Home Aktuelles, Nachrichten Wallis Polizei im Wallis massiv unter Druck: Täter kündigte Bluttat lange an, kurz vor der Tat sogar in einem Video an „Le Nouvelliste“
Polizei im Wallis massiv unter Druck: Täter kündigte Bluttat lange an, kurz vor der Tat sogar in einem Video an „Le Nouvelliste“

Polizei im Wallis massiv unter Druck: Täter kündigte Bluttat lange an, kurz vor der Tat sogar in einem Video an „Le Nouvelliste“

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In manchen Kantonen wie dem Kanton Zürich gibt es gezielte „Täteransprachen“, wenn Leute drohen. Dies bewirkt, zu klären, wie ernstgemeint die Drohungen sind und auch notabene, daß der potentielle Täter sich ernstgenommen fühlt.

Viele Bluttaten werden begangen weil Täter sich nicht ernstgenommen fühlten von Behörden, man denke nur an den Amoklauf von Zug.

Wie aktuell bekannt wurde schickte der mutmaßliche Mörder von Sitten vorab massenhaft Ankündigungsvideos für seine Taten. Unter anderem an die 20 oder mehr Personen sandte er Videos zu. Und sogar einer Walliser Tageszeitung sandte er ein Video zu. Und zwar wie nun bekannt wird vor seinen Bluttaten.

Dies bringt die Polizei im Wallis unter Druck, so außerkantonale Medien.

Der Amokläufer, der zwei Personen ermordete und zwei weitere verletzte hatte seine Taten am Schluß sogar gegenüber den großen unterwalliser Medium, der dortigen Tageszeitung, angekündigt. Offenbar wurde auch das nicht ernstgenommen. Voraus seien zahlreiche Drohvideos an andere gegangen.

Dem Brief an die Redaktion lag ein USB-Stick mit einem Video bei. Er schrieb dazu: „Dieses kleine Video habe ich produziert, um zu zeigen, was ich am Montag tue. Ich heisse nicht gut, was passieren wird. (…) Ich bedaure wirklich, es während dieser festlichen Tage tun zu müssen.“

Die Taten vom Montag waren also lange und am Schluß sogar gegenüber der dortigen Presse angekündigt.

Nun sei der Moment da, in dem Schluß damit sei, daß diese Personen schlecht über ihn reden.: „Damit ist jetzt Schluß“. Er plane „das Ding“ seit zweieinhalb Jahren, und es gäbe „kein Zurück mehr“.

Er nennt sogar an dieser Stelle die Namen seiner zukünftigen Opfer mehrfach.

In der Video-Aufnahme, welche er der Walliser Tageszeitung “Le Nouvelliste” übermittelt hatte, nahm er offenbar sich selbst auf und dies über zirka 80 Minuten. Im Video rechtfertigt er seine Bluttaten.
“Es gibt eine Person, die lange Sch*isse über mich erzählt hat.” Nicht einmal seine Familie schrecke davor zurück, ihm üble Dinge nachzureden. “Jetzt ist damit fertig”, so der Mann.

Im Video habe er laut “Le Nouvelliste” wechselweise entspannt oder auch nervös gewirkt.

Auch zeigt er zahlreiche Verfahrensakten von mehreren hundert Seiten sowie Bildschirmfotos von Nachrichten in sozialen Netzwerken, welcher er im Video kommentiert.

Bluttat über zwei Jahre geplant

Er soll geäußert haben, “Schon zweieinhalb Jahre habe ich diese Tat geplant.”

Er schildert außerdem einem juristischen Kampf mit einer 34-jährigen Frau. “Mir wird gesagt, daß ich ein Belästiger bin, aber die Rollen sind vertauscht.”

Erst habe die nun von ihm getötete Frau eine Anzeige erstattet, daraufhin habe aber auch er ein Strafverfahren gegen sie einleiten lassen.

20 weitere Personen kamen unter Polizeischutz

Die Staatsanwaltschaft berichtete, daß der Todesschütze auch noch viele weitere Leute bedroht haben solle. Es habe somit die Gefahr bestanden, daß auch weitere Personen gefährdet seien. Sie wurden daher unter Polizeischutz gestellt.

Das schweizerische Staatsfernsehen SRF schilderte in der Sendung “Schweiz Aktuell”, der Täter habe an diese Personen die er bedrohte, Videobotschaften mit Drohungen geschickt.
“Er hat sich als Opfer gesehen und all dies scheint sich kumuliert zu haben. Bis heute offenbar das Faß bei dieser Person übergelaufen ist”, so die Staatsanwaltschaft Wallis: Es seien nicht bloß gegen den Mann selbst “mehrere Verfahren” hängig. Auch habe er selbst wiederholt Strafanzeigen eingereicht. Dies gegen Personen mit denen er im Streit lag.

(rm)

 

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