soll vom Amt supendiert worden und habe sogar ein Besuchsverbot für die Gemeinschaft und halte sich in Frankreich auf.
SRF-Moderator Norbert Bischofberger lobte den charismatischen Gründer für sein beispielhaftes Leben. Bischofberger ist Mitproduzent der Sendung „Sternstunden“ beim SRF und gehört zum Moderationsteam von „Kontext“.
1996 gründete der CVP-Kantons-Politiker und Jurist Nicolas Buttet die Bruderschaft Eucharistein. Er war Mitarbeiter des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden in Rom.
Davor lebte Buttet jahrelang als Einsiedler in einer Einsiedelei oberhalb der Ortschaft Saint-Maurice. Wie Bischofberger erzählte, schläft Buttet seither auf dem Boden, was ein Zeichen der Solidarität mit den Armen weltweit sei.
(rm)


