Home Aktuelles, Nachrichten Wallis Personenunfälle bei SBB werden als das benannt, was sie sind
Begriff "Fremdereignis" hat sich "nicht bewährt"
Personenunfälle bei SBB werden als das benannt, was sie sindBegriff "Fremdereignis" hat sich "nicht bewährt"

Personenunfälle bei SBB werden als das benannt, was sie sind

Begriff "Fremdereignis" hat sich "nicht bewährt"
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Selbstmorde sind in den westlichen Gesellschaften die häufigste gewaltsame Todesursache, aber sie werden tabuisiert und nicht beim Namen genannt. In Polizeimeldungen werden sie überhaupt nicht berichtet, außer, die Öffentlichkeit bekam das Ereignis mit, bei den SBB hießen sie bislang „Fremdereignis“. 

Personenunfälle und Suizide auf Zuglinien führen zu großem menschlichen Leid bei Betroffenen, Angehörigen, Reisenden und Mitarbeitern und somit verbietet sich eine reißerische Berichterstattung. Dennoch stellt sich die Frage, ob ein Verschweigen solcher Todesfälle richtig ist. 

Personenunfälle haben sie große Auswirkungen auf den Bahnverkehr. Die SBB ändern nun die Bezeichnung für solche tragischen Geschenisse.

Bei Personenunfällen handelt es sich nicht immer, aber oft um Suizide. Deshalb setzen sich die SBB seit Jahren aktiv in der Suizidprävention ein – zum Beispiel mit Schulungen für die Mitarbeiter oder auch mit baulichen Maßnahmen.

Daneben stehen die SBB in engem Austausch mit Behörden, Fachstellen und Organisationen, um gemeinsam zu sensibilisieren und sich gegenseitig zu unterstützen.

In den vergangenen rund zehn Jahren bis Sommer 2024 informierte die SBB lediglich in den direkt betroffenen Zügen und Bahnhöfen über den Grund «Personenunfall». Im Internet-Fahrplan und weiteren Informationskanälen wurde kein Grund angegeben. Dies führte zunehmend zu Fragen und negativen Rückmeldungen.

Sammelbegriff «Fremdereignis» bewährte sich nicht

Im Sommer 2024 wurde der Ereignisgrund «Fremdereignis» eingeführt. In direkt betroffenen Zügen und Bahnhöfen wurde weiterhin der Begriff «Personenunfall» verwendet, nicht jedoch auf allen anderen Kanälen der Kundeninformation. Mit «Fremdereignis» werden Ereignisse kommuniziert, bei denen keine technischen Störungen oder Naturereignisse der Grund sind.

Dazu gehören neben Personenunfällen auch Situationen wie Personen oder Tiere in Gleisnähe, Kollisionen mit Tieren oder Polizeieinsätze, so die SBB.

Ziel war eine bessere Information der Reisenden über Betriebsstörungen. Der Begriff «Fremdereignis» wurde jedoch von Reisenden nicht verstanden, wie zahlreiche Reaktionen zeigten. Mitarbeiter der SBB seien oft mit Unverständnis und vermehrt auch mit Aggressionen konfrontiert worden, so die Schweizerischen Bundesbahnen.

Nun haben sich die SBB entschieden, einheitlich und transparent über Personenunfälle zu informieren.

Auf allen Kanälen der Kundeninformation wird ab dem 4. Juni 2025 der Begriff «Personenunfall» verwendet. Durch die klare Kommunikation können Reisende Unterbrüche besser einordnen, die Folgen eher abschätzen und sich über Reisealternativen informieren. Für die Umsetzung dieser Änderung werde die ÖV-Branche miteinbezogen, so die SBB weiter.

(rm, pd)

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