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Wenn die Wohnsituation über Liebe entscheidet
Partnersuche: Eine schmutzige Wohnung ist das größte No-GoWenn die Wohnsituation über Liebe entscheidet

Partnersuche: Eine schmutzige Wohnung ist das größte No-Go

Wenn die Wohnsituation über Liebe entscheidet
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In der Schweiz achten die meisten bei der Wohnung einer potentiellen Partnerin oder eines potentiellen Partners besonders auf Ordnung und Sauberkeit.

Generell zeigt sich, daß Frauen in vielen Bereichen etwas weniger tolerant sind als Männer. Das zeigt eine repräsentative Bevölkerungsumfrage von YouGov im Auftrag des Immobilienportals NewHome.

In der Kennenlernphase kommt früher oder später der Moment, in dem man erstmals die Wohnung der anderen Person besucht – und selbst Einladungen ins eigene Zuhause ausspricht.

Für mehr als 50 % der Männer und 42 % der Frauen ist nach dem zweiten oder dritten Treffen ein idealer Zeitpunkt, um eine neue Bekanntschaft in den eigenen vier Wänden zu empfangen.

Frauen sind jedoch zurückhaltender als Männer: Für die meisten der weiblichen Befragten ist ein Besuch in der eigenen Wohnung vor dem vierten Treffen zu früh, wohingegen ein Fünftel der Männer auch schon fürs erste Treffen eine Einladung in die eigene Wohnung aussprechen würden. Dies hingegen kommt nur für 6 % der befragten Frauen in Frage.

Die Wohnform ist für die meisten nicht so wichtig

Allein, in einer WG oder noch bei den Eltern? Nach den idealen Wohnverhältnissen gefragt, zeigen sich die Befragten überraschend tolerant.

Für die Mehrheit spielt die Wohnform des neuen Partners / der neuen Partnerin keine Rolle: Für 62 % der Männer und 45 % der Frauen ist es unerheblich, wie jemand wohnt.

Für 22 % der Frauen (und 11 % der Männer) kommt eine Person, die noch bei den Eltern wohnt, als Partner hingegen nicht in Frage; mit zunehmendem Alter steigt dieser Wert.

Auch die Akzeptanz für WGs nimmt mit zunehmendem Alter ab. Bei den über 60-Jährigen finden 23 % der zukünftige Partner soll allein wohnen, bei den Befragten unter 30 Jahren liegt dieser Wert bei 4 %.

Schmutz und Chaos wirken abschreckend

Das Zuhause verrät einiges über die Person, die darin wohnt. Wer deshalb zum ersten Mal die Wohnung einer neuen Bekanntschaft sieht, macht sich automatisch ein Bild. In einer offenen Frage wurden jene Aspekte abgefragt, die äußerst kritisch beurteilt werden und im Extremfall als «Rote Flagge» sogar zu einem Abbruch der sich anbahnenden Beziehung führen könnten. Schmutz, Gestank, Schimmel oder ein chaotisches Umfeld wirken stark abschreckend. Frauen scheinen dabei etwas mehr Wert auf Ordnung und Sauberkeit zu legen als Männer: Für 55 % der befragten Frauen ist eine sehr unordentliche Wohnung ein Ausschlußkriterium für eine Beziehung gegenüber 40 % der Männer. Auch hinsichtlich Bildung tut sich diesbezüglich ein Graben auf: Mit steigendem Bildungsstatus und Einkommen gewinnen Sauberkeit und Ordnung an Bedeutung.

Lilly Blättner von YouGov ordnet die Ergebnisse ein: «Gerade da wir offen, d.h. ohne vorgegeben Antwortmöglichkeiten, nach Dingen gefragt haben, die in der Wohnung eines potentiellen Partners/Partnerin abschrecken würden, überrascht das hohe Ergebnis umso mehr und verdeutlicht den hohen Stellenwert, den Ordnung und Sauberkeit bei der Partnersuche spielen.»

Drogen, Waffen und exotische Tiere sind ebenfalls schwierig

Ebenfalls kritisch wahrgenommen werden Hinweise auf eine extreme politische, religiöse oder ideologische Gesinnung sowie Waffen, Drogen oder Anzeichen eines exzeßiven Alkoholkonsums. Haustiere werden ambivalent bewertet: Während Hund oder Katze oft akzeptiert werden, stoßen exotische Tiere wie Schlangen oder Spinnen auf Ablehnung. Auch bei Einrichtung und Stil gibt es klare No-Gos, etwa übermäßiger Kitsch, pornografische Poster oder sichtbare Erinnerungen an Ex-Partner.

Bücher und Pflanzen punkten besonders bei Frauen

Umgekehrt gibt es auch Wohnattribute, die einen besonders positiven Eindruck hinterlassen. Am häufigsten genannt werden Ordnung und Sauberkeit. Eine ansprechende Einrichtung bewerten 19 % der Frauen und 13 % Männer ebenfalls als «Grüne Flagge». Bücher und Pflanzen punkten besonders bei Frauen. Für immerhin 48 % der Befragten spielt es hingegen keine allzu große Rolle, wie die Wohnung eingerichtet ist. Auch hier wurde offen nach den Dingen gefragt, die sich positiv auswirken würden auf eine mögliche Partnerschaft.

Motiv-Bettwäsche stört nicht

Auch einzelne Wohn-Aspekte wurden in der Befragung gezielt abgefragt:

Eine extrem saubere und ordentliche Wohnung wird mehrheitlich als positiv oder sehr positiv bewertet, wobei die unter 30-Jährigen nochmals deutlich mehr Wert darauf legen.

Auch eine umfangreiche Büchersammlung wird überwiegend positiv bewertet, sie kommt besonders bei Frauen und Befragten über 45 gut an.

Bei vielen Deko-Elementen spalten sich die Gemüter: Der Mittelwert von 43 (0 = sehr negativ, 100 = sehr positiv) läßt darauf schließen, daß rund die Hälfte der Befragten dies als negativ bewertet, während die andere Hälfte vielen Deko-Gegenständen kritisch gegenüber steht.

Ein gut gefüllter Kühlschrank hingegen wird als überwiegend positiv wahrgenommen, bei Befragten unter 30 Jahren stärker als bei jenen über 30.

Motiv-Bettwäsche wird mit einem Mittelwert von 48 ebenfalls als eher positiv bewertet.

Ein fehlendes Bett (Matratze auf dem Boden) hingegen kommt nicht gut an, hier liegt der Mittelwert bei tiefen 28 – wobei Männer hier etwas toleranter sind als Frauen und Jüngere etwas großzügiger als über 60-Jährige.

Kunst und Designobjekte bewerten die meisten als positiv, besonders hoch fällt die Zustimmung in der Romandie aus.

Viele Pflanzen sind für eine Mehrheit der Befragten ebenfalls ein gutes Zeichen.

Eher negativ oder klar ablehnend wird hingegen ein erstklassiges Spiele-Ausstattung (gaming equipment) bewertet, wobei Frauen und Befragte über 45 Jahre hier wesentlich strenger sind als Männer und Personen unter 45 Jahren. Auch im Tessin und in der Romandie sieht man Spielen als Hobby etwas weniger kritisch als in der Deutschschweiz.

Stofftiere auf dem Bett werden mehrheitlich abgelehnt, wiederum stärker von Frauen und Befragten über 45 Jahren.

Viele Fläschchen und Schönheits-Utensilien im Bad werden eher negativ beurteilt, auch hier sind die jüngeren Befragten und Männer etwas weniger streng in ihrem Urteil.

Insgesamt sind die befragten Schweizerinnen und Schweizer relativ tolerant, was die Wohnverhältnisse potentieller Partner angeht

Im Großen und Ganzen scheint die Persönlichkeit wichtiger zu sein als die Wohnungseinrichtung. Einzig beim Thema Sauberkeit und Ordnung ist man hierzulande eher streng und achtet auf einen gewissen Standard.

(pd, rm)

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