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Prix Créateurs der WKB

Prix Créateurs der WKB

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Wer schon hat, dem wird gegeben, das steht schon in der Bibel. Haben beim WKB-Kreativpreis überhaupt neue innovative Kleine eine Chance, zugelassen zu werden und einen Preis zu gewinnen?

Eine große professionelle Stiftung erhält aktuell die 25.000 Franken des jährlichen Preises der Walliser Staatsbank WKB. Das wirft Fragen auf:

Wo will sich der Prix Créateurs positionieren? Kleine, neue Projekte von Innovatioven fördern oder professionell aufgegleiste Projekte von (staatsnahmen) Stiftungen und Konzernen?

Ist es richtig, wenn eine Staatsbank einer staatsnahen Stiftung, die sicherlich auch noch sonst viele Steuergelder vom Staat erhält nebst dem daß sie selbst steuerbefreit ist, einen Preis für ein professionell aufgegleistes Projekt vergibt?

Ist es seriös, wenn eine Staatseinrichtung einer staatsnahen, steuerbefreiten Stiftung Geld via „Wettbewerb“ zuschanzt?

Staatsnahe Stiftungen verzerren den Markt

Konkurrenzieren solche Stiftungen nicht innovative kleine Projekte und innovative Neugründungen oder bestehende Firmen, die nicht in den Genuß von Steuerbefreiungen und Steuergeldern kommen?

Müssen solche professionellen Großstiftungen dann noch gefördert werden, indem sie als Teilnehmer an einem Wettbewerb für einen Kreativ-Preis mitmischen dürfen?

Große oder Kleine fördern?

Sollten nicht lieber Kleine anstatt Große gefördert werden mit solchen Preises?

Gewinner des diesjährigen Prix créateurs war nicht solch eine kleine innovative Neugründung oder ein kleines innovatives Projekt, sondern das Geld des diesjährigen Preises geht an eine große steuerbefreite Stiftung, die ein professionell aufgegleistes Projekt einreichte:

Eine etablierte Sozial-Institution die von Betriebs wegen professionell darin ist, Staatsgelder zu erhalten erhält also nochmals zusätzliche Staatsgelder.

Geld kommt zu Geld

Auch andere Wettbewerbsteilnehmer sind keineswegs kleine neue Innovative, sondern professionell darin, Gelder einzuheimsen. Einer wird zum Beispiel mit Geldern der Lotterie romand gefördert. Ein anderer Wettbewerbsteilnehmer unter anderem von der  Gebert Rüf-Stiftung gefördert. Usw. usf.

Als nächstes Lonza?

Der Lonza-Konzern lanciert zurzeit auch Projekte, hatte aber nichts eingereicht.

Vielleicht versucht es nächstes mal mal der Lonza-Konzern via Stiftung oder Start-up-Tochter. Da müßte sich doch was machen lassen. Der Staatsrat war schon da.

Was den Prix créateur wieder glaubwürdig machen würde

  1. Etablierte (Groß)-Stiftungen und Firmen ausschließen von der Teilnahme. Denn die haben selbst die Kapazitäten um Innovationen voranzutreiben und brauchen dafür nicht das Preisgeld eines Kreativpreises einer Staatsbank.
  2. Professionelle Geldsammler ausschließen: Wer sowieso schon von Lotteriefonds, von Stiftungen Gelder erhält, ist versorgt und außerdem schon etabliert und muß nicht zusätzlich mit einem Kreativ-Preisgeld „gefördert“ werden.
  3. Staatsnahe Institutionen ausschließen. Selbstverständlich kann es nicht sein, darf es nicht sein, daß ein Kreativpreis, quasi ein Innovationspreis, staatsnahe Firmen, Stiftungen, Vereine und andere Institutionen „fördert“, die sowieso schon gewerbsmäßig am Tropf des Staates hängen. Ein Innovativpreis ist für neue Projekte, welche nicht von Etablierten lanciert werden.

Das sollten eigentlich moralische Selbstverständlichkeiten sein, daß hier nicht nach dem Motto „Wer schon hat, dem wird gegeben“ Preise vergeben bzw. Wettbewerbsteilnehmer zugelassen werden.

Remo Maßat

SW
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