
«Strategie 2025+»Pfadibewegung Schweiz wird woke: Nachhaltigkeit, Gender, Diversität und Inklusion
Im Wallis war die Pfadibewegung im Goms ein großes Thema. Nach umfangreichen Aufbauarbeiten für den Großanlaß konnte dieser starten. Walliser Zeitung war vor Ort und berichtete.
Damals galten noch die ursprünglichen Pfadi-Werte, nun soll alles Richtung woke gehen. Es ist die Rede von „Inklusion und Diversität“, von „Nachhaltigkeit“, „fortschrittlicher“ Führung (Governance), von „ausgeglichener Vertretung der Geschlechter“ in den Gremien und Ähnlichem.
Die Delegierten-Versammlung der Pfadibewegung Schweiz (PBS) hat eine neue Strategie verabschiedet. 7 strategische Schwerpunkte geben vor, an welchen Themen und Zielen die PBS in den nächsten Jahren arbeitet.
Die neue Strategie gebe mit 7 strategischen Schwerpunkten die Weiterentwicklung des Verbands für die nächsten 7 bis 10 Jahre vor, so die Pfadibewegung Schweiz.
Die «Strategie 2025+» löse damit die bisherige Strategieperiode ab.
Die gewählten Schwerpunkte decken gesellschaftliche Themen ab, zu denen die Pfadi als Jugendbewegung und Lebensschule einen Beitrag leisten will. «Wir sind überzeugt, daß die PBS mit dieser Strategie richtig ausgerüstet ist, um die Pfadi-Zukunft sinnstiftend zu gestalten», sagt Ko-Präsidentin Christina Egli.
Strategische Schwerpunkte
Kompetenzen: Die PBS fördert den ganzheitlichen Kompetenzerwerb und stärkt dessen Anerkennung intern sowie extern. Sie steigert die Bekanntheit des gesellschaftlichen Werts der Pfadi.
Digitalisierung: Die PBS setzt sich aktiv mit digitalen Entwicklungen auseinander und nutzt bewußt deren Potenziale.
Diversität und Inklusion: Die PBS vereinfacht den Zugang zur Pfadi für alle Menschen und ermöglicht ihnen, sich in der Pfadi zu entfalten.
Vernetzung: Die PBS stärkt die wirkungsvolle Zusammenarbeit aller in der Pfadi. Dabei werden Abteilungen, Kantonalverbände, Bundesebene, Partnerorganisationen, Ehemalige und Weltverbände berücksichtigt.
Seelisches Wohlbefinden: Die PBS sorgt für eine aktive Auseinandersetzung mit der psychischen Gesundheit und ermöglicht die Stärkung ihrer Mitglieder.
Ehrenamt: Die PBS fördert die Rahmenbedingungen für das Ehrenamt. Dabei stehen die Abteilungen im Fokus.
Nachhaltigkeit: Die PBS leistet einen aktiven Beitrag zur Nachhaltigkeit und fördert entsprechendes Engagement. Sie orientiert sich dabei an den SDGs der UNO und damit an einem breiten Nachhaltigkeitsverständnis.
Kollaborativer Prozeß zur Strategieentwicklung
Während drei Jahren hat die PBS die neue Strategie unter Einbezug ihrer Mitglieder entwickelt.
Beispielsweise hatten die Teilnehmer im Bundeslager 2022 die Möglichkeit, ihre Ideen und Wünsche zur Weiterentwicklung der PBS einzubringen.
An der Delegiertenversammlung 2023 haben die Delegierten die Mission und Vision verabschiedet, die der Strategie zu Grunde liegen. Im vergangenen Jahr wurden die sieben strategischen Schwerpunkte bestimmt und in einem interaktiven Vernehmlassungsprozess mit den Kommissionen auf Bundesebene sowie den Kantonalverbänden geschärft.
«Der Prozeß ist ebenso wichtig wie das Ergebnis selber. Dank der aktiven Beteiligung ist es uns gelungen, eine breit abgestützte Strategie zu entwickeln», freut sich Co-Präsident Philippe Moser. Die Delegierten haben die Strategie mit großer Mehrheit verabschiedet.
Fortschrittliche Führung wird weiterentwickelt
Die Delegiertenversammlung hat die Integration des neuen Branchenstandards für den Sport in die Statuten und in das Geschäftsreglement verabschiedet.
Relevant seien insbesondere Bestimmungen zur guten Führung (Good Governance) sowie zur Ethik im Sport.
Als Partnerorganisation von Swiss Olympic profitiert die PBS von Fördergeldern des BASPO und ist deshalb verpflichtet, diesen Standard einzuhalten, so die Pfadi Schweiz weiter.
Gender
Die PBS geht bereits heute in vielen Punkten weiter als der Mindeststandard.
Beispielsweise seien Doppelbesetzungen von zentralen Funktionen sowie eine ausgeglichene Vertretung der Geschlechter in ihren Gremien seit Jahrzehnten etabliert, so die PBS.
(pd, rm)
(Foto: Pfadi-Anlaß im Goms, Walliser Zeitung)