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Kita Brig-Süd zu Gast im Alters- und Pflegeheim Englischgruss
Mittagstisch verbindet GenerationenKita Brig-Süd zu Gast im Alters- und Pflegeheim Englischgruss

Mittagstisch verbindet Generationen

Kita Brig-Süd zu Gast im Alters- und Pflegeheim Englischgruss
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Die Hälfte mancher Altersheim-Bewohner bekommen keinen Besuch, haben jüngste Studien ergeben. Andere Studien sprechen von „nur“ einem Drittel hochbetagter Personen: „In der Schweiz sind rund 90’000 Personen im Alter von über 85 Jahren von Einsamkeit betroffen. Gerade im fortgeschrittenen Alter hat Einsamkeit gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit und schränkt die Lebenserwartung massiv ein“, so Pro Senectute. 

Die Zersplitterung der Gesellschaft in unterschiedliche Generationen, die nicht mehr wie früher in einem Haus wohnen ist ein Grund dafür. Auch haben viele Kinder nicht mehr wie früher selbstverständlich Kontakt zur älteren Generation. Dies hat Nachteile für beide Generationen.

Seit Beginn des laufenden Schuljahres hat die Stadtgemeinde Brig-Glis nun mit einen neuen, zukunftsorientierten Weg eingeschlagen: Der Mittagstisch der Kita Brig-Süd wurde teilweise ins Alters- und Pflegeheim Englischgruss integriert.

Jeden Dienstag nehmen zwölf Kinder gemeinsam mit einer Begleitperson ihr Mittagessen im Heim ein und schaffen damit Begegnungen, die Generationen verbinden.

Die ersten Erfahrungen sind sehr positiv, berichtet die Stadtgemeinde.

Die Kinder fühlen sich wohl im neuen Umfeld, und auch im Heim sorgt der Besuch der Jüngsten für spürbare Freude und Abwechslung.

«Mit diesem Projekt bringen wir Leben, Bewegung und jugendliche Energie ins Haus. Die Begegnungen am Mittagstisch sind herzlich, lebendig und bereichernd; sowohl für die Kinder als auch für unsere Bewohnerinnen und Bewohner», sagt Heim-Direktor Manfred Hertli.

Gelebtes Beispiel für Generationenvernetzung

Für die Stadtgemeinde Brig-Glis ist der gemeinsame Mittagstisch ein Beispiel für gelebte Generationenvernetzung.

«Unsere Alterspolitik zielt darauf ab, Begegnungen zwischen Jung und Alt zu fördern und den Austausch über Generationengrenzen hinweg zu ermöglichen», betont Stadträtin Claudia Alpiger. «Das Projekt im Alters- und Pflegeheim Englischgruss zeigt eindrücklich, wie wertvoll solche Kontakte sind. Sie schaffen Verständnis, Respekt und Freude auf beiden Seiten.»

Auch die Schulen von Brig-Glis ziehen ein positives Fazit. «Der Mittagstisch im Altersheim ist eine wunderbare Ergänzung zu unserem bestehenden Angebot», erklärt Stadtrat Rinaldo Andereggen, Vorsteher Ressort Bildung, Jugend und Sport. «So können wir nicht nur die Platzzahl im Mittagstisch entlasten, sondern gleichzeitig eine Brücke zwischen Generationen schlagen, ganz im Sinne einer Schule, die über den Unterricht hinaus soziale Verantwortung fördert.»

Nach den erfreulichen Erfahrungen der ersten Monate prüft die Stadtgemeinde Brig-Glis, wie das Angebot weiterentwickelt und ausgeweitet werden könnte. Das Projekt zeigt beispielhaft, wie Lösungen entstehen, wenn Betreuung, Bildung und Alterspolitik Hand in Hand gehen.

Weiterführendes

Untersuchung von Pro Senectute

(pd, rm)
(Foto: Stadtgemeinde Brig-Glis)

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