
Patrizia Imhof (NEO) zum Energiegesetz
Von Patrizia Imhof (neo)
Die Basis des neuen Walliser Energiegesetzes stellten die Musterenergievorschriften der Kantone aus dem Jahr 2014 dar. Als einer der letzten Kantone überführte das Wallis nun diese Mustervorschriften in das kantonale Gesetz.
Dieser Schritt war längst überfällig, denn wollen wir das Energieland Wallis mit seinen Trümpfen von Wasserkraft und Sonneneinstrahlung vorwärtsbringen, die einheimisch-erneuerbare Produktion ankurbeln und den Energieverbrauch reduzieren, benötigen wir zwingend griffige Grundlagen. Das Parlament einigte sich in der September-Session auf einen Kompromiss.
neo – die sozialliberale Mitte sprach sich für das neue Gesetz aus, weil dieses auf Anreize setzt. Konkret bedeutet dies etwa, dass der Ersatz einer Ölheizung durch eine neue Ölheizung nach wie vor erlaubt ist, wenn der Energieverbrauch durch das bessere Dämmen des betroffenen Gebäudes reduziert wird. Als alternative Lösung besteht in diesem konkreten Fall die Möglichkeit, mindestens 20 % des Bedarfs über ergänzende erneuerbare Energiequellen zu decken.
Zukunftsweisend ist, dass Neubauten mit mehr als 300 m2Gebäudefläche bereits jetzt und bestehende Gebäude mit einer Dachfläche von über 500 m2 künftig eigenen Solarstrom produzieren sollen. Dass Leuchtreklamen im Aussenbereich ab Mitternacht abgeschaltet werden müssen, ist eine weitere effektive Massnahme zur Einsparung wertvoller Energie.
In wenigen Jahren werden diese neuen Spielregeln in den Köpfen der Bürgerinnen und Bürger angekommen sein. Wie nach der Einführung der rauchfreien Innenräume werden wir uns zurückbesinnen an die Zeiten, in denen Gebäude unnötigerweise während der ganzen Nacht taghell erleuchtet waren.