Home Aktuelles, Nachrichten Wallis Beschönigt SVPO Ausländeranteil in Walliser Gefängnissen?
Beschönigt SVPO Ausländeranteil in Walliser Gefängnissen?

Beschönigt SVPO Ausländeranteil in Walliser Gefängnissen?

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Die SVPO Oberwallis schreibt aktuell vor den Wahlen, 70% der Gefängnisinsaßen im Wallis seien Personen mit Migrationshintergrund. Manche ihrer Wähler könnten der Partei hierbei vorwerfen, sie beschönige das Problem. Warum ist dem so?

Erstaunlicherweise erwähnt die Partei, die sonst nicht für Beschönigungen in punkto Ausländer-Kriminalität bekannt ist, nicht, daß die wahren Zahlen sogar viel höher sind als „nur“ 70% Personen mit Migrationshintergrund.

Denn von den Gefängnisinsaßen schweizerischer Staatsangehörigkeit ist ebenalls ein erheblicher Anteil mit sogenanntem Migrationshintergrund.

Hätte die SVP Oberwallis dies auch erwähnt, wären anstatt 70% über 90% resultiert. (und das Thema der raschen Einbürgerungen – oder wie die SVP es nennt, der „Masseneinbürgerungen“ wäre auch gleich noch aufs Tapet gebracht worden).

Mehr Deutsche in die Schweiz, um Kriminalitätsrate der Schweizer zu senken?

So gibt es etwa das Paradox, daß statistisch gesehen Schweizer wesentlich krimineller als zum Beispiel Deutsche sind, die in der Schweiz leben.

Dies ist sogar schon lange so. Hier ein Zitat aus einem Tagi-Bericht von 2011: Männer aus Angola, Nigeria und Algerien kassieren in der Schweiz sechsmal mehr Strafanzeigen als Schweizer Männer. Dafür sind die Schweizer fast doppelt so kriminell wie eingewanderte Deutsche.“

Der TagesAnzeiger jubilierte also, wie kriminell doch die Schweizer im Vergleich zu Deutschen sind. Ganz nach dem Motto: Seht her, Schweizer sind auch kriminell, also tut nicht so!

Im Rückschluß hieße die Tagi-Darstellung ja: Man hätte also quasi am besten nur mehr Deutsche in die Schweiz geholt, das hätte die Kriminalitätsrate der Schweiz bzw. zumindest der fast doppelt so kriminellen“ Schweizer gesenkt? Ja, wirklich, wäre dem so?

Warum sind Schweizer „fast doppelt so kriminell“ wie „eingewanderte Deutsche“?

Ein Journalist mit Anspruch auf Qualität und Wahrheit wäre dem Paradox natürlich sofort nachgegangen. Und hätte sich das Naheliegende gefragt. Wie das möglich sein kann, daß Schweizer fast doppelt so kriminell sind wie eingewanderte Deutsche, bzw. wie es dazu kommt. Nicht so freilich damals beim TagesAnzeiger.

Der Tagi-Journalist ließ genüßlich die Zahlen unkommentiert stehen und die verwunderten Leser irrtiert zurück. Er unterließ es also geflissentlich, die sich wohl vielfach die Augen reibenden und stirnrunzelnden Leser darauf hinzuweisen, warum dies so ist. Warum es statistisch so ist, daß Schweizer fast doppelt so kriminell sind wie eingewanderte Deutsche.

Annährung an den Kern

Also mal etwa näher an den Kern fragt sich doch: Ja, warum ist dies denn so?

Der (Qualitäts)-Journalist erwähnte nämlich nicht, um welche „Schweizer“ es sich handelt, die für diese Statistik sorgen, daß „Schweizer“ doppelt so kriminell sind wie Deutsche. Er erwähnte nicht, daß sogar damals der Blick (sic!) schlagzeilte „Schweizer bei Einbürgerungen top“.  Somit sind wir beim Kern. Es gibt eben auch viele Schweizer mit Migrationshintergrund.

Auch 20 Minuten und andere sogenannte große Qualitätsmedien schlagzeilten damals voller verstecktem Hohn daß die Schweizer fast doppelt so kriminell seien wie eingewanderte Deutsche (oder Schweden usw.), selbstverständlich aber, ohne auf die wahren Hintergründe und Fakten auch bloß hinzuweisen.

Die Tabu-Frage

Doch auch damit sind wir noch nicht einmal beim wirklichen Kern. Beim Thema Integration und Kriminalität.

Denn die Frage, ob alles ganz eventuell vielleicht doch auch etwas mit unterschiedlicher Kultur oder gar Religion zu tun haben könnte, ist dabei noch nicht einmal angefaßt. Also die Tabu-Frage, wieviele der Gefängnisinsaßen in der Schweiz eigentlich Buddhisten, Juden, Muslime, Katholiken, Reformierte usw. usf. sind.

Geschätzte Leser, was würden Sie schätzen?


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SVP Oberwallis macht auf hohe Anzahl ausländischer Gefängnis-Insaßen aufmerksam

(rm)

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